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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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[Spaltenumbruch]

Fle
bogen, und der lincke wohl ausge-
ſtrecket, oder auch vorne gebogen
uͤbergeworffen, und bey dem zwey-
ten Tacte der lincke gebeuget, und
der rechte gut geſtrecket, oder
vorn uͤbergeworffen. Dieſe Lection
laͤſt ſich auch doppelt, als 4 Taͤcte
nach einander, ruͤckwerts hin und
her lauffen, und laͤſt recht proper,
wenn ſie alſo in der Menuet, ent-
weder nach dem Haͤnde-geben, oder
auch flugs nach der Ausfuͤhrung
angebracht wird; man kan ſie auch
oben bey dem Einkehren anwen-
den. Gar artig wird auch dieſer
Pas de Fleuret mit einem Pas de
Siſſonne
untermenget.

Fleuret double nach der Seite
vorn uͤber den Fuß,

Wird, was den Tact und die
Ordnung der Schritte anlanget,
eben alſo, wie der hinter den Fuß,
gemacht, auſſer daß der eine Fuß
uͤber den andern weggeſetzet wird.

Fleuret croiſé,

Der doppelte Fleuret nach der
Seite creutzweiſe, als mit dem er-
ſten Beine vor und hinter; und
wieder mit dem lincken Beine hin-
ter und vor, wird alſo gemacht:
Will man den einen Fuß nicht
zweymal nach einander creutzweiſe
uͤber den andern vorn oder hinten
wegſetzen, ſondern ſie beyde creutz-
weiſe unter einander verwechſeln;
ſo wird bey dem erſten Tacte nach
der lincken Seite mit dem rechten
Fuſſe einmal uͤber den lincken vorn,
und das zweyte mal uͤber den lin-
cken hinten weg geſchritten; und
bey dem zweyten Tacte nach der
rechten Seite mit dem lincken ein-
mal uͤber den rechten hinten, und
das zweyte mal uͤber den rechten
vorne creutzweiſe weggelauffen.

[Spaltenumbruch]
Fli
Fleuret, ſ. Floret.
Fleute, v. Flûte.
Fliege,

Ein bekandtes kleines fliegendes
Ungeziefer, welches Menſchen und
Vieh beſchwerlich faͤllet. Die
Pferde werden entweder mit Flie-
gen-Netzen behaͤnget, oder durch
allerley Anſtriche vor dieſem Unge-
ziefer verwahret. Man laͤſſet ent-
weder geſtoſſene Lorbeeren in Waſ-
ſer ſieden, und waͤſchet die Pferde
damit. Die Fuhrleute beſtreichen
ſie mit Hanf, ſo mit dem Kraute
ausgezogen werden muß, oder
auch mit dem Safte aus Kuͤrbis-
Blaͤttern. Andere ſieden Wermut
mit Oſter-Lucey, oder aber Tann-
Zapffen, und die Gipffel von Bir-
cken und Knoblauch im Waſſer,
netzen ein Tuch darein, und be-
ſtreichen die Pferde damit um den
Kopf und Leib, wo ſich die Fliegen
hinzuſetzen pflegen.

Fliegen-Netze,

Sind aus Garn geſtrickte Pfer-
de-Decken, welche uͤber das gantze
Hinter- und Vorder-Theil, ſowol
uͤber die Maͤhne, als um die Stir-
ne um die Bruſt gehen, unten
aber rings herum mit dick an ein-
ander gefuͤgten Schnuͤrlein be-
haͤngt ſind, und den Pferden
Sommers-Zeit uͤber das Geſchir-
re gedecket werden, damit zu ver-
hindern, daß ſolche nicht ſo ſehr
von den Fliegen geplaget werden
moͤgen.

Fliegen-Schimmel,

Nennet man eine Farbe der
Pferde, deren die Haupt-Farbe
weiß, in derſelben aber lauter klei-
ne ſchwartze Fleckgen anzutreffen,
daß es nicht anders ausſiehet, als
ob uͤber dem Pferde lauter Flie-

gen

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/420>, abgerufen am 06.01.2025.