Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Fis
etwas grössere Beine haben, zu
Stöbern gebraucht. Jnsgemein
sind dergleichen Hunde von behertz-
ter und beissender Art, murrisch
und spielen nicht mit andern Hun-
den, haben braune stachlichte
Haare, und tragen die Ohren zu
beyden Seiten meist abhängig.
Jhre Abrichtung geschiehet vor-
nemlich in der Jugend mit spie-
lender Lust, und angenehmer Auf-
munterung in kleinen Wasser-Pfü-
tzen, sonderlich in warmen Som-
mer, da sie anfänglich das Frösche-
Fangen am Ufer gewohnen, nach-
mals bey hungerigen Magen nach
kleinen Marcks-Knochen, so man
ins Wasser wirfft, eintauchen ler-
nen; oder man muß von Jugend
auf ihnen zu ihrem Fraß kleine ge-
kochte Fische geben, und sie nach
jungen Fischen schnappen lassen,
denn wenn der Magen von Ju-
gend auf anders nichts als Fische
genossen, wodurch sie an das Was-
ser-suchen gewöhnet werden, so wer-
den sie von dem Jagen des Wil-
des, und anderer Begierde gantz
abgehalten werden, wie man ihnen
denn im Holtze herum zu lauffen
keines wegs gestatten muß. Uiber
dieses würde nicht undienlich seyn,
wenn man einen halbwüchsigen
lebendigen Fisch-Otter an einem
Kettlein in einem grossen Wasser-
trog hätte, den Hund daselbst zum
öfftern einhetzte, und hierzu be-
gierig machte, endlich aber, wenn
es etliche mal geschehen, ihn den-
selben würgen liesse, und er also
genossen würde, oder so man einen
Fisch-Otter ausstöbert, und im
Garn lebendig gefangen, könte
solcher auf dem Lande gehetzet, mit
der Zange gehalten, und von den
Hunden, denen man dabey fleis-
sig zusprechen, und sie recht begie-
[Spaltenumbruch]
Fis
rig machen müste, gezauset wer-
den, und würden die kleinen Hun-
de desto mehr aufgemuntert und
hitziger, wenn sonderlich ein alter
abgerichteter Hund den Fisch-Ot-
ter halten und würgen solte.

Fisch-Otter-Netze,

Jst ein besonderes zu Fangung
der Fisch-Otter gestricktes Netze,
welches vornen am Einsatze fein
weit seyn muß, damit man beyde
Seiten des Ufers wohl beschlies-
sen möge. Das unterste Zug-
Seil, so den Boden berühret, soll
mit einem Gesencke versehen, das
ist, mit Eisen- oder Bley-Stü-
cken umhängt, die oberste Leine
aber mit Flössen von Korck oder
leichter Holtz-Rinde besetzet seyn.
Das Netz muß immer enger und
enger zusammen gehen, und zu
unterst am Sack oder Zipffel des
Netzes noch ein Zug-Seil haben,
welches einer am Ufer des Flusses
halten soll, damit derselbe, wenn
der Otter im Netze sich befände,
solches am Regen und Bewegen des
Seils spüren und vermercken mö-
ge. Wenn man nun einen Fisch-
Otter ausspüret, oder man densel-
ben an einem gewissen Orte ver-
muthet, so wird dieses Netze da-
selbst eingeworffen und gerichtet,
hiernechst aber die Hunde los ge-
lassen, welche denn den Fisch-Ot-
ter bald aufsuchen und fangen,
oder in das Netze jagen werden;
ist das letztere geschehen, so reget
sich das untere Zug-Seil, so bald
der Fisch-Otter darinnen ist, und
alsdenn muß man die Unter-Leine
mit dem Gesencke behende aufhe-
ben, das Netze zusammen ziehen,
und also den eingegangenen Otter
damit beschliessen. Als ein noch
besseres Fisch-Otter-Netze wird

von
B b 5

[Spaltenumbruch]

Fiſ
etwas groͤſſere Beine haben, zu
Stoͤbern gebraucht. Jnsgemein
ſind dergleichen Hunde von behertz-
ter und beiſſender Art, murriſch
und ſpielen nicht mit andern Hun-
den, haben braune ſtachlichte
Haare, und tragen die Ohren zu
beyden Seiten meiſt abhaͤngig.
Jhre Abrichtung geſchiehet vor-
nemlich in der Jugend mit ſpie-
lender Luſt, und angenehmer Auf-
munterung in kleinen Waſſer-Pfuͤ-
tzen, ſonderlich in warmen Som-
mer, da ſie anfaͤnglich das Froͤſche-
Fangen am Ufer gewohnen, nach-
mals bey hungerigen Magen nach
kleinen Marcks-Knochen, ſo man
ins Waſſer wirfft, eintauchen ler-
nen; oder man muß von Jugend
auf ihnen zu ihrem Fraß kleine ge-
kochte Fiſche geben, und ſie nach
jungen Fiſchen ſchnappen laſſen,
denn wenn der Magen von Ju-
gend auf anders nichts als Fiſche
genoſſen, wodurch ſie an das Waſ-
ſer-ſuchen gewoͤhnet werden, ſo wer-
den ſie von dem Jagen des Wil-
des, und anderer Begierde gantz
abgehalten werden, wie man ihnen
denn im Holtze herum zu lauffen
keines wegs geſtatten muß. Uiber
dieſes wuͤrde nicht undienlich ſeyn,
wenn man einen halbwuͤchſigen
lebendigen Fiſch-Otter an einem
Kettlein in einem groſſen Waſſer-
trog haͤtte, den Hund daſelbſt zum
oͤfftern einhetzte, und hierzu be-
gierig machte, endlich aber, wenn
es etliche mal geſchehen, ihn den-
ſelben wuͤrgen lieſſe, und er alſo
genoſſen wuͤrde, oder ſo man einen
Fiſch-Otter ausſtoͤbert, und im
Garn lebendig gefangen, koͤnte
ſolcher auf dem Lande gehetzet, mit
der Zange gehalten, und von den
Hunden, denen man dabey fleiſ-
ſig zuſprechen, und ſie recht begie-
[Spaltenumbruch]
Fiſ
rig machen muͤſte, gezauſet wer-
den, und wuͤrden die kleinen Hun-
de deſto mehr aufgemuntert und
hitziger, wenn ſonderlich ein alter
abgerichteter Hund den Fiſch-Ot-
ter halten und wuͤrgen ſolte.

Fiſch-Otter-Netze,

Jſt ein beſonderes zu Fangung
der Fiſch-Otter geſtricktes Netze,
welches vornen am Einſatze fein
weit ſeyn muß, damit man beyde
Seiten des Ufers wohl beſchlieſ-
ſen moͤge. Das unterſte Zug-
Seil, ſo den Boden beruͤhret, ſoll
mit einem Geſencke verſehen, das
iſt, mit Eiſen- oder Bley-Stuͤ-
cken umhaͤngt, die oberſte Leine
aber mit Floͤſſen von Korck oder
leichter Holtz-Rinde beſetzet ſeyn.
Das Netz muß immer enger und
enger zuſammen gehen, und zu
unterſt am Sack oder Zipffel des
Netzes noch ein Zug-Seil haben,
welches einer am Ufer des Fluſſes
halten ſoll, damit derſelbe, wenn
der Otter im Netze ſich befaͤnde,
ſolches am Regen und Bewegen des
Seils ſpuͤren und vermercken moͤ-
ge. Wenn man nun einen Fiſch-
Otter ausſpuͤret, oder man denſel-
ben an einem gewiſſen Orte ver-
muthet, ſo wird dieſes Netze da-
ſelbſt eingeworffen und gerichtet,
hiernechſt aber die Hunde los ge-
laſſen, welche denn den Fiſch-Ot-
ter bald aufſuchen und fangen,
oder in das Netze jagen werden;
iſt das letztere geſchehen, ſo reget
ſich das untere Zug-Seil, ſo bald
der Fiſch-Otter darinnen iſt, und
alsdenn muß man die Unter-Leine
mit dem Geſencke behende aufhe-
ben, das Netze zuſammen ziehen,
und alſo den eingegangenen Otter
damit beſchlieſſen. Als ein noch
beſſeres Fiſch-Otter-Netze wird

von
B b 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0413"/><cb n="785"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fi&#x017F;</hi></hi></fw><lb/>
etwas gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Beine haben, zu<lb/>
Sto&#x0364;bern gebraucht. Jnsgemein<lb/>
&#x017F;ind dergleichen Hunde von behertz-<lb/>
ter und bei&#x017F;&#x017F;ender Art, murri&#x017F;ch<lb/>
und &#x017F;pielen nicht mit andern Hun-<lb/>
den, haben braune &#x017F;tachlichte<lb/>
Haare, und tragen die Ohren zu<lb/>
beyden Seiten mei&#x017F;t abha&#x0364;ngig.<lb/>
Jhre Abrichtung ge&#x017F;chiehet vor-<lb/>
nemlich in der Jugend mit &#x017F;pie-<lb/>
lender Lu&#x017F;t, und angenehmer Auf-<lb/>
munterung in kleinen Wa&#x017F;&#x017F;er-Pfu&#x0364;-<lb/>
tzen, &#x017F;onderlich in warmen Som-<lb/>
mer, da &#x017F;ie anfa&#x0364;nglich das Fro&#x0364;&#x017F;che-<lb/>
Fangen am Ufer gewohnen, nach-<lb/>
mals bey hungerigen Magen nach<lb/>
kleinen Marcks-Knochen, &#x017F;o man<lb/>
ins Wa&#x017F;&#x017F;er wirfft, eintauchen ler-<lb/>
nen; oder man muß von Jugend<lb/>
auf ihnen zu ihrem Fraß kleine ge-<lb/>
kochte Fi&#x017F;che geben, und &#x017F;ie nach<lb/>
jungen Fi&#x017F;chen &#x017F;chnappen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
denn wenn der Magen von Ju-<lb/>
gend auf anders nichts als Fi&#x017F;che<lb/>
geno&#x017F;&#x017F;en, wodurch &#x017F;ie an das Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er-&#x017F;uchen gewo&#x0364;hnet werden, &#x017F;o wer-<lb/>
den &#x017F;ie von dem Jagen des Wil-<lb/>
des, und anderer Begierde gantz<lb/>
abgehalten werden, wie man ihnen<lb/>
denn im Holtze herum zu lauffen<lb/>
keines wegs ge&#x017F;tatten muß. Uiber<lb/>
die&#x017F;es wu&#x0364;rde nicht undienlich &#x017F;eyn,<lb/>
wenn man einen halbwu&#x0364;ch&#x017F;igen<lb/>
lebendigen Fi&#x017F;ch-Otter an einem<lb/>
Kettlein in einem gro&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
trog ha&#x0364;tte, den Hund da&#x017F;elb&#x017F;t zum<lb/>
o&#x0364;fftern einhetzte, und hierzu be-<lb/>
gierig machte, endlich aber, wenn<lb/>
es etliche mal ge&#x017F;chehen, ihn den-<lb/>
&#x017F;elben wu&#x0364;rgen lie&#x017F;&#x017F;e, und er al&#x017F;o<lb/>
geno&#x017F;&#x017F;en wu&#x0364;rde, oder &#x017F;o man einen<lb/>
Fi&#x017F;ch-Otter aus&#x017F;to&#x0364;bert, und im<lb/>
Garn lebendig gefangen, ko&#x0364;nte<lb/>
&#x017F;olcher auf dem Lande gehetzet, mit<lb/>
der Zange gehalten, und von den<lb/>
Hunden, denen man dabey flei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig zu&#x017F;prechen, und &#x017F;ie recht begie-<lb/><cb n="786"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fi&#x017F;</hi></hi></fw><lb/>
rig machen mu&#x0364;&#x017F;te, gezau&#x017F;et wer-<lb/>
den, und wu&#x0364;rden die kleinen Hun-<lb/>
de de&#x017F;to mehr aufgemuntert und<lb/>
hitziger, wenn &#x017F;onderlich ein alter<lb/>
abgerichteter Hund den Fi&#x017F;ch-Ot-<lb/>
ter halten und wu&#x0364;rgen &#x017F;olte.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Fi&#x017F;ch-Otter-Netze,</hi> </head><lb/>
          <p>J&#x017F;t ein be&#x017F;onderes zu Fangung<lb/>
der Fi&#x017F;ch-Otter ge&#x017F;tricktes Netze,<lb/>
welches vornen am Ein&#x017F;atze fein<lb/>
weit &#x017F;eyn muß, damit man beyde<lb/>
Seiten des Ufers wohl be&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en mo&#x0364;ge. Das unter&#x017F;te Zug-<lb/>
Seil, &#x017F;o den Boden beru&#x0364;hret, &#x017F;oll<lb/>
mit einem Ge&#x017F;encke ver&#x017F;ehen, das<lb/>
i&#x017F;t, mit Ei&#x017F;en- oder Bley-Stu&#x0364;-<lb/>
cken umha&#x0364;ngt, die ober&#x017F;te Leine<lb/>
aber mit Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;en von Korck oder<lb/>
leichter Holtz-Rinde be&#x017F;etzet &#x017F;eyn.<lb/>
Das Netz muß immer enger und<lb/>
enger zu&#x017F;ammen gehen, und zu<lb/>
unter&#x017F;t am Sack oder Zipffel des<lb/>
Netzes noch ein Zug-Seil haben,<lb/>
welches einer am Ufer des Flu&#x017F;&#x017F;es<lb/>
halten &#x017F;oll, damit der&#x017F;elbe, wenn<lb/>
der Otter im Netze &#x017F;ich befa&#x0364;nde,<lb/>
&#x017F;olches am Regen und Bewegen des<lb/>
Seils &#x017F;pu&#x0364;ren und vermercken mo&#x0364;-<lb/>
ge. Wenn man nun einen Fi&#x017F;ch-<lb/>
Otter aus&#x017F;pu&#x0364;ret, oder man den&#x017F;el-<lb/>
ben an einem gewi&#x017F;&#x017F;en Orte ver-<lb/>
muthet, &#x017F;o wird die&#x017F;es Netze da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t eingeworffen und gerichtet,<lb/>
hiernech&#x017F;t aber die Hunde los ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, welche denn den Fi&#x017F;ch-Ot-<lb/>
ter bald auf&#x017F;uchen und fangen,<lb/>
oder in das Netze jagen werden;<lb/>
i&#x017F;t das letztere ge&#x017F;chehen, &#x017F;o reget<lb/>
&#x017F;ich das untere Zug-Seil, &#x017F;o bald<lb/>
der Fi&#x017F;ch-Otter darinnen i&#x017F;t, und<lb/>
alsdenn muß man die Unter-Leine<lb/>
mit dem Ge&#x017F;encke behende aufhe-<lb/>
ben, das Netze zu&#x017F;ammen ziehen,<lb/>
und al&#x017F;o den eingegangenen Otter<lb/>
damit be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en. Als ein noch<lb/>
be&#x017F;&#x017F;eres Fi&#x017F;ch-Otter-Netze wird<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b 5</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0413] Fiſ Fiſ etwas groͤſſere Beine haben, zu Stoͤbern gebraucht. Jnsgemein ſind dergleichen Hunde von behertz- ter und beiſſender Art, murriſch und ſpielen nicht mit andern Hun- den, haben braune ſtachlichte Haare, und tragen die Ohren zu beyden Seiten meiſt abhaͤngig. Jhre Abrichtung geſchiehet vor- nemlich in der Jugend mit ſpie- lender Luſt, und angenehmer Auf- munterung in kleinen Waſſer-Pfuͤ- tzen, ſonderlich in warmen Som- mer, da ſie anfaͤnglich das Froͤſche- Fangen am Ufer gewohnen, nach- mals bey hungerigen Magen nach kleinen Marcks-Knochen, ſo man ins Waſſer wirfft, eintauchen ler- nen; oder man muß von Jugend auf ihnen zu ihrem Fraß kleine ge- kochte Fiſche geben, und ſie nach jungen Fiſchen ſchnappen laſſen, denn wenn der Magen von Ju- gend auf anders nichts als Fiſche genoſſen, wodurch ſie an das Waſ- ſer-ſuchen gewoͤhnet werden, ſo wer- den ſie von dem Jagen des Wil- des, und anderer Begierde gantz abgehalten werden, wie man ihnen denn im Holtze herum zu lauffen keines wegs geſtatten muß. Uiber dieſes wuͤrde nicht undienlich ſeyn, wenn man einen halbwuͤchſigen lebendigen Fiſch-Otter an einem Kettlein in einem groſſen Waſſer- trog haͤtte, den Hund daſelbſt zum oͤfftern einhetzte, und hierzu be- gierig machte, endlich aber, wenn es etliche mal geſchehen, ihn den- ſelben wuͤrgen lieſſe, und er alſo genoſſen wuͤrde, oder ſo man einen Fiſch-Otter ausſtoͤbert, und im Garn lebendig gefangen, koͤnte ſolcher auf dem Lande gehetzet, mit der Zange gehalten, und von den Hunden, denen man dabey fleiſ- ſig zuſprechen, und ſie recht begie- rig machen muͤſte, gezauſet wer- den, und wuͤrden die kleinen Hun- de deſto mehr aufgemuntert und hitziger, wenn ſonderlich ein alter abgerichteter Hund den Fiſch-Ot- ter halten und wuͤrgen ſolte. Fiſch-Otter-Netze, Jſt ein beſonderes zu Fangung der Fiſch-Otter geſtricktes Netze, welches vornen am Einſatze fein weit ſeyn muß, damit man beyde Seiten des Ufers wohl beſchlieſ- ſen moͤge. Das unterſte Zug- Seil, ſo den Boden beruͤhret, ſoll mit einem Geſencke verſehen, das iſt, mit Eiſen- oder Bley-Stuͤ- cken umhaͤngt, die oberſte Leine aber mit Floͤſſen von Korck oder leichter Holtz-Rinde beſetzet ſeyn. Das Netz muß immer enger und enger zuſammen gehen, und zu unterſt am Sack oder Zipffel des Netzes noch ein Zug-Seil haben, welches einer am Ufer des Fluſſes halten ſoll, damit derſelbe, wenn der Otter im Netze ſich befaͤnde, ſolches am Regen und Bewegen des Seils ſpuͤren und vermercken moͤ- ge. Wenn man nun einen Fiſch- Otter ausſpuͤret, oder man denſel- ben an einem gewiſſen Orte ver- muthet, ſo wird dieſes Netze da- ſelbſt eingeworffen und gerichtet, hiernechſt aber die Hunde los ge- laſſen, welche denn den Fiſch-Ot- ter bald aufſuchen und fangen, oder in das Netze jagen werden; iſt das letztere geſchehen, ſo reget ſich das untere Zug-Seil, ſo bald der Fiſch-Otter darinnen iſt, und alsdenn muß man die Unter-Leine mit dem Geſencke behende aufhe- ben, das Netze zuſammen ziehen, und alſo den eingegangenen Otter damit beſchlieſſen. Als ein noch beſſeres Fiſch-Otter-Netze wird von B b 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/413
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/413>, abgerufen am 21.12.2024.