Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Fau auch gleich sein Devoir thut, alsauch über Land, da man ein Pferd aus dem Othem jaget, und nicht einmal verblasen läßt, und anders mehr. Faucher, cheval qui fauche, Jst ein Pferd, welches sich solche Faul-Baum, Wiedebaum, Jst ein Baum mittelmäßiger Fec Beere zusammen gewachsen wä-ren. Jn einer ieden stecken zween Kerne, welche denen Wolffs- Bohnen nicht unähnlich, und et- was grösser denn die Linsen sind, auch einen Kern inwendig haben, und im Herbst, im October, reiff werden. Sie sind erstlich grün, endlich schwartz, und haben einen widrigen und gantz unannehmli- chen Geschmack. Favorit, Ein Liebling, oder Günstling, Fauve, cheval fauve, Fahles Pferd. Jst die Farbe Faux Accord, Ein falscher Accord, eine unrei- Fechten, Jst eine Kunst, welche den Leib als A a 3
[Spaltenumbruch] Fau auch gleich ſein Devoir thut, alsauch uͤber Land, da man ein Pferd aus dem Othem jaget, und nicht einmal verblaſen laͤßt, und anders mehr. Faucher, cheval qui fauche, Jſt ein Pferd, welches ſich ſolche Faul-Baum, Wiedebaum, Jſt ein Baum mittelmaͤßiger Fec Beere zuſammen gewachſen waͤ-ren. Jn einer ieden ſtecken zween Kerne, welche denen Wolffs- Bohnen nicht unaͤhnlich, und et- was groͤſſer denn die Linſen ſind, auch einen Kern inwendig haben, und im Herbſt, im October, reiff werden. Sie ſind erſtlich gruͤn, endlich ſchwartz, und haben einen widrigen und gantz unannehmli- chen Geſchmack. Favorit, Ein Liebling, oder Guͤnſtling, Fauve, cheval fauve, Fahles Pferd. Jſt die Farbe Faux Accord, Ein falſcher Accord, eine unrei- Fechten, Jſt eine Kunſt, welche den Leib als A a 3
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Fau
Fec
auch gleich ſein Devoir thut, als
auch uͤber Land, da man ein Pferd
aus dem Othem jaget, und nicht
einmal verblaſen laͤßt, und anders
mehr.
Faucher, cheval qui fauche,
Jſt ein Pferd, welches ſich ſolche
Gewalt gethan, daß es ſeine Vor-
der-Schenckel nachſchleppet, und
ſolches erſcheinet mehr im Trab
als im Schritt.
Faul-Baum, Wiedebaum,
Jſt ein Baum mittelmaͤßiger
Hoͤhe, welcher am fuͤglichſten un-
ter das Schlag- oder Buſch-Holtz
gerechnet wird. Die Rinde iſt
von auſſen ſchwartzbraun, mit klei-
nen weiſſen Flecken beſprenget,
inwendig aber gelb, und ſo man
ſie kaͤuet, faͤrbet ſie gruͤn-gelb;
daher braucht man ſie auch die Vo-
gel-Netze damit zu faͤrben, und den-
ſelben eine gruͤnlichte Farbe zu ge-
ben, daß die Voͤgel ſich nicht da-
fuͤr ſcheuen. Sein Laub beſtehet
in langen zugeſpitzten ziemlich brei-
ten, und rings herum zerkerbten
Blaͤttern, welche faſt dem Laub
des ſauren Kirſch-Baums gleich
kommen, und fuͤr ein gutes Fut-
ter vor das Rind-Vieh gehalten
werden, weil ſie denen Kuͤhen die
Milch mehren ſollen. Das Holtz
tauget zu nichts beſſer als in den
Ofen, wiewol es auch gute Koh-
len zum Buͤchſen-Pulver giebt,
und wenn es noch jung, ſehr wohl
zu Wieden gebraucht werden kan,
daher es auch den Nahmen Wie-
debaum erhalten. Jm Fruͤhling
bekommt er eine weißbleiche Bluͤ-
the, in langen Trauben; wenn
ſolche vorbey, folget die Frucht,
welches Beere ſeyn, ſo groß als
Erbſen, mit einer Hohl-Kehle un-
terſchieden, gleich als wenn zwey
Beere zuſammen gewachſen waͤ-
ren. Jn einer ieden ſtecken zween
Kerne, welche denen Wolffs-
Bohnen nicht unaͤhnlich, und et-
was groͤſſer denn die Linſen ſind,
auch einen Kern inwendig haben,
und im Herbſt, im October, reiff
werden. Sie ſind erſtlich gruͤn,
endlich ſchwartz, und haben einen
widrigen und gantz unannehmli-
chen Geſchmack.
Favorit,
Ein Liebling, oder Guͤnſtling,
das iſt einer dem man wohl will.
Jn der Muſic wird eine concerti-
rende Stimme Favorito genennet.
Fauve, cheval fauve,
Fahles Pferd. Jſt die Farbe
der Falchen, unter welchen zwi-
ſchen den dunckeln und lichten ein
Unterſchied zu finden. Unter die
dunckeln werden geſtellet, die
Schwartz-Falchen und die Maus-
Falchen, unter die lichten aber
die Gold-Falchen, mit ſchwartzen
Strichen uͤber dem Ruͤcken. Jtem
die Hirſch- oder Reh-Falchen, die
Perl-Falchen, und Hermelin,
worunter die rechten Schneeweiſ-
ſen gehoͤren. Dieſe Farbe iſt bey
den Heiden den Abgoͤttern zuge-
eignet, und daher ſolche Pferde
bey ihnen in dem hoͤchſten Werth
gehalten worden.
Faux Accord,
Ein falſcher Accord, eine unrei-
ne Zuſammenſtimmung.
Fechten,
Jſt eine Kunſt, welche den Leib
des Menſchen beqvem machet, den
feindlichen Anfaͤllen zu begegnen,
und die zu verſetzenden Streiche
gebuͤhrlich abzuwenden, auch ſo es
die Noth erfordert, ſich gegen mehr
als
A a 3
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