Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Eqv thes Creutz im weissen Felde zumOrdens-Zeichen gegeben. Sie sind aber zeitig eingegangen. Equites B. Mariae gloriosae, Die Ritter der heiligen Mariae Equites S. Mariae Liliorum, Die Ritter der heiligen Maria Equites S. Mariae Lauretanae, Die Ritter von St. Maria zu Eqv chet, und ihnen das Bild der Heil.Mariä zu Loretto zum Ordens- Zeichen gegeben. Es sind sowol Civil-als Militair-Bediente da- mit versehen worden, und sind dessen Ritter zugleich Comites Pa- latini, daß sie Doctores und No- tarios creiren, und Huren-Kinder legitimiren können. Equites divi Mauritii, Die Ritter des heiligen Mau- Equites Melitenses, v. Equites Johannitici. Equites ordinis S. Michaelis, Den Orden St. Michaelis, hat Wor-
[Spaltenumbruch] Eqv thes Creutz im weiſſen Felde zumOrdens-Zeichen gegeben. Sie ſind aber zeitig eingegangen. Equites B. Mariæ glorioſæ, Die Ritter der heiligen Mariæ Equites S. Mariæ Liliorum, Die Ritter der heiligen Maria Equites S. Mariæ Lauretanæ, Die Ritter von St. Maria zu Eqv chet, und ihnen das Bild der Heil.Mariaͤ zu Loretto zum Ordens- Zeichen gegeben. Es ſind ſowol Civil-als Militair-Bediente da- mit verſehen worden, und ſind deſſen Ritter zugleich Comites Pa- latini, daß ſie Doctores und No- tarios creiren, und Huren-Kinder legitimiren koͤnnen. Equites divi Mauritii, Die Ritter des heiligen Mau- Equites Melitenſes, v. Equites Johannitici. Equites ordinis S. Michaelis, Den Orden St. Michaelis, hat Wor-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0358"/><cb n="675"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eqv</hi></hi></fw><lb/> thes Creutz im weiſſen Felde zum<lb/> Ordens-Zeichen gegeben. Sie<lb/> ſind aber zeitig eingegangen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites B. Mariæ glorioſæ,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter der heiligen <hi rendition="#aq">Mariæ<lb/> glorioſæ,</hi> insgemein <hi rendition="#aq">Cavaliere di<lb/> Madonne</hi> und <hi rendition="#aq">Fratres Gaudentes</hi><lb/> genannt, hatten <hi rendition="#aq">Bartholomæum<lb/> de Vicenza,</hi> einen Dominicaner,<lb/> Anno 1233 zu ihrem Stiffter, folg-<lb/> ten der Regel St. Dominici, und<lb/> wurden vom Pabſt Urbano <hi rendition="#aq">IV</hi><lb/> confirmiret. Sie durfften keine<lb/> goldene Sporen tragen, fuͤhrten<lb/> ein purpurfarbenes Creutz auf ei-<lb/> nem weiſſen Rocke, mit 4 Ster-<lb/> nen auf der Seite, ſolten die da-<lb/> mals in dem Welſchen Lande zwi-<lb/> ſchen Einwohnern und Eheleuten<lb/> graßirende Uneinigkeit ſteuren hel-<lb/> fen, und ſich armer Wittwen und<lb/> Wayſen annehmen. Sie ſind zu<lb/> Bononien, Mantua und Mode-<lb/> na noch heutiges Tages anzutref-<lb/> fen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites S. Mariæ Liliorum,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter der heiligen Maria<lb/> von der Lilie, ſoll Garſias <hi rendition="#aq">VI</hi> Koͤ-<lb/> nig in Aragonien, zu Ehren der<lb/> Jungfrauen Mariaͤ, deren Bild-<lb/> niß aus einer Lilie hervor gewach-<lb/> ſen, geſtifftet haben, welche eine<lb/> mit Silber geſtickte Lilie auf der<lb/> Bruſt, in hohen Feſt-Tagen aber<lb/> eine doppelte guͤldene Kette mit<lb/> einer herabhangenden guͤldenen<lb/> weiß emaillirten Lilie getragen.<lb/> Allein er iſt bald wieder verloſchen,<lb/> oder unter die Fabeln der alten<lb/> Zeiten zu rechnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites S. Mariæ Lauretanæ,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter von St. Maria zu<lb/> Loretto, hat Sixtus <hi rendition="#aq">V</hi> Anno 1587<lb/> geſtifftet, als er die Kirche zu Lo-<lb/> retto zu einem Biſchoffthum gema-<lb/><cb n="676"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eqv</hi></hi></fw><lb/> chet, und ihnen das Bild der Heil.<lb/> Mariaͤ zu Loretto zum Ordens-<lb/> Zeichen gegeben. Es ſind ſowol<lb/> Civil-als Militair-Bediente da-<lb/> mit verſehen worden, und ſind<lb/> deſſen Ritter zugleich <hi rendition="#aq">Comites Pa-<lb/> latini,</hi> daß ſie <hi rendition="#aq">Doctores</hi> und <hi rendition="#aq">No-<lb/> tarios</hi> creiren, und Huren-Kinder<lb/> legitimiren koͤnnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites divi Mauritii,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter des heiligen <hi rendition="#aq">Mau-<lb/> ritii,</hi> welche Hertzog Amadeus <hi rendition="#aq">VIII</hi><lb/> in Savoyen Anno 1434 geſtifftet,<lb/> trugen einen langen Rock und<lb/> Hut von gruͤnem Tuche, lieſſen den<lb/> Bart und die Haare, wie die Ere-<lb/> miten, wachſen, fuͤhreten einen<lb/> Pilgrims-Stab in der Hand, und<lb/> hatten ein guͤldenes Creutz am Hal-<lb/> ſe hangen. Sie ſind alle von Adel,<lb/> haben ſeit Anno 1572 die Hertzoge<lb/> von Savoyen zu Groß-Meiſtern,<lb/> und weil ſie mit den Rittern des<lb/> heiligen Lazari ietzo vereinbaret<lb/> ſind, ſo wird das guͤldene weiß<lb/> geaͤtzte Ordens-Creutz uͤber dem<lb/> gruͤnen von St. Lazaro getragen.<lb/> Sie folgen der Ciſtercienſer-Re-<lb/> gel, und ihre Ordens-Reſidentz iſt<lb/> zu Turin, allwo ihnen der Hertzog<lb/> zwey ſchoͤne Gebaͤude auffuͤhren<lb/> laſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites Melitenſes, v. Equites<lb/> Johannitici.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites ordinis S. Michaelis,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Den Orden St. Michaelis, hat<lb/> Koͤnig Ludewig der <hi rendition="#aq">XI</hi> in Franck-<lb/> reich Anno 1469 zu Amboiſe dem<lb/> Heil. Michaeli, als Schutz-Engel<lb/> des Koͤnigreichs, zu Ehren geſtiff-<lb/> tet. Die Ordens-Kette wog 200<lb/> Gold-Kronen, beſtund aus zuſam-<lb/> men geflochtenen Muſcheln, an<lb/> welchen unten das Bild des heili-<lb/> gen Michaelis hieng, mit den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wor-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0358]
Eqv
Eqv
thes Creutz im weiſſen Felde zum
Ordens-Zeichen gegeben. Sie
ſind aber zeitig eingegangen.
Equites B. Mariæ glorioſæ,
Die Ritter der heiligen Mariæ
glorioſæ, insgemein Cavaliere di
Madonne und Fratres Gaudentes
genannt, hatten Bartholomæum
de Vicenza, einen Dominicaner,
Anno 1233 zu ihrem Stiffter, folg-
ten der Regel St. Dominici, und
wurden vom Pabſt Urbano IV
confirmiret. Sie durfften keine
goldene Sporen tragen, fuͤhrten
ein purpurfarbenes Creutz auf ei-
nem weiſſen Rocke, mit 4 Ster-
nen auf der Seite, ſolten die da-
mals in dem Welſchen Lande zwi-
ſchen Einwohnern und Eheleuten
graßirende Uneinigkeit ſteuren hel-
fen, und ſich armer Wittwen und
Wayſen annehmen. Sie ſind zu
Bononien, Mantua und Mode-
na noch heutiges Tages anzutref-
fen.
Equites S. Mariæ Liliorum,
Die Ritter der heiligen Maria
von der Lilie, ſoll Garſias VI Koͤ-
nig in Aragonien, zu Ehren der
Jungfrauen Mariaͤ, deren Bild-
niß aus einer Lilie hervor gewach-
ſen, geſtifftet haben, welche eine
mit Silber geſtickte Lilie auf der
Bruſt, in hohen Feſt-Tagen aber
eine doppelte guͤldene Kette mit
einer herabhangenden guͤldenen
weiß emaillirten Lilie getragen.
Allein er iſt bald wieder verloſchen,
oder unter die Fabeln der alten
Zeiten zu rechnen.
Equites S. Mariæ Lauretanæ,
Die Ritter von St. Maria zu
Loretto, hat Sixtus V Anno 1587
geſtifftet, als er die Kirche zu Lo-
retto zu einem Biſchoffthum gema-
chet, und ihnen das Bild der Heil.
Mariaͤ zu Loretto zum Ordens-
Zeichen gegeben. Es ſind ſowol
Civil-als Militair-Bediente da-
mit verſehen worden, und ſind
deſſen Ritter zugleich Comites Pa-
latini, daß ſie Doctores und No-
tarios creiren, und Huren-Kinder
legitimiren koͤnnen.
Equites divi Mauritii,
Die Ritter des heiligen Mau-
ritii, welche Hertzog Amadeus VIII
in Savoyen Anno 1434 geſtifftet,
trugen einen langen Rock und
Hut von gruͤnem Tuche, lieſſen den
Bart und die Haare, wie die Ere-
miten, wachſen, fuͤhreten einen
Pilgrims-Stab in der Hand, und
hatten ein guͤldenes Creutz am Hal-
ſe hangen. Sie ſind alle von Adel,
haben ſeit Anno 1572 die Hertzoge
von Savoyen zu Groß-Meiſtern,
und weil ſie mit den Rittern des
heiligen Lazari ietzo vereinbaret
ſind, ſo wird das guͤldene weiß
geaͤtzte Ordens-Creutz uͤber dem
gruͤnen von St. Lazaro getragen.
Sie folgen der Ciſtercienſer-Re-
gel, und ihre Ordens-Reſidentz iſt
zu Turin, allwo ihnen der Hertzog
zwey ſchoͤne Gebaͤude auffuͤhren
laſſen.
Equites Melitenſes, v. Equites
Johannitici.
Equites ordinis S. Michaelis,
Den Orden St. Michaelis, hat
Koͤnig Ludewig der XI in Franck-
reich Anno 1469 zu Amboiſe dem
Heil. Michaeli, als Schutz-Engel
des Koͤnigreichs, zu Ehren geſtiff-
tet. Die Ordens-Kette wog 200
Gold-Kronen, beſtund aus zuſam-
men geflochtenen Muſcheln, an
welchen unten das Bild des heili-
gen Michaelis hieng, mit den
Wor-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |