Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Eqv richten, wie er denn bereits unter-schiedliche Ritter benennet, und ihnen die durch die Reformation entzogene Einkünffte wieder zu schaffen befohlen, so aber alles nach seiner unglückseligen Flucht ins Stecken gerathen. Equites S. Annae, Der S. Annen-Orden in Holl- Eqv Sterne, die Buchstaben A. I. P. F.im Zuge, und die Heil. Anna, die ihr Gebet verrichtete, immer mit einander abwechselten. Bey etli- chen Personen sind die Mäntel von Hermelin, bey den übrigen aber nur mit Hermelin-Sammt gefüttert, und gehen vorne nicht weiter als über die Schulter, hin- ten aber gehen sie rund zu, und sind so lang, daß man sie mit der Hand halten muß. Vorwerts ist eine Agraffe von Golde, ohngefehr 16 Ducaten schwer. Die Hüte sind ebenfalls von rothem Sammt, mit Hermelin-Sammt gefüttert, und sehen wie ordentliche Hüte mit niedergeschlagenen Krempen aus. Equites Annunciationis, Die Ritter der Annunciata in Equites divi Antonii in AEthiopia, Die Ritter des Heil. Antonii, seyn,
[Spaltenumbruch] Eqv richten, wie er denn bereits unter-ſchiedliche Ritter benennet, und ihnen die durch die Reformation entzogene Einkuͤnffte wieder zu ſchaffen befohlen, ſo aber alles nach ſeiner ungluͤckſeligen Flucht ins Stecken gerathen. Equites S. Annæ, Der S. Annen-Orden in Holl- Eqv Sterne, die Buchſtaben A. I. P. F.im Zuge, und die Heil. Anna, die ihr Gebet verrichtete, immer mit einander abwechſelten. Bey etli- chen Perſonen ſind die Maͤntel von Hermelin, bey den uͤbrigen aber nur mit Hermelin-Sammt gefuͤttert, und gehen vorne nicht weiter als uͤber die Schulter, hin- ten aber gehen ſie rund zu, und ſind ſo lang, daß man ſie mit der Hand halten muß. Vorwerts iſt eine Agraffe von Golde, ohngefehr 16 Ducaten ſchwer. Die Huͤte ſind ebenfalls von rothem Sammt, mit Hermelin-Sammt gefuͤttert, und ſehen wie ordentliche Huͤte mit niedergeſchlagenen Krempen aus. Equites Annunciationis, Die Ritter der Annunciata in Equites divi Antonii in Æthiopia, Die Ritter des Heil. Antonii, ſeyn,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0339"/><cb n="637"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eqv</hi></hi></fw><lb/> richten, wie er denn bereits unter-<lb/> ſchiedliche Ritter benennet, und<lb/> ihnen die durch die Reformation<lb/> entzogene Einkuͤnffte wieder zu<lb/> ſchaffen befohlen, ſo aber alles nach<lb/> ſeiner ungluͤckſeligen Flucht ins<lb/> Stecken gerathen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites S. Annæ,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Der S. Annen-Orden in Holl-<lb/> ſtein, iſt 1735 von Hertzog Carl<lb/> Friedrich von Schleßwig-Hollſtein<lb/> geſtifftet worden, zum Andencken<lb/> ſowol der letztverſtorbenen Rußi-<lb/> ſchen Kayſerin, als ſeiner verſtor-<lb/> benen Gemahlin, die beyde den<lb/> Nahmen Anna gefuͤhret. Das<lb/> Ordens-Zeichen iſt ein roth email-<lb/> lirtes flammiges Creutz, auf deſ-<lb/> ſen rechter Seite in der Mitten<lb/> das Annen-Zeichen, auf der Lin-<lb/> cken aber die Buchſtaben <hi rendition="#aq">A. I. P. F.</hi><lb/> im Zuge zu ſehen ſind, welche<lb/> Buchſtaben ſowol die obgedachte<lb/> Printzeßinnen, als auch die Pflich-<lb/> ten gegen Freunde und Feinde, ge-<lb/> gen Gott und die Obrigkeit, und<lb/> gegen ſich ſelbſt vorſtellen ſollen,<lb/> in der Uiberſchrifft mit der Erklaͤ-<lb/> rung: <hi rendition="#aq">Amantibus Juſtitiam, Pieta-<lb/> tem, Fidem.</hi> Das Ordens-Creutz<lb/> haͤnget am einem breiten rothen<lb/> Bande, mit gelbem Rande, wel-<lb/> ches uͤber der lincken Schulter, an<lb/> der rechten Seite getragen wird.<lb/> Auf dem Ordens-Stern, welcher<lb/> auf der rechten Seite der Bruſt<lb/> ſtehet, praͤſentirt ſich ein gerades<lb/> flammigtes rothes Creutz mit ob-<lb/> gemeldeter Uiberſchrifft. Dieſer<lb/> Orden wurde den 13 Febr. Anno<lb/> 1739 in Kiel inauguriret. Der<lb/> Ordens-Habit beſtand in Maͤn-<lb/> teln und Huͤten. Die erſten wa-<lb/> ren von rothem Sammt mit Gold<lb/> und Silber geſtickt uͤber den gan-<lb/> tzen Mantel, ſo daß die Ordens-<lb/><cb n="638"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eqv</hi></hi></fw><lb/> Sterne, die Buchſtaben <hi rendition="#aq">A. I. P. F.</hi><lb/> im Zuge, und die Heil. Anna, die<lb/> ihr Gebet verrichtete, immer mit<lb/> einander abwechſelten. Bey etli-<lb/> chen Perſonen ſind die Maͤntel<lb/> von Hermelin, bey den uͤbrigen<lb/> aber nur mit Hermelin-Sammt<lb/> gefuͤttert, und gehen vorne nicht<lb/> weiter als uͤber die Schulter, hin-<lb/> ten aber gehen ſie rund zu, und<lb/> ſind ſo lang, daß man ſie mit der<lb/> Hand halten muß. Vorwerts iſt<lb/> eine Agraffe von Golde, ohngefehr<lb/> 16 Ducaten ſchwer. Die Huͤte<lb/> ſind ebenfalls von rothem Sammt,<lb/> mit Hermelin-Sammt gefuͤttert,<lb/> und ſehen wie ordentliche Huͤte<lb/> mit niedergeſchlagenen Krempen<lb/> aus.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites Annunciationis,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter der <hi rendition="#aq">Annunciata</hi> in<lb/> Savoyen, ſind Anno 1362 von<lb/><hi rendition="#aq">Amadeo VI</hi> damahligen Grafen<lb/> von Savoyen, den Geheimniſſen<lb/> des heiligen Roſen-Crantzes zu<lb/> Ehren, angeordnet, und ihnen<lb/> zum Haupt-Sitz die Einoͤde der<lb/> Camaldulenſer unweit Turin an-<lb/> gewieſen worden. Sie tragen ei-<lb/> ne drey Finger breit aus goldenen<lb/> weiß und roth emaillirten Roſen<lb/> beſtehende Kette, auf welcher die<lb/> Buchſtaben <hi rendition="#aq">F. E. R. T.</hi> welche <hi rendition="#aq">For-<lb/> titudo Ejus Rhodum Tenuit</hi> be-<lb/> deuten, mit untermiſchten Zwei-<lb/> fels-Knoten ſtehen, und unten<lb/> daran hanget ein aus drey Zwei-<lb/> fels-Knoten gebundener Ring, in<lb/> welchem die Hiſtorie der Verkuͤn-<lb/> digung Mariaͤ gebildet iſt. Die-<lb/> ſer Orden iſt noch ietzo allda in gu-<lb/> tem Anſehen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Equites divi Antonii in<lb/> Æthiopia,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Ritter des Heil. <hi rendition="#aq">Antonii,</hi><lb/> in Aethiopien ſollen 1370 geſtifftet<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeyn,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0339]
Eqv
Eqv
richten, wie er denn bereits unter-
ſchiedliche Ritter benennet, und
ihnen die durch die Reformation
entzogene Einkuͤnffte wieder zu
ſchaffen befohlen, ſo aber alles nach
ſeiner ungluͤckſeligen Flucht ins
Stecken gerathen.
Equites S. Annæ,
Der S. Annen-Orden in Holl-
ſtein, iſt 1735 von Hertzog Carl
Friedrich von Schleßwig-Hollſtein
geſtifftet worden, zum Andencken
ſowol der letztverſtorbenen Rußi-
ſchen Kayſerin, als ſeiner verſtor-
benen Gemahlin, die beyde den
Nahmen Anna gefuͤhret. Das
Ordens-Zeichen iſt ein roth email-
lirtes flammiges Creutz, auf deſ-
ſen rechter Seite in der Mitten
das Annen-Zeichen, auf der Lin-
cken aber die Buchſtaben A. I. P. F.
im Zuge zu ſehen ſind, welche
Buchſtaben ſowol die obgedachte
Printzeßinnen, als auch die Pflich-
ten gegen Freunde und Feinde, ge-
gen Gott und die Obrigkeit, und
gegen ſich ſelbſt vorſtellen ſollen,
in der Uiberſchrifft mit der Erklaͤ-
rung: Amantibus Juſtitiam, Pieta-
tem, Fidem. Das Ordens-Creutz
haͤnget am einem breiten rothen
Bande, mit gelbem Rande, wel-
ches uͤber der lincken Schulter, an
der rechten Seite getragen wird.
Auf dem Ordens-Stern, welcher
auf der rechten Seite der Bruſt
ſtehet, praͤſentirt ſich ein gerades
flammigtes rothes Creutz mit ob-
gemeldeter Uiberſchrifft. Dieſer
Orden wurde den 13 Febr. Anno
1739 in Kiel inauguriret. Der
Ordens-Habit beſtand in Maͤn-
teln und Huͤten. Die erſten wa-
ren von rothem Sammt mit Gold
und Silber geſtickt uͤber den gan-
tzen Mantel, ſo daß die Ordens-
Sterne, die Buchſtaben A. I. P. F.
im Zuge, und die Heil. Anna, die
ihr Gebet verrichtete, immer mit
einander abwechſelten. Bey etli-
chen Perſonen ſind die Maͤntel
von Hermelin, bey den uͤbrigen
aber nur mit Hermelin-Sammt
gefuͤttert, und gehen vorne nicht
weiter als uͤber die Schulter, hin-
ten aber gehen ſie rund zu, und
ſind ſo lang, daß man ſie mit der
Hand halten muß. Vorwerts iſt
eine Agraffe von Golde, ohngefehr
16 Ducaten ſchwer. Die Huͤte
ſind ebenfalls von rothem Sammt,
mit Hermelin-Sammt gefuͤttert,
und ſehen wie ordentliche Huͤte
mit niedergeſchlagenen Krempen
aus.
Equites Annunciationis,
Die Ritter der Annunciata in
Savoyen, ſind Anno 1362 von
Amadeo VI damahligen Grafen
von Savoyen, den Geheimniſſen
des heiligen Roſen-Crantzes zu
Ehren, angeordnet, und ihnen
zum Haupt-Sitz die Einoͤde der
Camaldulenſer unweit Turin an-
gewieſen worden. Sie tragen ei-
ne drey Finger breit aus goldenen
weiß und roth emaillirten Roſen
beſtehende Kette, auf welcher die
Buchſtaben F. E. R. T. welche For-
titudo Ejus Rhodum Tenuit be-
deuten, mit untermiſchten Zwei-
fels-Knoten ſtehen, und unten
daran hanget ein aus drey Zwei-
fels-Knoten gebundener Ring, in
welchem die Hiſtorie der Verkuͤn-
digung Mariaͤ gebildet iſt. Die-
ſer Orden iſt noch ietzo allda in gu-
tem Anſehen.
Equites divi Antonii in
Æthiopia,
Die Ritter des Heil. Antonii,
in Aethiopien ſollen 1370 geſtifftet
ſeyn,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |