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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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oft auch nur eine eine eintzige Per-
son mit der grösten Kunst, Stär-
cke und Geschicklichkeit gantz ernst-
hafft tantzet. Zum Abzeichen ist
hierbey noch anzumercken, daß der
Anfang einer Eutree, um ihre Au-
torität desto besser zu zeigen, bis-
weilen mit der Ober-Stimme
gantz allein gemacht, und der Baß
erst, nach einer Pause, nachah-
mend eingeführet wird, fast auf
die Weise, wie bey Quverturen
zu geschehen pfleget; doch muß
die Pause bey beyden nicht über
einen Tact betragen. Bey dersel-
ben muß in der Music das maje-
stätische Wesen, so bey dem Mar-
sche anzutreffen, gleichfalls Stat
finden, aber sie darf doch so gar
hochtrabend nicht einher gehen.
Hergegen hat die Entree mehr
scharfes, punctirtes und so zu re-
den reissendes an sich, als sonst ir-
gend eine andere Melodie, wobey
denn die Ebenträchtigkeit des
Marsches fehlet oder in etwas ab-
gehet. Jhre herrschende Eigen-
schafft ist die Strenge, und der
Zweck, daß sie die Zuhörer zu sol-
cher Aufmercksamkeit reitzet, als
ob recht was fremdes oder neues
vorgebracht werden solte. Die
zwo Abtheilungen, wo man die
Sätze wiederholet, können bey ei-
ner Entree wol etwas länger seyn
als bey dem Marsch: Jene leidet
auch die ungerade Anzahl der Täcte,
weil ihr Wesen nicht fliessend,
sondern ein wenig störrisch ist;
dieser hergegen giebt solches durch-
aus nicht zu, sondern will einen
genauen geometrischen Verhalt ha-
ben. Ferner machet man auch
gerne die beyden Wiederholungs-
Theile der Entree von einerley
Länge; bey dem Marsche aber ist
gemeiniglich der erste dieser Theile
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kürtzer als der andre. Sonsten
wird Entree auch in der Music al-
so gebraucht, daß es eben so viel
bedeutet, was man Intrada oder
Ouverture nennet.

Entrepas,

Jst ein gezwungener Gang, oder
eigentlich ein gebrochener Amble,
(Zelter) welcher weder Schritt
noch Trab in sich begreifft, son-
dern etwas von Haqvenard (An-
tritt) hat. Diejenigen Pferde in-
cliniren darzu, welche vorn auf
den Schultern liegen, schwache
Lenden haben und nicht zu trotti-
ren fähig sind. Daher sie auch
nicht auf die Reitbahn taugen,
aber über Land sind sie beqvem zu
reuten.

Entretailler,

Bedeutet ein Pferd, das sich in
die vordern Eisen verhauet, wel-
ches ein gefährlicher Mangel, in-
dem leicht geschehen kan, daß der-
gleichen Pferd im Lauff sich sammt
dem Reuter überstürtzen und ihme
Schaden zufügen kan.

Entretenir le ton,

Jm Tone bleiben, weder hin-
auf noch herunter ziehen; auch in
dem angefangenen Modo bleiben.

Entrouvert,

Sagt man von einem Pferde,
das mit so hefftiger Gewalt ei-
nen Schaden an der Schulter be-
kommen, daß das Bein der Schul-
ter vom Leibe getrennet worden,
wovon ein Pferd hinckend wird.

Enveloper, cheval qui s'
envelope,

Ein Pferd, so sich im Stall in
die Halffter-Ketten mit dem Fuß
verwickelt hat.

Eparer,

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oft auch nur eine eine eintzige Per-
ſon mit der groͤſten Kunſt, Staͤr-
cke und Geſchicklichkeit gantz ernſt-
hafft tantzet. Zum Abzeichen iſt
hierbey noch anzumercken, daß der
Anfang einer Eutrée, um ihre Au-
toritaͤt deſto beſſer zu zeigen, bis-
weilen mit der Ober-Stimme
gantz allein gemacht, und der Baß
erſt, nach einer Pauſe, nachah-
mend eingefuͤhret wird, faſt auf
die Weiſe, wie bey Quverturen
zu geſchehen pfleget; doch muß
die Pauſe bey beyden nicht uͤber
einen Tact betragen. Bey derſel-
ben muß in der Muſic das maje-
ſtaͤtiſche Weſen, ſo bey dem Mar-
ſche anzutreffen, gleichfalls Stat
finden, aber ſie darf doch ſo gar
hochtrabend nicht einher gehen.
Hergegen hat die Entrée mehr
ſcharfes, punctirtes und ſo zu re-
den reiſſendes an ſich, als ſonſt ir-
gend eine andere Melodie, wobey
denn die Ebentraͤchtigkeit des
Marſches fehlet oder in etwas ab-
gehet. Jhre herrſchende Eigen-
ſchafft iſt die Strenge, und der
Zweck, daß ſie die Zuhoͤrer zu ſol-
cher Aufmerckſamkeit reitzet, als
ob recht was fremdes oder neues
vorgebracht werden ſolte. Die
zwo Abtheilungen, wo man die
Saͤtze wiederholet, koͤnnen bey ei-
ner Entrée wol etwas laͤnger ſeyn
als bey dem Marſch: Jene leidet
auch die ungerade Anzahl der Taͤcte,
weil ihr Weſen nicht flieſſend,
ſondern ein wenig ſtoͤrriſch iſt;
dieſer hergegen giebt ſolches durch-
aus nicht zu, ſondern will einen
genauen geometriſchen Verhalt ha-
ben. Ferner machet man auch
gerne die beyden Wiederholungs-
Theile der Entrée von einerley
Laͤnge; bey dem Marſche aber iſt
gemeiniglich der erſte dieſer Theile
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kuͤrtzer als der andre. Sonſten
wird Entrée auch in der Muſic al-
ſo gebraucht, daß es eben ſo viel
bedeutet, was man Intrada oder
Ouverture nennet.

Entrepas,

Jſt ein gezwungener Gang, oder
eigentlich ein gebrochener Amble,
(Zelter) welcher weder Schritt
noch Trab in ſich begreifft, ſon-
dern etwas von Haqvenard (An-
tritt) hat. Diejenigen Pferde in-
cliniren darzu, welche vorn auf
den Schultern liegen, ſchwache
Lenden haben und nicht zu trotti-
ren faͤhig ſind. Daher ſie auch
nicht auf die Reitbahn taugen,
aber uͤber Land ſind ſie beqvem zu
reuten.

Entretailler,

Bedeutet ein Pferd, das ſich in
die vordern Eiſen verhauet, wel-
ches ein gefaͤhrlicher Mangel, in-
dem leicht geſchehen kan, daß der-
gleichen Pferd im Lauff ſich ſammt
dem Reuter uͤberſtuͤrtzen und ihme
Schaden zufuͤgen kan.

Entretenir le ton,

Jm Tone bleiben, weder hin-
auf noch herunter ziehen; auch in
dem angefangenen Modo bleiben.

Entrouvert,

Sagt man von einem Pferde,
das mit ſo hefftiger Gewalt ei-
nen Schaden an der Schulter be-
kommen, daß das Bein der Schul-
ter vom Leibe getrennet worden,
wovon ein Pferd hinckend wird.

Enveloper, cheval qui s’
envelope,

Ein Pferd, ſo ſich im Stall in
die Halffter-Ketten mit dem Fuß
verwickelt hat.

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/332>, abgerufen am 21.11.2024.