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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Cro
auf zweyerley Hufschlägen gehet
und traversiret. Gagner la Crou-
pe
geschiehet, wenn ein Reuter al-
so gegen seinem Contrepart ist,
daß er eine halbe Volte oder Um-
kehrung vonnöthen hat, vor den-
selben zu kommen, so hat ihm der
andere die Croupe gewonnen und
genommen.

Croy,

Ein Flecken in der Piccardie in
Franckreich, davon eine berühmte
und Fürstliche Familie den Nah-
men führet, aus welcher die Her-
tzoge von Arschott, Chimay und
Havre, wie auch die Grafen von
Solre herstammen. Die eigent-
lich sogenannten Hertzoge von
Croy sind mit Hertzoge Carolo
Eugenio, einem grossen General
seiner Zeit, im Jahre 1702 abge-
storben. Diese Hertzoge hatten
ein vierfeldiges Schild, und darin-
nen 3 rothe Balcken im silbernen
Felde, als das Ungarische Wap-
pen, von dessen Königen dieses
Geschlecht seinen Ursprung herfüh-
ret; 3 rothe Aexte im silbernen
Felde, als das Stamm-Wappen
derer von Renty; in der Mitten
aber befindet sich das Lothringische
Wappen, in 9 Feldern bestehend,
wegen einer Vermählung mit die-
sem Hause. Der offene gekrönte
Helm träget einen schwartzen
Hunds-Kopff mit einem güldenen
Halsbande, zwischen einem ro-
then und einem silbernen Flügel.

Crudite d' un cheval,

Die Plumpheit oder Rohigkeit
eines jungen Pferdes, so an der
Piqve oder Corde laufft, und
noch nicht angeritten worden.

Crumata,

Sind die heutigen Castagnet-
[Spaltenumbruch]

Cui
ten, welche in den mittägigen
Theilen von Spanien gebraucht
werden.

Crusithyrus,

Ein Tantz und Tantz-Lied für
die Flöte bey den alten Griechen.
Es bedeutet so viel als das An-
klopfen an der Thüre.

Crystallus, Crystallen-Stein,

Wächst an vielen Orten, sonder-
lich in den Alpen und Pyrenäi-
schen Gebirgen, da der Schnee
und Eis, der offt in 100 und mehr
Jahren nicht geschmoltzen ist, end-
lich zu Crystallen wird. Jn West-
Jndien soll es gantze Berge von
Crystallen geben. Jn Schweden
wird auch Crystall gefunden und
sehr viel zu Häng-Leuchtern und
andern Sachen verarbeitet.

Crystallus Islandica,

Eine Art von Crystall, so am
meisten aus Jsland gebracht, ie-
doch auch an andern Orten gefun-
den wird: Er ist vielmehr vor ei-
nen Talck als vor ein Crystall zu
halten, und gehöret ohne Zweiffel
zu dem sogenannten Frauen-Eis;
Er ist vornehmlich merckwürdig,
wegen seiner besondern Refraction
oder Strahlen-Brechung, davon
Bartholinus und Hugenius vieles
geschrieben hat.

Ctenia,

Hiessen ehemals die Arme oder
Seiten-Stützen der alten Mercu-
rialischen Cyther oder Harfe.

Cuisses du Cavalier,

Sind die Schenckel eines Reu-
ters, welche einem Pferde sonder-
lich die Hülffe geben, es mit guter
Lebhafftigkeit zu reuten: Denn so-
bald ein Reuter seine Oberschen-
ckel und Knie anschliesset, wird

das

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Cro
auf zweyerley Hufſchlaͤgen gehet
und traverſiret. Gagner la Crou-
pe
geſchiehet, wenn ein Reuter al-
ſo gegen ſeinem Contrepart iſt,
daß er eine halbe Volte oder Um-
kehrung vonnoͤthen hat, vor den-
ſelben zu kommen, ſo hat ihm der
andere die Croupe gewonnen und
genommen.

Croy,

Ein Flecken in der Piccardie in
Franckreich, davon eine beruͤhmte
und Fuͤrſtliche Familie den Nah-
men fuͤhret, aus welcher die Her-
tzoge von Arſchott, Chimay und
Havre, wie auch die Grafen von
Solré herſtammen. Die eigent-
lich ſogenannten Hertzoge von
Croy ſind mit Hertzoge Carolo
Eugenio, einem groſſen General
ſeiner Zeit, im Jahre 1702 abge-
ſtorben. Dieſe Hertzoge hatten
ein vierfeldiges Schild, und darin-
nen 3 rothe Balcken im ſilbernen
Felde, als das Ungariſche Wap-
pen, von deſſen Koͤnigen dieſes
Geſchlecht ſeinen Urſprung herfuͤh-
ret; 3 rothe Aexte im ſilbernen
Felde, als das Stamm-Wappen
derer von Renty; in der Mitten
aber befindet ſich das Lothringiſche
Wappen, in 9 Feldern beſtehend,
wegen einer Vermaͤhlung mit die-
ſem Hauſe. Der offene gekroͤnte
Helm traͤget einen ſchwartzen
Hunds-Kopff mit einem guͤldenen
Halsbande, zwiſchen einem ro-
then und einem ſilbernen Fluͤgel.

Crudité d’ un cheval,

Die Plumpheit oder Rohigkeit
eines jungen Pferdes, ſo an der
Piqve oder Corde laufft, und
noch nicht angeritten worden.

Crumata,

Sind die heutigen Caſtagnet-
[Spaltenumbruch]

Cui
ten, welche in den mittaͤgigen
Theilen von Spanien gebraucht
werden.

Cruſithyrus,

Ein Tantz und Tantz-Lied fuͤr
die Floͤte bey den alten Griechen.
Es bedeutet ſo viel als das An-
klopfen an der Thuͤre.

Cryſtallus, Cryſtallen-Stein,

Waͤchſt an vielen Orten, ſonder-
lich in den Alpen und Pyrenaͤi-
ſchen Gebirgen, da der Schnee
und Eis, der offt in 100 und mehr
Jahren nicht geſchmoltzen iſt, end-
lich zu Cryſtallen wird. Jn Weſt-
Jndien ſoll es gantze Berge von
Cryſtallen geben. Jn Schweden
wird auch Cryſtall gefunden und
ſehr viel zu Haͤng-Leuchtern und
andern Sachen verarbeitet.

Cryſtallus Islandica,

Eine Art von Cryſtall, ſo am
meiſten aus Jsland gebracht, ie-
doch auch an andern Orten gefun-
den wird: Er iſt vielmehr vor ei-
nen Talck als vor ein Cryſtall zu
halten, und gehoͤret ohne Zweiffel
zu dem ſogenannten Frauen-Eis;
Er iſt vornehmlich merckwuͤrdig,
wegen ſeiner beſondern Refraction
oder Strahlen-Brechung, davon
Bartholinus und Hugenius vieles
geſchrieben hat.

Ctenia,

Hieſſen ehemals die Arme oder
Seiten-Stuͤtzen der alten Mercu-
rialiſchen Cyther oder Harfe.

Cuiſſes du Cavalier,

Sind die Schenckel eines Reu-
ters, welche einem Pferde ſonder-
lich die Huͤlffe geben, es mit guter
Lebhafftigkeit zu reuten: Denn ſo-
bald ein Reuter ſeine Oberſchen-
ckel und Knie anſchlieſſet, wird

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[0255] Cro Cui auf zweyerley Hufſchlaͤgen gehet und traverſiret. Gagner la Crou- pe geſchiehet, wenn ein Reuter al- ſo gegen ſeinem Contrepart iſt, daß er eine halbe Volte oder Um- kehrung vonnoͤthen hat, vor den- ſelben zu kommen, ſo hat ihm der andere die Croupe gewonnen und genommen. Croy, Ein Flecken in der Piccardie in Franckreich, davon eine beruͤhmte und Fuͤrſtliche Familie den Nah- men fuͤhret, aus welcher die Her- tzoge von Arſchott, Chimay und Havre, wie auch die Grafen von Solré herſtammen. Die eigent- lich ſogenannten Hertzoge von Croy ſind mit Hertzoge Carolo Eugenio, einem groſſen General ſeiner Zeit, im Jahre 1702 abge- ſtorben. Dieſe Hertzoge hatten ein vierfeldiges Schild, und darin- nen 3 rothe Balcken im ſilbernen Felde, als das Ungariſche Wap- pen, von deſſen Koͤnigen dieſes Geſchlecht ſeinen Urſprung herfuͤh- ret; 3 rothe Aexte im ſilbernen Felde, als das Stamm-Wappen derer von Renty; in der Mitten aber befindet ſich das Lothringiſche Wappen, in 9 Feldern beſtehend, wegen einer Vermaͤhlung mit die- ſem Hauſe. Der offene gekroͤnte Helm traͤget einen ſchwartzen Hunds-Kopff mit einem guͤldenen Halsbande, zwiſchen einem ro- then und einem ſilbernen Fluͤgel. Crudité d’ un cheval, Die Plumpheit oder Rohigkeit eines jungen Pferdes, ſo an der Piqve oder Corde laufft, und noch nicht angeritten worden. Crumata, Sind die heutigen Caſtagnet- ten, welche in den mittaͤgigen Theilen von Spanien gebraucht werden. Cruſithyrus, Ein Tantz und Tantz-Lied fuͤr die Floͤte bey den alten Griechen. Es bedeutet ſo viel als das An- klopfen an der Thuͤre. Cryſtallus, Cryſtallen-Stein, Waͤchſt an vielen Orten, ſonder- lich in den Alpen und Pyrenaͤi- ſchen Gebirgen, da der Schnee und Eis, der offt in 100 und mehr Jahren nicht geſchmoltzen iſt, end- lich zu Cryſtallen wird. Jn Weſt- Jndien ſoll es gantze Berge von Cryſtallen geben. Jn Schweden wird auch Cryſtall gefunden und ſehr viel zu Haͤng-Leuchtern und andern Sachen verarbeitet. Cryſtallus Islandica, Eine Art von Cryſtall, ſo am meiſten aus Jsland gebracht, ie- doch auch an andern Orten gefun- den wird: Er iſt vielmehr vor ei- nen Talck als vor ein Cryſtall zu halten, und gehoͤret ohne Zweiffel zu dem ſogenannten Frauen-Eis; Er iſt vornehmlich merckwuͤrdig, wegen ſeiner beſondern Refraction oder Strahlen-Brechung, davon Bartholinus und Hugenius vieles geſchrieben hat. Ctenia, Hieſſen ehemals die Arme oder Seiten-Stuͤtzen der alten Mercu- rialiſchen Cyther oder Harfe. Cuiſſes du Cavalier, Sind die Schenckel eines Reu- ters, welche einem Pferde ſonder- lich die Huͤlffe geben, es mit guter Lebhafftigkeit zu reuten: Denn ſo- bald ein Reuter ſeine Oberſchen- ckel und Knie anſchlieſſet, wird das

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/255>, abgerufen am 21.11.2024.