Das Creutzen der Schenckel an denen Pferden, ist ein gar gefähr- licher Mangel im Lauffen, wenn sie entweder die vordern Schen- ckel allein oder alle viere zugleich über einander schlagen, so zu bö- sen Fällen Ursach giebt. Dieses Laster kommet ihnen von Natur, und wird durch langwierige Ge- wohnheit ein beständiger Mangel, sonderlich bey Pferden, welche schmale Brüste und Creutz haben. V. 2 Tom. Pferd-Anatomie.
Croeitre, cheval crüe,
Ein angewachsenes Pferd, ist gantz dürre auf den Rippen, und hat einen harten angewachsenen Bauch; dergleichen Pferde läst man Berg auf starck reiten, als- denn reist man die Haut los, und salbet es mit altem Schmeer, so warm als es erleiden kan.
Croix, faire la croix a Cour- bettes, a Balottades,
Bedeutet die Sprünge oder Schulen eines Pferdes, welche in einem Athem erst auf der Linie vor- werts, hernach zurück, und dann auf beyden Seiten in Form eines Creutzes zu machen, welches eine schwere Lection, und dem Reuter und Pferd schwer ankommt.
Cromette,
Die Krumm-Bügel oder Krumm- Bogen.
Cromorne,
Jst in der Music ein Basson. Hernach nennet man auch ein Or- gel-Register also, welches den Ton eines Bassons von sich giebet. Man hält insgemein dafür, es [Spaltenumbruch]
Cro
seyen in der ersten Sylbe 2 Buch- staben versetzet worden, und solle es Cormorne heissen, von Cor, ein Horn, und morne, dunckel, still oder traurig.
Crone, s.Corona.
Crotalum,
Ein musicalisch Jnstrument der alten Griechen und Römer, so aus 2 Stücken ehernem Bleche und einer Handhabe bestand, und welches gewisse Weibs-Personen, so daher Crotalistriae genennet worden, bey vornehmer Leute Ta- fel rührten und darzu tantzten. Der Unterschied zwischen den Crotalis u. Cymbalis soll darinne bestehen: 1) daß die Cymbeln geklungen, die Cro- tala aber geklappert, 2) daß jene grösser und in ieder Hand nur eine; dieser aber viere gewesen, und in ieder Hand zwey und drey gerüh- ret worden.
Crotta, voyez Chrotta.
Croupades,
Sind Sätze oder Sprünge, welche höher sind als die Cour- betten, und welche das Vorder- und Hintertheil des Pferdes in gleicher Höhe halten, also, daß es hinten nicht streichet, sondern die hintern Schenckel unter den Leib ziehet, ohne die Eisen zu weisen, sonst aber in Erheben, Führen und Niedersetzen der Schenckel in allen sich gleichförmig wie in hohen Courbetten und Balottaden ver- halten.
Croupe,
Jst das äusserste von dem Rü- cken, und das Creutz über den Len- den des Pferdes. Jn der Volte müssen die Schultern der Croupe entgegen stehen, wenn es seitwerts
auf
[Spaltenumbruch]
Cro
weiln ſie keine Lection mit einiger Grace machen.
Croiſſement des chevaux,
Das Creutzen der Schenckel an denen Pferden, iſt ein gar gefaͤhr- licher Mangel im Lauffen, wenn ſie entweder die vordern Schen- ckel allein oder alle viere zugleich uͤber einander ſchlagen, ſo zu boͤ- ſen Faͤllen Urſach giebt. Dieſes Laſter kommet ihnen von Natur, und wird durch langwierige Ge- wohnheit ein beſtaͤndiger Mangel, ſonderlich bey Pferden, welche ſchmale Bruͤſte und Creutz haben. V. 2 Tom. Pferd-Anatomie.
Croître, cheval crüe,
Ein angewachſenes Pferd, iſt gantz duͤrre auf den Rippen, und hat einen harten angewachſenen Bauch; dergleichen Pferde laͤſt man Berg auf ſtarck reiten, als- denn reiſt man die Haut los, und ſalbet es mit altem Schmeer, ſo warm als es erleiden kan.
Croix, faire la croix à Cour- bettes, à Balottades,
Bedeutet die Spruͤnge oder Schulen eines Pferdes, welche in einem Athem erſt auf der Linie vor- werts, hernach zuruͤck, und dann auf beyden Seiten in Form eines Creutzes zu machen, welches eine ſchwere Lection, und dem Reuter und Pferd ſchwer ankommt.
Cromette,
Die Krumm-Buͤgel oder Krum̃- Bogen.
Cromorne,
Jſt in der Muſic ein Baſſon. Hernach nennet man auch ein Or- gel-Regiſter alſo, welches den Ton eines Baſſons von ſich giebet. Man haͤlt insgemein dafuͤr, es [Spaltenumbruch]
Cro
ſeyen in der erſten Sylbe 2 Buch- ſtaben verſetzet worden, und ſolle es Cormorne heiſſen, von Cor, ein Horn, und morne, dunckel, ſtill oder traurig.
Crone, ſ.Corona.
Crotalum,
Ein muſicaliſch Jnſtrument der alten Griechen und Roͤmer, ſo aus 2 Stuͤcken ehernem Bleche und einer Handhabe beſtand, und welches gewiſſe Weibs-Perſonen, ſo daher Crotaliſtriæ genennet worden, bey vornehmer Leute Ta- fel ruͤhrten und darzu tantzten. Der Unterſchied zwiſchen den Crotalis u. Cymbalis ſoll darinne beſtehen: 1) daß die Cymbeln geklungen, die Cro- tala aber geklappert, 2) daß jene groͤſſer und in ieder Hand nur eine; dieſer aber viere geweſen, und in ieder Hand zwey und drey geruͤh- ret worden.
Crotta, voyez Chrotta.
Croupades,
Sind Saͤtze oder Spruͤnge, welche hoͤher ſind als die Cour- betten, und welche das Vorder- und Hintertheil des Pferdes in gleicher Hoͤhe halten, alſo, daß es hinten nicht ſtreichet, ſondern die hintern Schenckel unter den Leib ziehet, ohne die Eiſen zu weiſen, ſonſt aber in Erheben, Fuͤhren und Niederſetzen der Schenckel in allen ſich gleichfoͤrmig wie in hohen Courbetten und Balottaden ver- halten.
Croupe,
Jſt das aͤuſſerſte von dem Ruͤ- cken, und das Creutz uͤber den Len- den des Pferdes. Jn der Volte muͤſſen die Schultern der Croupe entgegen ſtehen, wenn es ſeitwerts
auf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0254"/><cbn="467"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#g">Cro</hi></hi></fw><lb/>
weiln ſie keine Lection mit einiger<lb/>
Grace machen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Croiſſement des chevaux,</hi></hi></head><lb/><p>Das Creutzen der Schenckel an<lb/>
denen Pferden, iſt ein gar gefaͤhr-<lb/>
licher Mangel im Lauffen, wenn<lb/>ſie entweder die vordern Schen-<lb/>
ckel allein oder alle viere zugleich<lb/>
uͤber einander ſchlagen, ſo zu boͤ-<lb/>ſen Faͤllen Urſach giebt. Dieſes<lb/>
Laſter kommet ihnen von Natur,<lb/>
und wird durch langwierige Ge-<lb/>
wohnheit ein beſtaͤndiger Mangel,<lb/>ſonderlich bey Pferden, welche<lb/>ſchmale Bruͤſte und Creutz haben.<lb/><hirendition="#aq">V. 2 Tom.</hi> Pferd-Anatomie.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Croître, cheval crüe,</hi></hi></head><lb/><p>Ein angewachſenes Pferd, iſt<lb/>
gantz duͤrre auf den Rippen, und<lb/>
hat einen harten angewachſenen<lb/>
Bauch; dergleichen Pferde laͤſt<lb/>
man Berg auf ſtarck reiten, als-<lb/>
denn reiſt man die Haut los, und<lb/>ſalbet es mit altem Schmeer, ſo<lb/>
warm als es erleiden kan.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Croix, faire la croix à Cour-<lb/>
bettes, à Balottades,</hi></hi></head><lb/><p>Bedeutet die Spruͤnge oder<lb/>
Schulen eines Pferdes, welche in<lb/>
einem Athem erſt auf der Linie vor-<lb/>
werts, hernach zuruͤck, und dann<lb/>
auf beyden Seiten in Form eines<lb/>
Creutzes zu machen, welches eine<lb/>ſchwere Lection, und dem Reuter<lb/>
und Pferd ſchwer ankommt.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cromette,</hi></hi></head><lb/><p>Die Krumm-Buͤgel oder Krum̃-<lb/>
Bogen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cromorne,</hi></hi></head><lb/><p>Jſt in der Muſic ein Baſſon.<lb/>
Hernach nennet man auch ein Or-<lb/>
gel-Regiſter alſo, welches den<lb/>
Ton eines Baſſons von ſich giebet.<lb/>
Man haͤlt insgemein dafuͤr, es<lb/><cbn="468"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#g">Cro</hi></hi></fw><lb/>ſeyen in der erſten Sylbe 2 Buch-<lb/>ſtaben verſetzet worden, und ſolle<lb/>
es <hirendition="#aq">Cormorne</hi> heiſſen, von <hirendition="#aq">Cor,</hi> ein<lb/>
Horn, und <hirendition="#aq">morne,</hi> dunckel, ſtill<lb/>
oder traurig.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Crone, ſ.</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Corona.</hi></hi></head></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Crotalum,</hi></hi></head><lb/><p>Ein muſicaliſch Jnſtrument der<lb/>
alten Griechen und Roͤmer, ſo<lb/>
aus 2 Stuͤcken ehernem Bleche<lb/>
und einer Handhabe beſtand, und<lb/>
welches gewiſſe Weibs-Perſonen,<lb/>ſo daher <hirendition="#aq">Crotaliſtriæ</hi> genennet<lb/>
worden, bey vornehmer Leute Ta-<lb/>
fel ruͤhrten und darzu tantzten. Der<lb/>
Unterſchied zwiſchen den <hirendition="#aq">Crotalis</hi><lb/>
u. <hirendition="#aq">Cymbalis</hi>ſoll darinne beſtehen: 1)<lb/>
daß die Cymbeln geklungen, die <hirendition="#aq">Cro-<lb/>
tala</hi> aber geklappert, 2) daß jene<lb/>
groͤſſer und in ieder Hand nur eine;<lb/>
dieſer aber viere geweſen, und in<lb/>
ieder Hand zwey und drey geruͤh-<lb/>
ret worden.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Crotta, voyez Chrotta.</hi></hi></head></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Croupades,</hi></hi></head><lb/><p>Sind Saͤtze oder Spruͤnge,<lb/>
welche hoͤher ſind als die Cour-<lb/>
betten, und welche das Vorder-<lb/>
und Hintertheil des Pferdes in<lb/>
gleicher Hoͤhe halten, alſo, daß es<lb/>
hinten nicht ſtreichet, ſondern die<lb/>
hintern Schenckel unter den Leib<lb/>
ziehet, ohne die Eiſen zu weiſen,<lb/>ſonſt aber in Erheben, Fuͤhren und<lb/>
Niederſetzen der Schenckel in allen<lb/>ſich gleichfoͤrmig wie in hohen<lb/>
Courbetten und Balottaden ver-<lb/>
halten.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Croupe,</hi></hi></head><lb/><p>Jſt das aͤuſſerſte von dem Ruͤ-<lb/>
cken, und das Creutz uͤber den Len-<lb/>
den des Pferdes. Jn der Volte<lb/>
muͤſſen die Schultern der Croupe<lb/>
entgegen ſtehen, wenn es ſeitwerts<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auf</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[0254]
Cro
Cro
weiln ſie keine Lection mit einiger
Grace machen.
Croiſſement des chevaux,
Das Creutzen der Schenckel an
denen Pferden, iſt ein gar gefaͤhr-
licher Mangel im Lauffen, wenn
ſie entweder die vordern Schen-
ckel allein oder alle viere zugleich
uͤber einander ſchlagen, ſo zu boͤ-
ſen Faͤllen Urſach giebt. Dieſes
Laſter kommet ihnen von Natur,
und wird durch langwierige Ge-
wohnheit ein beſtaͤndiger Mangel,
ſonderlich bey Pferden, welche
ſchmale Bruͤſte und Creutz haben.
V. 2 Tom. Pferd-Anatomie.
Croître, cheval crüe,
Ein angewachſenes Pferd, iſt
gantz duͤrre auf den Rippen, und
hat einen harten angewachſenen
Bauch; dergleichen Pferde laͤſt
man Berg auf ſtarck reiten, als-
denn reiſt man die Haut los, und
ſalbet es mit altem Schmeer, ſo
warm als es erleiden kan.
Croix, faire la croix à Cour-
bettes, à Balottades,
Bedeutet die Spruͤnge oder
Schulen eines Pferdes, welche in
einem Athem erſt auf der Linie vor-
werts, hernach zuruͤck, und dann
auf beyden Seiten in Form eines
Creutzes zu machen, welches eine
ſchwere Lection, und dem Reuter
und Pferd ſchwer ankommt.
Cromette,
Die Krumm-Buͤgel oder Krum̃-
Bogen.
Cromorne,
Jſt in der Muſic ein Baſſon.
Hernach nennet man auch ein Or-
gel-Regiſter alſo, welches den
Ton eines Baſſons von ſich giebet.
Man haͤlt insgemein dafuͤr, es
ſeyen in der erſten Sylbe 2 Buch-
ſtaben verſetzet worden, und ſolle
es Cormorne heiſſen, von Cor, ein
Horn, und morne, dunckel, ſtill
oder traurig.
Crone, ſ. Corona.
Crotalum,
Ein muſicaliſch Jnſtrument der
alten Griechen und Roͤmer, ſo
aus 2 Stuͤcken ehernem Bleche
und einer Handhabe beſtand, und
welches gewiſſe Weibs-Perſonen,
ſo daher Crotaliſtriæ genennet
worden, bey vornehmer Leute Ta-
fel ruͤhrten und darzu tantzten. Der
Unterſchied zwiſchen den Crotalis
u. Cymbalis ſoll darinne beſtehen: 1)
daß die Cymbeln geklungen, die Cro-
tala aber geklappert, 2) daß jene
groͤſſer und in ieder Hand nur eine;
dieſer aber viere geweſen, und in
ieder Hand zwey und drey geruͤh-
ret worden.
Crotta, voyez Chrotta.
Croupades,
Sind Saͤtze oder Spruͤnge,
welche hoͤher ſind als die Cour-
betten, und welche das Vorder-
und Hintertheil des Pferdes in
gleicher Hoͤhe halten, alſo, daß es
hinten nicht ſtreichet, ſondern die
hintern Schenckel unter den Leib
ziehet, ohne die Eiſen zu weiſen,
ſonſt aber in Erheben, Fuͤhren und
Niederſetzen der Schenckel in allen
ſich gleichfoͤrmig wie in hohen
Courbetten und Balottaden ver-
halten.
Croupe,
Jſt das aͤuſſerſte von dem Ruͤ-
cken, und das Creutz uͤber den Len-
den des Pferdes. Jn der Volte
muͤſſen die Schultern der Croupe
entgegen ſtehen, wenn es ſeitwerts
auf
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/254>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.