Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Cri wohl- abgemessener Austheilungdesselben, durch die Glottidem und deren zarte Spalte, dem Ton sei- ne rechte Gestalt gegeben wird, welchem hernach, wenn er bereits wohl gebildet worden, die Höhle des Mundes, samt dessen gnug- samer Oeffnung, nur einen vor- theilhafften Durchgang ersparet. Es kömmt damit eines theils auf die Beschaffenheit und weite Auf- treibung der Lufft-Röhre vornehm- lich an, nachdem dieses Maga- zin viel oder wenig Vorrath an Athem in sich fassen kan; andern theils auch auf die geschickte For- mirung des Klanges in dem Unter- und Ober-Zünglein, daferne es die- sen Werckzeugen an gehörigem Nachdrucke nicht mangelt; und drittens auf die gleichfalls verschie- dene Wölbung des Ober-Gau- mens, dabey Zähne und Lippen auf alle Weise Raum machen und im geringsten nicht im Wege ste- hen müssen, weil sie hierbey sonst keine andere Verrichtung haben, als daß sie fein bescheidentlich auf die Seite treten. Cribrum, Jst der obere Theil einer Wind- Crin du cheval, s. Haar. Criniere, Jst der Ort, wo die Mähne des Cro gen und dergleichen Ungeziefer be-freyet ist. Criquer des dents, Heißt mit den Zähnen knirschen, Critic, s. Cavalierement studiren. Croche, Krumm, bedeutet in der Music Croche pointee, Eine Achtel-Note mit einem Croches liees, Zusammengezogene oder an ein- Croches separees, Von einander gesonderte Ach- Crochets, Crocs, Sind bey den Pferden 4 Haken- Crochu, cheval crochu, Ein Pferd, welches die Knie- weiln P 5
[Spaltenumbruch] Cri wohl- abgemeſſener Austheilungdeſſelben, durch die Glottidem und deren zarte Spalte, dem Ton ſei- ne rechte Geſtalt gegeben wird, welchem hernach, wenn er bereits wohl gebildet worden, die Hoͤhle des Mundes, ſamt deſſen gnug- ſamer Oeffnung, nur einen vor- theilhafften Durchgang erſparet. Es koͤmmt damit eines theils auf die Beſchaffenheit und weite Auf- treibung der Lufft-Roͤhre vornehm- lich an, nachdem dieſes Maga- zin viel oder wenig Vorrath an Athem in ſich faſſen kan; andern theils auch auf die geſchickte For- mirung des Klanges in dem Unter- und Ober-Zuͤnglein, daferne es die- ſen Werckzeugen an gehoͤrigem Nachdrucke nicht mangelt; und drittens auf die gleichfalls verſchie- dene Woͤlbung des Ober-Gau- mens, dabey Zaͤhne und Lippen auf alle Weiſe Raum machen und im geringſten nicht im Wege ſte- hen muͤſſen, weil ſie hierbey ſonſt keine andere Verrichtung haben, als daß ſie fein beſcheidentlich auf die Seite treten. Cribrum, Jſt der obere Theil einer Wind- Crin du cheval, ſ. Haar. Criniere, Jſt der Ort, wo die Maͤhne des Cro gen und dergleichen Ungeziefer be-freyet iſt. Criquer des dents, Heißt mit den Zaͤhnen knirſchen, Critic, ſ. Cavalierement ſtudiren. Croche, Krumm, bedeutet in der Muſic Croche pointée, Eine Achtel-Note mit einem Croches liées, Zuſammengezogene oder an ein- Croches ſeparées, Von einander geſonderte Ach- Crochets, Crocs, Sind bey den Pferden 4 Haken- Crochu, cheval crochu, Ein Pferd, welches die Knie- weiln P 5
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Cri
Cro
wohl- abgemeſſener Austheilung
deſſelben, durch die Glottidem und
deren zarte Spalte, dem Ton ſei-
ne rechte Geſtalt gegeben wird,
welchem hernach, wenn er bereits
wohl gebildet worden, die Hoͤhle
des Mundes, ſamt deſſen gnug-
ſamer Oeffnung, nur einen vor-
theilhafften Durchgang erſparet.
Es koͤmmt damit eines theils auf
die Beſchaffenheit und weite Auf-
treibung der Lufft-Roͤhre vornehm-
lich an, nachdem dieſes Maga-
zin viel oder wenig Vorrath an
Athem in ſich faſſen kan; andern
theils auch auf die geſchickte For-
mirung des Klanges in dem Unter-
und Ober-Zuͤnglein, daferne es die-
ſen Werckzeugen an gehoͤrigem
Nachdrucke nicht mangelt; und
drittens auf die gleichfalls verſchie-
dene Woͤlbung des Ober-Gau-
mens, dabey Zaͤhne und Lippen
auf alle Weiſe Raum machen und
im geringſten nicht im Wege ſte-
hen muͤſſen, weil ſie hierbey ſonſt
keine andere Verrichtung haben,
als daß ſie fein beſcheidentlich auf
die Seite treten.
Cribrum,
Jſt der obere Theil einer Wind-
Lade in Orgeln und Poſitiven,
gleich unter den Regiſtern, darin-
nen ſo viel runde Loͤcher befindlich
ſind, als Pfeiffen oben daruͤber
ſtehen. Hat ſeinen Nahmen von
der Geſtalt eines Siebes.
Crin du cheval, ſ. Haar.
Criniere,
Jſt der Ort, wo die Maͤhne des
Pferdes ſtehet, bedeutet auch eine
gewiſſe Art Decken um des Pfer-
des Hals gehuͤllet, daß die Ohren
heraus gehen, und das gantze
Pferd bedecket, und vor den Flie-
gen und dergleichen Ungeziefer be-
freyet iſt.
Criquer des dents,
Heißt mit den Zaͤhnen knirſchen,
das thun gemeiniglich die erboſten
und erzuͤrnten Pferde, ſo dadurch
ihren Grimm gegen den Reuter
zu verſtehen geben, wenn ſie ſich
ſonſten nicht raͤchen koͤnnen.
Critic, ſ. Cavalierement
ſtudiren.
Croche,
Krumm, bedeutet in der Muſic
ein Achtel-Note, weil ſie am En-
de des Schwantzes einen krummen
Haken hat.
Croche pointée,
Eine Achtel-Note mit einem
Puncte.
Croches liées,
Zuſammengezogene oder an ein-
ander gebundene Achtel-Noten.
Croches ſeparées,
Von einander geſonderte Ach-
tel, deren iede ihren Haken fuͤr ſich
beſonders hat.
Crochets, Crocs,
Sind bey den Pferden 4 Haken-
Zaͤhne, zwey oben und zwey unten,
zwiſchen den Vorder- und Backen-
Zaͤhnen, welche gemeiniglich um
das 4te Jahr ſich zeigen. Die-
ſe Hacken-Zaͤhne werden nicht ver-
wechſelt, wie die andern Milch-
Zaͤhne.
Crochu, cheval crochu,
Ein Pferd, welches die Knie-
Beugungen ſehr nahe beyſammen
hat. Sind gemeiniglich gute
dauerhaffte Pferde, aber von der
Manege ſind ſie ausbanniſiret,
weiln
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