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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Cor
Corpo della Nota,

Oder Frantzösisch Corps ou Te-
te d' une Note,
bedeutet eine No-
te an ihr selbst, ohne Absehen auf
ihren sowol geraden, als krum-
men, in die Höhe oder herunter
gehenden Strich.

Corps, cheval du bon corps,

Ein Pferd, welches wohl bey
Leibe, und dickbäuchigt, in Lenden
erhaben, und aufschwämmigt von
Gedärmen ist, welches für ein Zei-
chen der Dauerhafftigkeit und Ge-
sundheit gehalten wird. V. Boyau.

Corrente, v. Courante.
Corruption des sens,

Mängel und Gebrechen der
Sinnen an denen Pferden sind
vielerley, als: 1) Blindheit, 2)
Taubheit, 3) Unempfindlichkeit, 4)
Plumpheit, 5) Schwachheit, 6)
Zorn, 7) Haß, 8) Rache, 9) Zag-
heit, 10) Schlagen, 11) Beissen, 12)
Ungelernigkeit, 13) Faulheit, 14)
Stätigkeit, 15) Aufbäumen, 16)
Wältzeln und dergleichen, welche
der Sinnen guten Stand, (den
Pferden zu aller Unterweisung)
durch obbemeldte Mängel verhin-
dern und zernichten; doch können
einige durch die Lectiones und
Zaum-Kunst verbessert werden.

Corvey,

Gefürstete Abtey Benedictiner-
Ordens an der Weser in dem West-
phälischen Kreise unweit Höxter,
zwischen dem Hertzogthum Braun-
schweig-Lüneburg und dem Stiff-
te Paderborn. Der Gefürstete
Abt hat in dem Wappen einen in
die Breite getheilten Schild, des-
sen obere Helffte gülden und die
untere roth ist.

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Cos
Corybantes,

Also hiessen bey den alten Grie-
chen und Römern die Pfaffen der
Göttin Cybele, welche bey ihren
Opffern gleichsam rasend herum
sprangen, und die Köpffe unter dem
Tantzen bald da bald dorthin dre-
heten.

Costnitz, Costantz, Constantia,

Eine wunderschöne, lustige und
feste Stadt am Boden-See und
am Rhein gelegen, ist nicht sonder-
lich groß, doch sind allda zu sehen
die Bischöffliche Kirche oder der
Dom zu St. Stephan, item etli-
che Stiffts-Kirchen, verschiedene
Klöster, das Jesuiter-Collegium,
samt dem Rath- und Kauffhaus.
Der Boden um Costantz ist sehr
fruchtbar, an Wein, Früchten,
Obst und Kräutern, und hat die
beste Weide. Das Bißthum ist
sehr groß, darein über die 400
Klöster, und 1800 Pfarren gehö-
ren. s. Zeitungs-Lexicon. Allhier
ist der dritte Turnier von Hertzog
Rudolphen in Schwaben Anno
948, die Woche nach Allerheiligen
gehalten worden, wobey 8 Für-
sten, 20 Grafen, und 15 Freyher-
ren, worunter Hertzog Herrmann
in Schwaben, Bruno der erste
Marckgraf zu Sachsen, Hertzog
Conrad in Francken und Graf
Wiprecht zu Leiningen gewesen.
Der Bischoff zu Costnitz hat ein
silbernes Creutz im rothen Hertz-
Schilde, wegen des Stiffts Cost-
nitz; im ersten und 4ten rothen
Felde, wiederum ein silbernes
Creutz im rothen Felde, wegen der
Abtey Reichenau; im andern und
dritten silbernen und mit einer ro-
then Binde getheilten Felde einen
oben und unten gehenden blauen
Löwen, als des vorigen Bischoffs

Ge-
[Spaltenumbruch]
Cor
Corpo della Nota,

Oder Frantzoͤſiſch Corps ou Tê-
te d’ une Note,
bedeutet eine No-
te an ihr ſelbſt, ohne Abſehen auf
ihren ſowol geraden, als krum-
men, in die Hoͤhe oder herunter
gehenden Strich.

Corps, cheval du bon corps,

Ein Pferd, welches wohl bey
Leibe, und dickbaͤuchigt, in Lenden
erhaben, und aufſchwaͤmmigt von
Gedaͤrmen iſt, welches fuͤr ein Zei-
chen der Dauerhafftigkeit und Ge-
ſundheit gehalten wird. V. Boyau.

Corrente, v. Courante.
Corruption des ſens,

Maͤngel und Gebrechen der
Sinnen an denen Pferden ſind
vielerley, als: 1) Blindheit, 2)
Taubheit, 3) Unempfindlichkeit, 4)
Plumpheit, 5) Schwachheit, 6)
Zorn, 7) Haß, 8) Rache, 9) Zag-
heit, 10) Schlagen, 11) Beiſſen, 12)
Ungelernigkeit, 13) Faulheit, 14)
Staͤtigkeit, 15) Aufbaͤumen, 16)
Waͤltzeln und dergleichen, welche
der Sinnen guten Stand, (den
Pferden zu aller Unterweiſung)
durch obbemeldte Maͤngel verhin-
dern und zernichten; doch koͤnnen
einige durch die Lectiones und
Zaum-Kunſt verbeſſert werden.

Corvey,

Gefuͤrſtete Abtey Benedictiner-
Ordens an der Weſer in dem Weſt-
phaͤliſchen Kreiſe unweit Hoͤxter,
zwiſchen dem Hertzogthum Braun-
ſchweig-Luͤneburg und dem Stiff-
te Paderborn. Der Gefuͤrſtete
Abt hat in dem Wappen einen in
die Breite getheilten Schild, deſ-
ſen obere Helffte guͤlden und die
untere roth iſt.

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Coſ
Corybantes,

Alſo hieſſen bey den alten Grie-
chen und Roͤmern die Pfaffen der
Goͤttin Cybele, welche bey ihren
Opffern gleichſam raſend herum
ſprangen, und die Koͤpffe unter dem
Tantzen bald da bald dorthin dre-
heten.

Coſtnitz, Coſtantz, Conſtantia,

Eine wunderſchoͤne, luſtige und
feſte Stadt am Boden-See und
am Rhein gelegen, iſt nicht ſonder-
lich groß, doch ſind allda zu ſehen
die Biſchoͤffliche Kirche oder der
Dom zu St. Stephan, item etli-
che Stiffts-Kirchen, verſchiedene
Kloͤſter, das Jeſuiter-Collegium,
ſamt dem Rath- und Kauffhaus.
Der Boden um Coſtantz iſt ſehr
fruchtbar, an Wein, Fruͤchten,
Obſt und Kraͤutern, und hat die
beſte Weide. Das Bißthum iſt
ſehr groß, darein uͤber die 400
Kloͤſter, und 1800 Pfarren gehoͤ-
ren. ſ. Zeitungs-Lexicon. Allhier
iſt der dritte Turnier von Hertzog
Rudolphen in Schwaben Anno
948, die Woche nach Allerheiligen
gehalten worden, wobey 8 Fuͤr-
ſten, 20 Grafen, und 15 Freyher-
ren, worunter Hertzog Herrmann
in Schwaben, Bruno der erſte
Marckgraf zu Sachſen, Hertzog
Conrad in Francken und Graf
Wiprecht zu Leiningen geweſen.
Der Biſchoff zu Coſtnitz hat ein
ſilbernes Creutz im rothen Hertz-
Schilde, wegen des Stiffts Coſt-
nitz; im erſten und 4ten rothen
Felde, wiederum ein ſilbernes
Creutz im rothen Felde, wegen der
Abtey Reichenau; im andern und
dritten ſilbernen und mit einer ro-
then Binde getheilten Felde einen
oben und unten gehenden blauen
Loͤwen, als des vorigen Biſchoffs

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[0236] Cor Coſ Corpo della Nota, Oder Frantzoͤſiſch Corps ou Tê- te d’ une Note, bedeutet eine No- te an ihr ſelbſt, ohne Abſehen auf ihren ſowol geraden, als krum- men, in die Hoͤhe oder herunter gehenden Strich. Corps, cheval du bon corps, Ein Pferd, welches wohl bey Leibe, und dickbaͤuchigt, in Lenden erhaben, und aufſchwaͤmmigt von Gedaͤrmen iſt, welches fuͤr ein Zei- chen der Dauerhafftigkeit und Ge- ſundheit gehalten wird. V. Boyau. Corrente, v. Courante. Corruption des ſens, Maͤngel und Gebrechen der Sinnen an denen Pferden ſind vielerley, als: 1) Blindheit, 2) Taubheit, 3) Unempfindlichkeit, 4) Plumpheit, 5) Schwachheit, 6) Zorn, 7) Haß, 8) Rache, 9) Zag- heit, 10) Schlagen, 11) Beiſſen, 12) Ungelernigkeit, 13) Faulheit, 14) Staͤtigkeit, 15) Aufbaͤumen, 16) Waͤltzeln und dergleichen, welche der Sinnen guten Stand, (den Pferden zu aller Unterweiſung) durch obbemeldte Maͤngel verhin- dern und zernichten; doch koͤnnen einige durch die Lectiones und Zaum-Kunſt verbeſſert werden. Corvey, Gefuͤrſtete Abtey Benedictiner- Ordens an der Weſer in dem Weſt- phaͤliſchen Kreiſe unweit Hoͤxter, zwiſchen dem Hertzogthum Braun- ſchweig-Luͤneburg und dem Stiff- te Paderborn. Der Gefuͤrſtete Abt hat in dem Wappen einen in die Breite getheilten Schild, deſ- ſen obere Helffte guͤlden und die untere roth iſt. Corybantes, Alſo hieſſen bey den alten Grie- chen und Roͤmern die Pfaffen der Goͤttin Cybele, welche bey ihren Opffern gleichſam raſend herum ſprangen, und die Koͤpffe unter dem Tantzen bald da bald dorthin dre- heten. Coſtnitz, Coſtantz, Conſtantia, Eine wunderſchoͤne, luſtige und feſte Stadt am Boden-See und am Rhein gelegen, iſt nicht ſonder- lich groß, doch ſind allda zu ſehen die Biſchoͤffliche Kirche oder der Dom zu St. Stephan, item etli- che Stiffts-Kirchen, verſchiedene Kloͤſter, das Jeſuiter-Collegium, ſamt dem Rath- und Kauffhaus. Der Boden um Coſtantz iſt ſehr fruchtbar, an Wein, Fruͤchten, Obſt und Kraͤutern, und hat die beſte Weide. Das Bißthum iſt ſehr groß, darein uͤber die 400 Kloͤſter, und 1800 Pfarren gehoͤ- ren. ſ. Zeitungs-Lexicon. Allhier iſt der dritte Turnier von Hertzog Rudolphen in Schwaben Anno 948, die Woche nach Allerheiligen gehalten worden, wobey 8 Fuͤr- ſten, 20 Grafen, und 15 Freyher- ren, worunter Hertzog Herrmann in Schwaben, Bruno der erſte Marckgraf zu Sachſen, Hertzog Conrad in Francken und Graf Wiprecht zu Leiningen geweſen. Der Biſchoff zu Coſtnitz hat ein ſilbernes Creutz im rothen Hertz- Schilde, wegen des Stiffts Coſt- nitz; im erſten und 4ten rothen Felde, wiederum ein ſilbernes Creutz im rothen Felde, wegen der Abtey Reichenau; im andern und dritten ſilbernen und mit einer ro- then Binde getheilten Felde einen oben und unten gehenden blauen Loͤwen, als des vorigen Biſchoffs Ge-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/236>, abgerufen am 21.12.2024.