Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Vog
Hütte die einfallenden Vögel be-
rücke und fange. Man hat der-
selben verschiedene Gattungen,
als Wald-Herde, Feld-Herde,
Strauch- oder Busch-Herde,
Lerchen-Herde, Spring-Herde und
Tränck-Herde.

Vogel-Leim,

Viscus aucuparius, wird von den
Mistel-Beeren gemacht, welche
so lange im Wasser gekocht wer-
den, bis sie zerplatzen; nachma-
len stöst man sie in einem Mörsel,
und wäschet sie so lange mit Was-
ser ab, bis alle Splitterlein und
Kleyen heraus sind: oder man
nimmt die gantze Mistel-Stau-
den, stößt sie in einer Graupen-
Stampe zum Teig, und schlemmet
hernach mit gantz kaltem Wasser
den Leim heraus. Diese Arbeit
geschiehet zu Anfang des Martii.

Vogel-Steller,

Jst eine Person, so allerley Vö-
gel auf allerhand Art und Weise,
auf ordentlichen Vogel-Herden,
mit Leim-Spindeln, Schleiffen,
Donen und andern Jnstrumen-
ten listig zu berücken weiß. Er
soll billig die Natur und Eigen-
schafft der Vögel aus dem Grund
verstehen, und wissen, wo sich ei-
ne iede Art von Vögeln aufzuhal-
ten pflege; wie sie ihre Speise zu
nehmen oder zu geniessen gewohnt;
ob sie solche mit dem Schnabel
zerknirschen; oder ob sie dieselbe
verschlucken; oder ob sie solche
gleichsam hinein lecken, und wel-
che Vögel zu einer oder anderen
Sorte gehören; wenn sie ihren
Strich und Wieder-Strich hal-
ten; was eine iegliche Art vor einen
Ort sich zur Brut erwehle, wenn
und wie oft solche Brut in einem
Jahre geschehe, und wie viel sie
[Spaltenumbruch]

Vog
iedesmal Junge ausbringen; wel-
che Vögel sich in Hauffen zusam-
men schlagen, und welche hinge-
gen einander ausweichen und mei-
den; welche einander locken und
nicht locken; welche ihre Schnä-
bei und Farbe im Frühling verän-
dern; um welche Zeit sie ihren Ge-
sang hören lassen; welche Vögel
sich im Wasser, und welche im
Sande sich zu reinigen und zu ba-
den pflegen; welche ihren Jun-
gen die Speisen im Kropf und wel-
che im Schnabel zuführen etc. Er
soll, auf was für eine Art diese oder
jene Gattung Vögel zu berücken,
aus dem Grunde verstehen, sich
auf gute Lock-Vögel befleißigen,
dieselben jung auferziehen, kirre
machen, und zu seiner Absicht ge-
wöhnen, sie auch zu rechter Zeit
aus- und einsetzen.

Vogel-Wände,

Heissen die Netze oder Garne,
womit man die Vögel auf den
Herden zu fangen pfleget. Zu
grossen Vögeln gehören grosse
Wände von 80 bis zu 100, ja zu
120 Schuh lang, so weite Ma-
schen haben, und dahero desto
leichter überzuziehen sind. Auf
die Lerchen und andere kleine Vö-
gel, werden auch solche lange Ne-
tze gebraucht, so aber enger ge-
strickt sind; und sind solche Wän-
de allezeit acht Werck-Schuhe oder
vier Ellen breit. Diese werden
Schlag-Wände genennet, dieweil
sie unverdeckt liegen und zusam-
men schlagen. Hiermit werden
allerley Arten Vögel im Felde
und Höltzern gefangen. Es müs-
sen aber die Seimen oder Stricke,
wie auch die Stäbe bey den
Schlag-Wänden wohl verdecket
werden. Wände von 40, 50 bis 60

Schuhe
C c c c 2

[Spaltenumbruch]

Vog
Huͤtte die einfallenden Voͤgel be-
ruͤcke und fange. Man hat der-
ſelben verſchiedene Gattungen,
als Wald-Herde, Feld-Herde,
Strauch- oder Buſch-Herde,
Lerchen-Herde, Spring-Herde und
Traͤnck-Herde.

Vogel-Leim,

Viſcus aucuparius, wird von den
Miſtel-Beeren gemacht, welche
ſo lange im Waſſer gekocht wer-
den, bis ſie zerplatzen; nachma-
len ſtoͤſt man ſie in einem Moͤrſel,
und waͤſchet ſie ſo lange mit Waſ-
ſer ab, bis alle Splitterlein und
Kleyen heraus ſind: oder man
nimmt die gantze Miſtel-Stau-
den, ſtoͤßt ſie in einer Graupen-
Stampe zum Teig, und ſchlemmet
hernach mit gantz kaltem Waſſer
den Leim heraus. Dieſe Arbeit
geſchiehet zu Anfang des Martii.

Vogel-Steller,

Jſt eine Perſon, ſo allerley Voͤ-
gel auf allerhand Art und Weiſe,
auf ordentlichen Vogel-Herden,
mit Leim-Spindeln, Schleiffen,
Donen und andern Jnſtrumen-
ten liſtig zu beruͤcken weiß. Er
ſoll billig die Natur und Eigen-
ſchafft der Voͤgel aus dem Grund
verſtehen, und wiſſen, wo ſich ei-
ne iede Art von Voͤgeln aufzuhal-
ten pflege; wie ſie ihre Speiſe zu
nehmen oder zu genieſſen gewohnt;
ob ſie ſolche mit dem Schnabel
zerknirſchen; oder ob ſie dieſelbe
verſchlucken; oder ob ſie ſolche
gleichſam hinein lecken, und wel-
che Voͤgel zu einer oder anderen
Sorte gehoͤren; wenn ſie ihren
Strich und Wieder-Strich hal-
ten; was eine iegliche Art vor einen
Ort ſich zur Brut erwehle, wenn
und wie oft ſolche Brut in einem
Jahre geſchehe, und wie viel ſie
[Spaltenumbruch]

Vog
iedesmal Junge ausbringen; wel-
che Voͤgel ſich in Hauffen zuſam-
men ſchlagen, und welche hinge-
gen einander ausweichen und mei-
den; welche einander locken und
nicht locken; welche ihre Schnaͤ-
bei und Farbe im Fruͤhling veraͤn-
dern; um welche Zeit ſie ihren Ge-
ſang hoͤren laſſen; welche Voͤgel
ſich im Waſſer, und welche im
Sande ſich zu reinigen und zu ba-
den pflegen; welche ihren Jun-
gen die Speiſen im Kropf und wel-
che im Schnabel zufuͤhren ꝛc. Er
ſoll, auf was fuͤr eine Art dieſe oder
jene Gattung Voͤgel zu beruͤcken,
aus dem Grunde verſtehen, ſich
auf gute Lock-Voͤgel befleißigen,
dieſelben jung auferziehen, kirre
machen, und zu ſeiner Abſicht ge-
woͤhnen, ſie auch zu rechter Zeit
aus- und einſetzen.

Vogel-Waͤnde,

Heiſſen die Netze oder Garne,
womit man die Voͤgel auf den
Herden zu fangen pfleget. Zu
groſſen Voͤgeln gehoͤren groſſe
Waͤnde von 80 bis zu 100, ja zu
120 Schuh lang, ſo weite Ma-
ſchen haben, und dahero deſto
leichter uͤberzuziehen ſind. Auf
die Lerchen und andere kleine Voͤ-
gel, werden auch ſolche lange Ne-
tze gebraucht, ſo aber enger ge-
ſtrickt ſind; und ſind ſolche Waͤn-
de allezeit acht Werck-Schuhe oder
vier Ellen breit. Dieſe werden
Schlag-Waͤnde genennet, dieweil
ſie unverdeckt liegen und zuſam-
men ſchlagen. Hiermit werden
allerley Arten Voͤgel im Felde
und Hoͤltzern gefangen. Es muͤſ-
ſen aber die Seimen oder Stricke,
wie auch die Staͤbe bey den
Schlag-Waͤnden wohl verdecket
werden. Waͤnde von 40, 50 bis 60

Schuhe
C c c c 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1163"/><cb n="2277"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vog</hi></hi></fw><lb/>
Hu&#x0364;tte die einfallenden Vo&#x0364;gel be-<lb/>
ru&#x0364;cke und fange. Man hat der-<lb/>
&#x017F;elben ver&#x017F;chiedene Gattungen,<lb/>
als Wald-Herde, Feld-Herde,<lb/>
Strauch- oder Bu&#x017F;ch-Herde,<lb/>
Lerchen-Herde, Spring-Herde und<lb/>
Tra&#x0364;nck-Herde.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Vogel-Leim,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Vi&#x017F;cus aucuparius,</hi> wird von den<lb/>
Mi&#x017F;tel-Beeren gemacht, welche<lb/>
&#x017F;o lange im Wa&#x017F;&#x017F;er gekocht wer-<lb/>
den, bis &#x017F;ie zerplatzen; nachma-<lb/>
len &#x017F;to&#x0364;&#x017F;t man &#x017F;ie in einem Mo&#x0364;r&#x017F;el,<lb/>
und wa&#x0364;&#x017F;chet &#x017F;ie &#x017F;o lange mit Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er ab, bis alle Splitterlein und<lb/>
Kleyen heraus &#x017F;ind: oder man<lb/>
nimmt die gantze Mi&#x017F;tel-Stau-<lb/>
den, &#x017F;to&#x0364;ßt &#x017F;ie in einer Graupen-<lb/>
Stampe zum Teig, und &#x017F;chlemmet<lb/>
hernach mit gantz kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
den Leim heraus. Die&#x017F;e Arbeit<lb/>
ge&#x017F;chiehet zu Anfang des Martii.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Vogel-Steller,</hi> </head><lb/>
          <p>J&#x017F;t eine Per&#x017F;on, &#x017F;o allerley Vo&#x0364;-<lb/>
gel auf allerhand Art und Wei&#x017F;e,<lb/>
auf ordentlichen Vogel-Herden,<lb/>
mit Leim-Spindeln, Schleiffen,<lb/>
Donen und andern Jn&#x017F;trumen-<lb/>
ten li&#x017F;tig zu beru&#x0364;cken weiß. Er<lb/>
&#x017F;oll billig die Natur und Eigen-<lb/>
&#x017F;chafft der Vo&#x0364;gel aus dem Grund<lb/>
ver&#x017F;tehen, und wi&#x017F;&#x017F;en, wo &#x017F;ich ei-<lb/>
ne iede Art von Vo&#x0364;geln aufzuhal-<lb/>
ten pflege; wie &#x017F;ie ihre Spei&#x017F;e zu<lb/>
nehmen oder zu genie&#x017F;&#x017F;en gewohnt;<lb/>
ob &#x017F;ie &#x017F;olche mit dem Schnabel<lb/>
zerknir&#x017F;chen; oder ob &#x017F;ie die&#x017F;elbe<lb/>
ver&#x017F;chlucken; oder ob &#x017F;ie &#x017F;olche<lb/>
gleich&#x017F;am hinein lecken, und wel-<lb/>
che Vo&#x0364;gel zu einer oder anderen<lb/>
Sorte geho&#x0364;ren; wenn &#x017F;ie ihren<lb/>
Strich und Wieder-Strich hal-<lb/>
ten; was eine iegliche Art vor einen<lb/>
Ort &#x017F;ich zur Brut erwehle, wenn<lb/>
und wie oft &#x017F;olche Brut in einem<lb/>
Jahre ge&#x017F;chehe, und wie viel &#x017F;ie<lb/><cb n="2278"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vog</hi></hi></fw><lb/>
iedesmal Junge ausbringen; wel-<lb/>
che Vo&#x0364;gel &#x017F;ich in Hauffen zu&#x017F;am-<lb/>
men &#x017F;chlagen, und welche hinge-<lb/>
gen einander ausweichen und mei-<lb/>
den; welche einander locken und<lb/>
nicht locken; welche ihre Schna&#x0364;-<lb/>
bei und Farbe im Fru&#x0364;hling vera&#x0364;n-<lb/>
dern; um welche Zeit &#x017F;ie ihren Ge-<lb/>
&#x017F;ang ho&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en; welche Vo&#x0364;gel<lb/>
&#x017F;ich im Wa&#x017F;&#x017F;er, und welche im<lb/>
Sande &#x017F;ich zu reinigen und zu ba-<lb/>
den pflegen; welche ihren Jun-<lb/>
gen die Spei&#x017F;en im Kropf und wel-<lb/>
che im Schnabel zufu&#x0364;hren &#xA75B;c. Er<lb/>
&#x017F;oll, auf was fu&#x0364;r eine Art die&#x017F;e oder<lb/>
jene Gattung Vo&#x0364;gel zu beru&#x0364;cken,<lb/>
aus dem Grunde ver&#x017F;tehen, &#x017F;ich<lb/>
auf gute Lock-Vo&#x0364;gel befleißigen,<lb/>
die&#x017F;elben jung auferziehen, kirre<lb/>
machen, und zu &#x017F;einer Ab&#x017F;icht ge-<lb/>
wo&#x0364;hnen, &#x017F;ie auch zu rechter Zeit<lb/>
aus- und ein&#x017F;etzen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Vogel-Wa&#x0364;nde,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;en die Netze oder Garne,<lb/>
womit man die Vo&#x0364;gel auf den<lb/>
Herden zu fangen pfleget. Zu<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Vo&#x0364;geln geho&#x0364;ren gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Wa&#x0364;nde von 80 bis zu 100, ja zu<lb/>
120 Schuh lang, &#x017F;o weite Ma-<lb/>
&#x017F;chen haben, und dahero de&#x017F;to<lb/>
leichter u&#x0364;berzuziehen &#x017F;ind. Auf<lb/>
die Lerchen und andere kleine Vo&#x0364;-<lb/>
gel, werden auch &#x017F;olche lange Ne-<lb/>
tze gebraucht, &#x017F;o aber enger ge-<lb/>
&#x017F;trickt &#x017F;ind; und &#x017F;ind &#x017F;olche Wa&#x0364;n-<lb/>
de allezeit acht Werck-Schuhe oder<lb/>
vier Ellen breit. Die&#x017F;e werden<lb/>
Schlag-Wa&#x0364;nde genennet, dieweil<lb/>
&#x017F;ie unverdeckt liegen und zu&#x017F;am-<lb/>
men &#x017F;chlagen. Hiermit werden<lb/>
allerley Arten Vo&#x0364;gel im Felde<lb/>
und Ho&#x0364;ltzern gefangen. Es mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en aber die Seimen oder Stricke,<lb/>
wie auch die Sta&#x0364;be bey den<lb/>
Schlag-Wa&#x0364;nden wohl verdecket<lb/>
werden. Wa&#x0364;nde von 40, 50 bis 60<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c c c 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Schuhe</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1163] Vog Vog Huͤtte die einfallenden Voͤgel be- ruͤcke und fange. Man hat der- ſelben verſchiedene Gattungen, als Wald-Herde, Feld-Herde, Strauch- oder Buſch-Herde, Lerchen-Herde, Spring-Herde und Traͤnck-Herde. Vogel-Leim, Viſcus aucuparius, wird von den Miſtel-Beeren gemacht, welche ſo lange im Waſſer gekocht wer- den, bis ſie zerplatzen; nachma- len ſtoͤſt man ſie in einem Moͤrſel, und waͤſchet ſie ſo lange mit Waſ- ſer ab, bis alle Splitterlein und Kleyen heraus ſind: oder man nimmt die gantze Miſtel-Stau- den, ſtoͤßt ſie in einer Graupen- Stampe zum Teig, und ſchlemmet hernach mit gantz kaltem Waſſer den Leim heraus. Dieſe Arbeit geſchiehet zu Anfang des Martii. Vogel-Steller, Jſt eine Perſon, ſo allerley Voͤ- gel auf allerhand Art und Weiſe, auf ordentlichen Vogel-Herden, mit Leim-Spindeln, Schleiffen, Donen und andern Jnſtrumen- ten liſtig zu beruͤcken weiß. Er ſoll billig die Natur und Eigen- ſchafft der Voͤgel aus dem Grund verſtehen, und wiſſen, wo ſich ei- ne iede Art von Voͤgeln aufzuhal- ten pflege; wie ſie ihre Speiſe zu nehmen oder zu genieſſen gewohnt; ob ſie ſolche mit dem Schnabel zerknirſchen; oder ob ſie dieſelbe verſchlucken; oder ob ſie ſolche gleichſam hinein lecken, und wel- che Voͤgel zu einer oder anderen Sorte gehoͤren; wenn ſie ihren Strich und Wieder-Strich hal- ten; was eine iegliche Art vor einen Ort ſich zur Brut erwehle, wenn und wie oft ſolche Brut in einem Jahre geſchehe, und wie viel ſie iedesmal Junge ausbringen; wel- che Voͤgel ſich in Hauffen zuſam- men ſchlagen, und welche hinge- gen einander ausweichen und mei- den; welche einander locken und nicht locken; welche ihre Schnaͤ- bei und Farbe im Fruͤhling veraͤn- dern; um welche Zeit ſie ihren Ge- ſang hoͤren laſſen; welche Voͤgel ſich im Waſſer, und welche im Sande ſich zu reinigen und zu ba- den pflegen; welche ihren Jun- gen die Speiſen im Kropf und wel- che im Schnabel zufuͤhren ꝛc. Er ſoll, auf was fuͤr eine Art dieſe oder jene Gattung Voͤgel zu beruͤcken, aus dem Grunde verſtehen, ſich auf gute Lock-Voͤgel befleißigen, dieſelben jung auferziehen, kirre machen, und zu ſeiner Abſicht ge- woͤhnen, ſie auch zu rechter Zeit aus- und einſetzen. Vogel-Waͤnde, Heiſſen die Netze oder Garne, womit man die Voͤgel auf den Herden zu fangen pfleget. Zu groſſen Voͤgeln gehoͤren groſſe Waͤnde von 80 bis zu 100, ja zu 120 Schuh lang, ſo weite Ma- ſchen haben, und dahero deſto leichter uͤberzuziehen ſind. Auf die Lerchen und andere kleine Voͤ- gel, werden auch ſolche lange Ne- tze gebraucht, ſo aber enger ge- ſtrickt ſind; und ſind ſolche Waͤn- de allezeit acht Werck-Schuhe oder vier Ellen breit. Dieſe werden Schlag-Waͤnde genennet, dieweil ſie unverdeckt liegen und zuſam- men ſchlagen. Hiermit werden allerley Arten Voͤgel im Felde und Hoͤltzern gefangen. Es muͤſ- ſen aber die Seimen oder Stricke, wie auch die Staͤbe bey den Schlag-Waͤnden wohl verdecket werden. Waͤnde von 40, 50 bis 60 Schuhe C c c c 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1163
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1163>, abgerufen am 21.11.2024.