Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Stu fleißig acht gebe, damit sie dasJhrige mit Ernst und treulich ver- richten etc. Stuterey, v. Haras. Stutz, Heißt bey den Roßhändlern so Stylus, Bedeutet in der Music eine sol- Suj Subscus, Das Seiten-Bretgen an Vio- Sueur du cheval, Der Schweiß des Pferdes wird Suffocation, Erstickung, kommt her von dem Sujet, tenir un cheval sujet, Jst eine Redens-Art bey den Sujet-
[Spaltenumbruch] Stu fleißig acht gebe, damit ſie dasJhrige mit Ernſt und treulich ver- richten ꝛc. Stuterey, v. Haras. Stutz, Heißt bey den Roßhaͤndlern ſo Stylus, Bedeutet in der Muſic eine ſol- Suj Subſcus, Das Seiten-Bretgen an Vio- Sueur du cheval, Der Schweiß des Pferdes wird Suffocation, Erſtickung, kommt her von dem Sujet, tenir un cheval ſujet, Jſt eine Redens-Art bey den Sujet-
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Stu
Suj
fleißig acht gebe, damit ſie das
Jhrige mit Ernſt und treulich ver-
richten ꝛc.
Stuterey, v. Haras.
Stutz,
Heißt bey den Roßhaͤndlern ſo
viel, als Pferde gegen Pferde ver-
tauſchen oder wechſeln.
Stylus,
Bedeutet in der Muſic eine ſol-
che Compoſition, welche ſich zu
dem Orte, der Zeit und dem Ob-
ject, da ſolche aufgefuͤhret wird,
ſchicket. Er iſt entweder Stylus
choraicus, von dem wir oben un-
ter Choraiſcher Styl; oder Dra-
maticus, davon wir oben unter
Dramatiſche Schreibart; oder
Eccleſiaſticus, davon oben unter
Kirchen-Styl; oder Hyporche-
maticus, davon wir oben unter
Hyporchematiſcher Styl; oder
Madrigaleſcus, davon oben unter
Kirchen-Styl; oder Meliſmati-
cus, davon oben unter Meliſma-
tiſche Schreibart; oder Motecti-
cus, davon wir unter Motet und
Kirchen-Styl gehandelt haben.
Die richtige Eintheilung iſt, daß
man ihn theilet (1) in den Kirchen-
Styl, welcher wieder unter ſich
begreifft a) den gebundenen, li-
gatum, b) den Moteten- c) den Ma-
drigal- d) Symphoniacum, Jnſtru-
menten, und e) den canoniſchen
Styl; (2) in den Theatraliſchen
Styl, deſſen Gattungen a) der
dramatiſche, b) der Jnſtrumen-
ten- c) der hyporchematiſche, und
d) der meliſmatiſche, und (3) in
den Kammer-Styl, welcher un-
ter ſich hat a) den Jnſtrumenten-
b) den canoniſchen, c) den cho-
raiſchen, und d) den Madrigal-
und meliſmatiſchen Styl.
Subſcus,
Das Seiten-Bretgen an Vio-
linen u. d. gl. woran die Saiten
angeknuͤpft werden.
Sueur du cheval,
Der Schweiß des Pferdes wird
ausgetrieben durch harte Strapa-
zen, abſonderlich auf der Reut-
Schule, da man dann ein Schweiß-
Meſſer brauchet, ſolchen abzuſtrei-
chen, damit er nicht wieder in den
Leib ſchlaͤget, und zwar Winters-
Zeit, welcher ihnen hoͤchſt-ſchaͤd-
lich und allerhand Ungemach dar-
aus kommen kan. Es ſind auch
Kranckheiten, welche den Pferden
den Angſt-Schweiß austreiben,
daß das Waſſer ſtarck von ihnen
lauft, welchen man muß mit
Artzney-Mitteln zu Huͤlffe kom-
men, nachdem es die Kranckheit
erfodert.
Suffocation,
Erſtickung, kommt her von dem
Mangel des Othems, wenn der-
ſelbe kurtz und ſchwer, daß die
Pferde ſolchen nicht laſſen koͤnnen,
ſondern ſich in ihnen verſchlaͤgt,
ſo iſt die Erſtickung das nechſte;
kommt auch oͤfters denen allzufet-
ten Pferden, wenn in ihnen Som-
mers-Zeit (bey harter Fatigue)
das Fett zerſchmeltzet, wovor kein
Mittel.
Sujet, tenir un cheval ſujet,
Jſt eine Redens-Art bey den
Volten oder Ringen, ein Pferd
ſolchergeſtalt zu reuten, daß es
die Gruppe wohl haͤlt, und damit
in der Rundung bleibet, daß es
nicht auf die Seite kommt, ſon-
dern ſeine Tempi recht beobach-
tet, ohne das Terrain zu verfaͤl-
ſchen.
Sujet-
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