Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Sto
Stollen,

Sind die an einem Hufeisen
hinten unter sich geschmiedete En-
den, so gleichsam die Absätze an
diesen eisernen Schuhen sind.

Storch, Ciconia,

Ein bekannter Vogel, von wel-
chem man sonderlich rühmet 1)
die Liebe der Eltern gegen die Jun-
gen, und dieser wieder gegen jene,
2) die Treue gegen ihren Haus-
wirth, 3) die Danckbarkeit gegen
ihre Gutthäter, 4) die Keusch-
heit, und 5) die Wachsamkeit.

Strahl, Tendon,

Heist bey den Hufschmieden der
mittlere Strich in des Pferdes
Huf. Denn der Theil, so weicher
und höher ist, als das Jnwendige
des Fusses, und zwischen dem
Huf-Eisen soll mittelmäßig seyn,
weder zu fett noch zu mager; denn
ist er zu fett, so raget er über das
Huf-Eisen, woran das Pferd auf
steinigtem Grunde hincket; ist er
zu mager, daß er schwindet, so
schwüret er auch gemeiniglich da-
bey, kommet her von überflüßiger
Feuchtigkeit, von nassen Ställen
und Weide.

Straßburg,

Grosse, schöne und feste Stadt
im Nieder-Elsaß, nicht weit vom
Rhein jenseit, wo die kleinen
Flüsse Jll und Brusche zusam-
men fliessen, und über den Rhein
eine höltzerne Brücke gehet. Die
Gassen, deren 195 gezehlet wer-
den, sind breit und schön, die Häu-
ser lustig und artig gebauet, das
Münster, und dessen Thurn, pas-
siren für ein recht Wunder-Ge-
bäue; man kan ihm nichts ver-
wegners einbilden, als die Spitze
[Spaltenumbruch]

Str
dieses Thurms, dessen Höhe 695
Staffeln hoch, und soll andere
Gipffel der Thürme in Europa
überreichen, er ist gantz offen, und
von einem Stein sehr künstlich
gearbeitet mit erhabenen Figuren;
oben wo die Wächter wohnen,
hat es einen weiten Platz, daß
man allda Kegel schieben kan. Jn
der Kirche siehet man das künstli-
che Uhrwerck. Die Orgel steht
sehr hoch, hat 157 Staffeln, und
2136 Pfeiffen. Das Rath-Haus,
die Pfaltz genennet, und der neue
Bau, sind sehenswürdig. Dieser
Ort war vormals einer der reich-
sten und vornehmsten Reichs-
Städte, und hatte einen gantz
Lutherischen Rath und Einwoh-
ner; nachdem aber die Cron
Franckreich denselben ohne Ver-
lust eines Mannes und mitten im
Frieden An. 1681 weggenommen,
und im Ryßwickischen Frieden be-
halten, ist nicht allein das Mün-
ster dem Bischoffe eingeräumet,
sondern auch der halbe Rath mit
Catholischen besetzet, die Forti-
fication sehr verstärcket, und die
feste Citadelle von sechs Bastionen
angeleget worden, so daß, wenn
man Straßburg von aussen an-
siehet, man sagen kan, es sey ein
Ort, allwo sich so viel Festungs-
Gebäue, als an einem Ort in
Europa, befinden. Die Lutheri-
sche hohe Schuhe hat iederzeit be-
rühmte Leute gehabt; 1702 ist ei-
ne Jesuiter-Universität angelegt.
Der Bischoff hat seine Lande im
Elsaß zerstreuet liegen, und al-
terniret im Range mit dem Bi-
schoffe zu Costnitz. Das Bischöf-
liche Wappen ist ein silbernes
Band im rothen Felde, wegen
des Stiffts Straßburg; und ein
silbernes Band mit silbernen Za-

cken
Y y y 5
[Spaltenumbruch]
Sto
Stollen,

Sind die an einem Hufeiſen
hinten unter ſich geſchmiedete En-
den, ſo gleichſam die Abſaͤtze an
dieſen eiſernen Schuhen ſind.

Storch, Ciconia,

Ein bekannter Vogel, von wel-
chem man ſonderlich ruͤhmet 1)
die Liebe der Eltern gegen die Jun-
gen, und dieſer wieder gegen jene,
2) die Treue gegen ihren Haus-
wirth, 3) die Danckbarkeit gegen
ihre Gutthaͤter, 4) die Keuſch-
heit, und 5) die Wachſamkeit.

Strahl, Tendon,

Heiſt bey den Hufſchmieden der
mittlere Strich in des Pferdes
Huf. Denn der Theil, ſo weicher
und hoͤher iſt, als das Jnwendige
des Fuſſes, und zwiſchen dem
Huf-Eiſen ſoll mittelmaͤßig ſeyn,
weder zu fett noch zu mager; denn
iſt er zu fett, ſo raget er uͤber das
Huf-Eiſen, woran das Pferd auf
ſteinigtem Grunde hincket; iſt er
zu mager, daß er ſchwindet, ſo
ſchwuͤret er auch gemeiniglich da-
bey, kommet her von uͤberfluͤßiger
Feuchtigkeit, von naſſen Staͤllen
und Weide.

Straßburg,

Groſſe, ſchoͤne und feſte Stadt
im Nieder-Elſaß, nicht weit vom
Rhein jenſeit, wo die kleinen
Fluͤſſe Jll und Bruſche zuſam-
men flieſſen, und uͤber den Rhein
eine hoͤltzerne Bruͤcke gehet. Die
Gaſſen, deren 195 gezehlet wer-
den, ſind breit und ſchoͤn, die Haͤu-
ſer luſtig und artig gebauet, das
Muͤnſter, und deſſen Thurn, paſ-
ſiren fuͤr ein recht Wunder-Ge-
baͤue; man kan ihm nichts ver-
wegners einbilden, als die Spitze
[Spaltenumbruch]

Str
dieſes Thurms, deſſen Hoͤhe 695
Staffeln hoch, und ſoll andere
Gipffel der Thuͤrme in Europa
uͤberreichen, er iſt gantz offen, und
von einem Stein ſehr kuͤnſtlich
gearbeitet mit erhabenen Figuren;
oben wo die Waͤchter wohnen,
hat es einen weiten Platz, daß
man allda Kegel ſchieben kan. Jn
der Kirche ſiehet man das kuͤnſtli-
che Uhrwerck. Die Orgel ſteht
ſehr hoch, hat 157 Staffeln, und
2136 Pfeiffen. Das Rath-Haus,
die Pfaltz genennet, und der neue
Bau, ſind ſehenswuͤrdig. Dieſer
Ort war vormals einer der reich-
ſten und vornehmſten Reichs-
Staͤdte, und hatte einen gantz
Lutheriſchen Rath und Einwoh-
ner; nachdem aber die Cron
Franckreich denſelben ohne Ver-
luſt eines Mannes und mitten im
Frieden An. 1681 weggenommen,
und im Ryßwickiſchen Frieden be-
halten, iſt nicht allein das Muͤn-
ſter dem Biſchoffe eingeraͤumet,
ſondern auch der halbe Rath mit
Catholiſchen beſetzet, die Forti-
fication ſehr verſtaͤrcket, und die
feſte Citadelle von ſechs Baſtionen
angeleget worden, ſo daß, wenn
man Straßburg von auſſen an-
ſiehet, man ſagen kan, es ſey ein
Ort, allwo ſich ſo viel Feſtungs-
Gebaͤue, als an einem Ort in
Europa, befinden. Die Lutheri-
ſche hohe Schuhe hat iederzeit be-
ruͤhmte Leute gehabt; 1702 iſt ei-
ne Jeſuiter-Univerſitaͤt angelegt.
Der Biſchoff hat ſeine Lande im
Elſaß zerſtreuet liegen, und al-
terniret im Range mit dem Bi-
ſchoffe zu Coſtnitz. Das Biſchoͤf-
liche Wappen iſt ein ſilbernes
Band im rothen Felde, wegen
des Stiffts Straßburg; und ein
ſilbernes Band mit ſilbernen Za-

cken
Y y y 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1105"/>
          <cb n="2161"/>
        </div>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sto</hi> </hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Stollen,</hi> </head><lb/>
          <p>Sind die an einem Hufei&#x017F;en<lb/>
hinten unter &#x017F;ich ge&#x017F;chmiedete En-<lb/>
den, &#x017F;o gleich&#x017F;am die Ab&#x017F;a&#x0364;tze an<lb/>
die&#x017F;en ei&#x017F;ernen Schuhen &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Storch,</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ciconia</hi>,</hi> </head><lb/>
          <p>Ein bekannter Vogel, von wel-<lb/>
chem man &#x017F;onderlich ru&#x0364;hmet 1)<lb/>
die Liebe der Eltern gegen die Jun-<lb/>
gen, und die&#x017F;er wieder gegen jene,<lb/>
2) die Treue gegen ihren Haus-<lb/>
wirth, 3) die Danckbarkeit gegen<lb/>
ihre Guttha&#x0364;ter, 4) die Keu&#x017F;ch-<lb/>
heit, und 5) die Wach&#x017F;amkeit.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Strahl,</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tendon</hi>,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;t bey den Huf&#x017F;chmieden der<lb/>
mittlere Strich in des Pferdes<lb/>
Huf. Denn der Theil, &#x017F;o weicher<lb/>
und ho&#x0364;her i&#x017F;t, als das Jnwendige<lb/>
des Fu&#x017F;&#x017F;es, und zwi&#x017F;chen dem<lb/>
Huf-Ei&#x017F;en &#x017F;oll mittelma&#x0364;ßig &#x017F;eyn,<lb/>
weder zu fett noch zu mager; denn<lb/>
i&#x017F;t er zu fett, &#x017F;o raget er u&#x0364;ber das<lb/>
Huf-Ei&#x017F;en, woran das Pferd auf<lb/>
&#x017F;teinigtem Grunde hincket; i&#x017F;t er<lb/>
zu mager, daß er &#x017F;chwindet, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chwu&#x0364;ret er auch gemeiniglich da-<lb/>
bey, kommet her von u&#x0364;berflu&#x0364;ßiger<lb/>
Feuchtigkeit, von na&#x017F;&#x017F;en Sta&#x0364;llen<lb/>
und Weide.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Straßburg,</hi> </head><lb/>
          <p>Gro&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;cho&#x0364;ne und fe&#x017F;te Stadt<lb/>
im Nieder-El&#x017F;aß, nicht weit vom<lb/>
Rhein jen&#x017F;eit, wo die kleinen<lb/>
Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e Jll und Bru&#x017F;che zu&#x017F;am-<lb/>
men flie&#x017F;&#x017F;en, und u&#x0364;ber den Rhein<lb/>
eine ho&#x0364;ltzerne Bru&#x0364;cke gehet. Die<lb/>
Ga&#x017F;&#x017F;en, deren 195 gezehlet wer-<lb/>
den, &#x017F;ind breit und &#x017F;cho&#x0364;n, die Ha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;er lu&#x017F;tig und artig gebauet, das<lb/>
Mu&#x0364;n&#x017F;ter, und de&#x017F;&#x017F;en Thurn, pa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;iren fu&#x0364;r ein recht Wunder-Ge-<lb/>
ba&#x0364;ue; man kan ihm nichts ver-<lb/>
wegners einbilden, als die Spitze<lb/><cb n="2162"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Str</hi></hi></fw><lb/>
die&#x017F;es Thurms, de&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;he 695<lb/>
Staffeln hoch, und &#x017F;oll andere<lb/>
Gipffel der Thu&#x0364;rme in Europa<lb/>
u&#x0364;berreichen, er i&#x017F;t gantz offen, und<lb/>
von einem Stein &#x017F;ehr ku&#x0364;n&#x017F;tlich<lb/>
gearbeitet mit erhabenen Figuren;<lb/>
oben wo die Wa&#x0364;chter wohnen,<lb/>
hat es einen weiten Platz, daß<lb/>
man allda Kegel &#x017F;chieben kan. Jn<lb/>
der Kirche &#x017F;iehet man das ku&#x0364;n&#x017F;tli-<lb/>
che Uhrwerck. Die Orgel &#x017F;teht<lb/>
&#x017F;ehr hoch, hat 157 Staffeln, und<lb/>
2136 Pfeiffen. Das Rath-Haus,<lb/>
die Pfaltz genennet, und der neue<lb/>
Bau, &#x017F;ind &#x017F;ehenswu&#x0364;rdig. Die&#x017F;er<lb/>
Ort war vormals einer der reich-<lb/>
&#x017F;ten und vornehm&#x017F;ten Reichs-<lb/>
Sta&#x0364;dte, und hatte einen gantz<lb/>
Lutheri&#x017F;chen Rath und Einwoh-<lb/>
ner; nachdem aber die Cron<lb/>
Franckreich den&#x017F;elben ohne Ver-<lb/>
lu&#x017F;t eines Mannes und mitten im<lb/>
Frieden An. 1681 weggenommen,<lb/>
und im Ryßwicki&#x017F;chen Frieden be-<lb/>
halten, i&#x017F;t nicht allein das Mu&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;ter dem Bi&#x017F;choffe eingera&#x0364;umet,<lb/>
&#x017F;ondern auch der halbe Rath mit<lb/>
Catholi&#x017F;chen be&#x017F;etzet, die Forti-<lb/>
fication &#x017F;ehr ver&#x017F;ta&#x0364;rcket, und die<lb/>
fe&#x017F;te Citadelle von &#x017F;echs Ba&#x017F;tionen<lb/>
angeleget worden, &#x017F;o daß, wenn<lb/>
man Straßburg von au&#x017F;&#x017F;en an-<lb/>
&#x017F;iehet, man &#x017F;agen kan, es &#x017F;ey ein<lb/>
Ort, allwo &#x017F;ich &#x017F;o viel Fe&#x017F;tungs-<lb/>
Geba&#x0364;ue, als an einem Ort in<lb/>
Europa, befinden. Die Lutheri-<lb/>
&#x017F;che hohe Schuhe hat iederzeit be-<lb/>
ru&#x0364;hmte Leute gehabt; 1702 i&#x017F;t ei-<lb/>
ne Je&#x017F;uiter-Univer&#x017F;ita&#x0364;t angelegt.<lb/>
Der Bi&#x017F;choff hat &#x017F;eine Lande im<lb/>
El&#x017F;aß zer&#x017F;treuet liegen, und al-<lb/>
terniret im Range mit dem Bi-<lb/>
&#x017F;choffe zu Co&#x017F;tnitz. Das Bi&#x017F;cho&#x0364;f-<lb/>
liche Wappen i&#x017F;t ein &#x017F;ilbernes<lb/>
Band im rothen Felde, wegen<lb/>
des Stiffts Straßburg; und ein<lb/>
&#x017F;ilbernes Band mit &#x017F;ilbernen Za-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y y y 5</fw><fw place="bottom" type="catch">cken</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1105] Sto Str Stollen, Sind die an einem Hufeiſen hinten unter ſich geſchmiedete En- den, ſo gleichſam die Abſaͤtze an dieſen eiſernen Schuhen ſind. Storch, Ciconia, Ein bekannter Vogel, von wel- chem man ſonderlich ruͤhmet 1) die Liebe der Eltern gegen die Jun- gen, und dieſer wieder gegen jene, 2) die Treue gegen ihren Haus- wirth, 3) die Danckbarkeit gegen ihre Gutthaͤter, 4) die Keuſch- heit, und 5) die Wachſamkeit. Strahl, Tendon, Heiſt bey den Hufſchmieden der mittlere Strich in des Pferdes Huf. Denn der Theil, ſo weicher und hoͤher iſt, als das Jnwendige des Fuſſes, und zwiſchen dem Huf-Eiſen ſoll mittelmaͤßig ſeyn, weder zu fett noch zu mager; denn iſt er zu fett, ſo raget er uͤber das Huf-Eiſen, woran das Pferd auf ſteinigtem Grunde hincket; iſt er zu mager, daß er ſchwindet, ſo ſchwuͤret er auch gemeiniglich da- bey, kommet her von uͤberfluͤßiger Feuchtigkeit, von naſſen Staͤllen und Weide. Straßburg, Groſſe, ſchoͤne und feſte Stadt im Nieder-Elſaß, nicht weit vom Rhein jenſeit, wo die kleinen Fluͤſſe Jll und Bruſche zuſam- men flieſſen, und uͤber den Rhein eine hoͤltzerne Bruͤcke gehet. Die Gaſſen, deren 195 gezehlet wer- den, ſind breit und ſchoͤn, die Haͤu- ſer luſtig und artig gebauet, das Muͤnſter, und deſſen Thurn, paſ- ſiren fuͤr ein recht Wunder-Ge- baͤue; man kan ihm nichts ver- wegners einbilden, als die Spitze dieſes Thurms, deſſen Hoͤhe 695 Staffeln hoch, und ſoll andere Gipffel der Thuͤrme in Europa uͤberreichen, er iſt gantz offen, und von einem Stein ſehr kuͤnſtlich gearbeitet mit erhabenen Figuren; oben wo die Waͤchter wohnen, hat es einen weiten Platz, daß man allda Kegel ſchieben kan. Jn der Kirche ſiehet man das kuͤnſtli- che Uhrwerck. Die Orgel ſteht ſehr hoch, hat 157 Staffeln, und 2136 Pfeiffen. Das Rath-Haus, die Pfaltz genennet, und der neue Bau, ſind ſehenswuͤrdig. Dieſer Ort war vormals einer der reich- ſten und vornehmſten Reichs- Staͤdte, und hatte einen gantz Lutheriſchen Rath und Einwoh- ner; nachdem aber die Cron Franckreich denſelben ohne Ver- luſt eines Mannes und mitten im Frieden An. 1681 weggenommen, und im Ryßwickiſchen Frieden be- halten, iſt nicht allein das Muͤn- ſter dem Biſchoffe eingeraͤumet, ſondern auch der halbe Rath mit Catholiſchen beſetzet, die Forti- fication ſehr verſtaͤrcket, und die feſte Citadelle von ſechs Baſtionen angeleget worden, ſo daß, wenn man Straßburg von auſſen an- ſiehet, man ſagen kan, es ſey ein Ort, allwo ſich ſo viel Feſtungs- Gebaͤue, als an einem Ort in Europa, befinden. Die Lutheri- ſche hohe Schuhe hat iederzeit be- ruͤhmte Leute gehabt; 1702 iſt ei- ne Jeſuiter-Univerſitaͤt angelegt. Der Biſchoff hat ſeine Lande im Elſaß zerſtreuet liegen, und al- terniret im Range mit dem Bi- ſchoffe zu Coſtnitz. Das Biſchoͤf- liche Wappen iſt ein ſilbernes Band im rothen Felde, wegen des Stiffts Straßburg; und ein ſilbernes Band mit ſilbernen Za- cken Y y y 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1105
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1105>, abgerufen am 21.11.2024.