Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Si der Harmonie ihren Nutzen hat,z. E. c-a dur. Si, Die siebende Music-Sylbe, so Sibilus, Der Klang, den eine angebla- Sicilien, Jnsel und Königreich im Mit- Sif Sicilienne, v. Chansonette. Sicke, oder Sie, Wird das Weiblein von den Siebenbürgen, Ein grosses Fürstenthum, wel- Siffler d' la Houssine, Heißt mit der Spießruthe fistern Sifflet, Wird falsch Ziflit, und noch Sie X x x 3
[Spaltenumbruch] Si der Harmonie ihren Nutzen hat,z. E. c-a dur. Si, Die ſiebende Muſic-Sylbe, ſo Sibilus, Der Klang, den eine angebla- Sicilien, Jnſel und Koͤnigreich im Mit- Sif Sicilienne, v. Chanſonette. Sicke, oder Sie, Wird das Weiblein von den Siebenbuͤrgen, Ein groſſes Fuͤrſtenthum, wel- Siffler d’ la Houſſine, Heißt mit der Spießruthe fiſtern Sifflet, Wird falſch Ziflit, und noch Sie X x x 3
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Si
Sif
der Harmonie ihren Nutzen hat,
z. E. c-a dur.
Si,
Die ſiebende Muſic-Sylbe, ſo
noch zu den 6 Gvidoniſchen ge-
kommen, um die Mutation in die-
ſem zu vermeiden.
Sibilus,
Der Klang, den eine angebla-
ſene Pfeiffe oder Floͤte von ſich
giebt.
Sicilien,
Jnſel und Koͤnigreich im Mit-
tellaͤndiſchen Meere, welche der
Faro di Meſſina von Calabrien
abſondert, und wegen ihrer Frucht-
barkeit an Getreide, Wein und
Obſt die Speiſe-Kammer von
Jtalien genennet wird. Seit 1282
hat ſie den Koͤnigen von Arago-
nien und Spanien gehoͤret, nach
dem Tode Caroli Il nahm ſie Koͤ-
nig Philippus V in Beſitz, trat ſie
aber im Utrechtiſchen Frieden dem
Hertzoge von Savoyen ab, nach
der Deſcente der Spanier 1718 ge-
langte ſie 1720 an Kayſer Carolum
VI, im Jahre 1734 eroberte der
itzige Koͤnig beyder Sicilien die-
ſes Koͤnigreich, dem es auch in
den Wieneriſchen Praͤliminarien
1735 uͤberlaſſen worden. Das
Wappen des Koͤnigreichs und Jn-
ſel Sicilien iſt ein Andreas. Creutz
durchſchnitten, darinne oben und
unten 4 rothe Pfaͤhle im guͤlde-
nen Felde wegen des Koͤnigreichs
Aragonien; und zu beyden Sei-
ten ein ſchwartzer Adler mit ro-
them Schnabel und Fuͤſſen im ſil-
bernen Felde, wegen Sicilien zu
ſehen ſind. Oben auf dieſem
Schilde liegt eine Koͤnigliche
Krone.
Sicilienne, v. Chanſonette.
Sicke, oder Sie,
Wird das Weiblein von den
Voͤgeln genennet.
Siebenbuͤrgen,
Ein groſſes Fuͤrſtenthum, wel-
ches ſeit dem Carlowitziſchen Frie-
den 1699, und nachdem der Fuͤrſt
Apaffi 1713 zu Wien geſtorben, dem
Hauſe Oeſterreich gehoͤret. Es
hat drey weiſſe Elephanten-Zaͤhne
im blauen Felde zum Wappen.
Siffler d’ la Houſſine,
Heißt mit der Spießruthe fiſtern
oder zwitzern, das iſt eine Huͤlffe
und Aufmunterung eines Schul-
Pferds; denn ein zierlicher Reu-
ter thut nichts als den Arm (mit
welchem er die Spießruthe fuͤhrt)
ſanft bewegen, und mit derſelben
von einer Seite zur andern zwi-
tzern, und die andern Huͤlffen ver-
borgen halten, damit maͤnniglich
meine, das Pferd ſeye ſo wol ab-
gerichtet, daß es von ſich ſelbſten
gehe, worinnen die Vollkommen-
heit eines Reuters und Pferdes
beſtehet.
Sifflet,
Wird falſch Ziflit, und noch
uͤbler Suifloͤt geſchrieben, koͤmmt
von Siffler, auf dem Maule pfeif-
fen, und iſt ein gar ſchwaches
Stimmwerck, ſo gemeiniglich aus
einem einzigen oder 1½ Fuß Ton,
aufs hoͤchſte aus 2 Fuß gearbeitet
wird, nicht ſpitzig, ſondern gleich
aus geſtaltet. Jn etlichen Orgeln
heiſſen ſie Klein-Floͤte, und wer-
den unter die Principal-Stim-
men zum vollen Werck mitgerech-
net, als eine Gattung Hohl- und
Wald-Floͤten, darzu auch die ſo-
genannten Nachthoͤrner gehoͤren.
Sie
X x x 3
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