Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Bit
Bitterwurtz, Entzian,
Gentiana,

Wächst an einigen Orten von
sich selbst, wird auch in Gärten
unterhalten. Es hat lange brei-
te und gerippte gelblichte grüne
Blätter, hohle und knortzigte
Stengel, Himmelblaue oder bleich-
gelbe, bisweilen mit schwartzen
Flecken gezierte Blumen, so einen
schimmernden Stern abbilden:
Der Saame ist dünne, breit und
braun; die Wurtzel lang, dicke und
bitter. Sie wird in der Pest und
andern ansteckenden gifftigen
Kranckheiten gebrauchet, desglei-
chen zu Stichen und Bissen giff-
tiger Thiere, für Verstopffung der
Leber und Miltz, in Fiebern, bey
Aufsteigung der Mutter und
Schwachheit des Magens; Jn
Pferd-Curen wird es vielfältig ge-
braucht, absonderlich in der Kehl-
sucht und Truse etc.

Bizarrement, Bigearrement,

Eigensinnisch, fantastisch, när-
risch, wird in der Music gesagt,
wenn eine Modulation bald ge-
schwind, bald langsam, bald starck,
bald leise u. s. f. gehet, nachdem
des Componisten Fantasie, oder
vielmehr die verschiedene Ausdrü-
cke der Textworte es also zu erfo-
dern scheinen. Dieses Wort wird
in gutem und bösen Verstande ge-
braucht, wie denn einige Verfas-
ser ihre Klingstücke selbst Bizarrie
betitelt haben. Wenn aber iemand
seine Einfälle mit unangenehmer
und wunderlicher Art an- und vor-
bringt, es geschehe nun solches bey
der Composition selbst, oder bey
deren Execution, sowol in den
Singe-Stimmen, als auf Jn-
strumenten, so sagt man: Die
Composition ist bizarr gesetzt,
[Spaltenumbruch]

Blä
oder das Singen und Spielen ist
bizarr.

Bizarrerie d' un cheval,

Eigensinnigkeit eines Pferds;
diese ist der Halsstarrigkeit An-
fang, und ie länger ie mehr sie
wächset, um so viel mehr hat ein
solch Pferd Mittel und Gelegen-
heit, mit seinem eignen Kopfe
durch zu dringen; bey welches La-
sters Benehmung etwas schärffere
Mittel neben den gelinden, guten
Platz finden können und mögen.

Bizarria, Bizarrerie,

Eigensinn, Fantasterey, Fan-
tasie, buntfärbichtes Wesen, be-
deutet in der Music, wenn man
bey der einmal angebrachten Me-
lodie nicht bleibet, und dieselbe
aus- und fortführet, sondern immer
eine andere anbringet.

Blähungen, s. Darmgicht.
Blässe, s. Balzane, it. Stern.
Bläß-Ente,

Ein Wasser-Vogel, wird auch
Bläßgen, Bläßlein und Horbel
genannt, ist etwas grösser als ein
Rebhun, und über dem gantzen
Leibe so schwartz als ein Rabe,
hat lange schwartze und zum Ru-
dern wohl beschaffene Füsse, schma-
len und spitzigen Schnabel. Vorn
auf dem Schnabel hat er ein
Klümpgen Fleisch mit einer weissen
glatten Haut überzogen; daher er
vermuthlich den Nahmen Bläßlein
erhalten. Seine Brut setzet er
auf einen von dem Winde auf dem
Wasser zusammen geführten Klum-
pen Moos oder Geröhricht, mit
welchem er Zeit währender Brut
hier und dar herum geführet wird,
und bringt gemeiniglich 4 bis 6
Jungen aus, welche er sogleich

mit
[Spaltenumbruch]
Bit
Bitterwurtz, Entzian,
Gentiana,

Waͤchſt an einigen Orten von
ſich ſelbſt, wird auch in Gaͤrten
unterhalten. Es hat lange brei-
te und gerippte gelblichte gruͤne
Blaͤtter, hohle und knortzigte
Stengel, Himmelblaue oder bleich-
gelbe, bisweilen mit ſchwartzen
Flecken gezierte Blumen, ſo einen
ſchimmernden Stern abbilden:
Der Saame iſt duͤnne, breit und
braun; die Wurtzel lang, dicke und
bitter. Sie wird in der Peſt und
andern anſteckenden gifftigen
Kranckheiten gebrauchet, desglei-
chen zu Stichen und Biſſen giff-
tiger Thiere, fuͤr Verſtopffung der
Leber und Miltz, in Fiebern, bey
Aufſteigung der Mutter und
Schwachheit des Magens; Jn
Pferd-Curen wird es vielfaͤltig ge-
braucht, abſonderlich in der Kehl-
ſucht und Truſe ꝛc.

Bizarrement, Bigearrement,

Eigenſinniſch, fantaſtiſch, naͤr-
riſch, wird in der Muſic geſagt,
wenn eine Modulation bald ge-
ſchwind, bald langſam, bald ſtarck,
bald leiſe u. ſ. f. gehet, nachdem
des Componiſten Fantaſie, oder
vielmehr die verſchiedene Ausdruͤ-
cke der Textworte es alſo zu erfo-
dern ſcheinen. Dieſes Wort wird
in gutem und boͤſen Verſtande ge-
braucht, wie denn einige Verfaſ-
ſer ihre Klingſtuͤcke ſelbſt Bizarrie
betitelt haben. Wenn aber iemand
ſeine Einfaͤlle mit unangenehmer
und wunderlicher Art an- und vor-
bringt, es geſchehe nun ſolches bey
der Compoſition ſelbſt, oder bey
deren Execution, ſowol in den
Singe-Stimmen, als auf Jn-
ſtrumenten, ſo ſagt man: Die
Compoſition iſt bizarr geſetzt,
[Spaltenumbruch]

Blaͤ
oder das Singen und Spielen iſt
bizarr.

Bizarrerie d’ un cheval,

Eigenſinnigkeit eines Pferds;
dieſe iſt der Halsſtarrigkeit An-
fang, und ie laͤnger ie mehr ſie
waͤchſet, um ſo viel mehr hat ein
ſolch Pferd Mittel und Gelegen-
heit, mit ſeinem eignen Kopfe
durch zu dringen; bey welches La-
ſters Benehmung etwas ſchaͤrffere
Mittel neben den gelinden, guten
Platz finden koͤnnen und moͤgen.

Bizarria, Bizarrerie,

Eigenſinn, Fantaſterey, Fan-
taſie, buntfaͤrbichtes Weſen, be-
deutet in der Muſic, wenn man
bey der einmal angebrachten Me-
lodie nicht bleibet, und dieſelbe
aus- und fortfuͤhret, ſondern immer
eine andere anbringet.

Blaͤhungen, ſ. Darmgicht.
Blaͤſſe, ſ. Balzane, it. Stern.
Blaͤß-Ente,

Ein Waſſer-Vogel, wird auch
Blaͤßgen, Blaͤßlein und Horbel
genannt, iſt etwas groͤſſer als ein
Rebhun, und uͤber dem gantzen
Leibe ſo ſchwartz als ein Rabe,
hat lange ſchwartze und zum Ru-
dern wohl beſchaffene Fuͤſſe, ſchma-
len und ſpitzigen Schnabel. Vorn
auf dem Schnabel hat er ein
Kluͤmpgen Fleiſch mit einer weiſſen
glatten Haut uͤberzogen; daher er
vermuthlich den Nahmen Blaͤßlein
erhalten. Seine Brut ſetzet er
auf einen von dem Winde auf dem
Waſſer zuſam̃en gefuͤhrten Klum-
pen Moos oder Geroͤhricht, mit
welchem er Zeit waͤhrender Brut
hier und dar herum gefuͤhret wird,
und bringt gemeiniglich 4 bis 6
Jungen aus, welche er ſogleich

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0108"/>
          <cb n="175"/>
        </div>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Bit</hi> </hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Bitterwurtz, Entzian,</hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Gentiana,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Wa&#x0364;ch&#x017F;t an einigen Orten von<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, wird auch in Ga&#x0364;rten<lb/>
unterhalten. Es hat lange brei-<lb/>
te und gerippte gelblichte gru&#x0364;ne<lb/>
Bla&#x0364;tter, hohle und knortzigte<lb/>
Stengel, Himmelblaue oder bleich-<lb/>
gelbe, bisweilen mit &#x017F;chwartzen<lb/>
Flecken gezierte Blumen, &#x017F;o einen<lb/>
&#x017F;chimmernden Stern abbilden:<lb/>
Der Saame i&#x017F;t du&#x0364;nne, breit und<lb/>
braun; die Wurtzel lang, dicke und<lb/>
bitter. Sie wird in der Pe&#x017F;t und<lb/>
andern an&#x017F;teckenden gifftigen<lb/>
Kranckheiten gebrauchet, desglei-<lb/>
chen zu Stichen und Bi&#x017F;&#x017F;en giff-<lb/>
tiger Thiere, fu&#x0364;r Ver&#x017F;topffung der<lb/>
Leber und Miltz, in Fiebern, bey<lb/>
Auf&#x017F;teigung der Mutter und<lb/>
Schwachheit des Magens; Jn<lb/>
Pferd-Curen wird es vielfa&#x0364;ltig ge-<lb/>
braucht, ab&#x017F;onderlich in der Kehl-<lb/>
&#x017F;ucht und Tru&#x017F;e &#xA75B;c.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Bizarrement, Bigearrement,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Eigen&#x017F;inni&#x017F;ch, fanta&#x017F;ti&#x017F;ch, na&#x0364;r-<lb/>
ri&#x017F;ch, wird in der Mu&#x017F;ic ge&#x017F;agt,<lb/>
wenn eine <hi rendition="#aq">Modulation</hi> bald ge-<lb/>
&#x017F;chwind, bald lang&#x017F;am, bald &#x017F;tarck,<lb/>
bald lei&#x017F;e u. &#x017F;. f. gehet, nachdem<lb/>
des Componi&#x017F;ten Fanta&#x017F;ie, oder<lb/>
vielmehr die ver&#x017F;chiedene Ausdru&#x0364;-<lb/>
cke der Textworte es al&#x017F;o zu erfo-<lb/>
dern &#x017F;cheinen. Die&#x017F;es Wort wird<lb/>
in gutem und bo&#x0364;&#x017F;en Ver&#x017F;tande ge-<lb/>
braucht, wie denn einige Verfa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er ihre Kling&#x017F;tu&#x0364;cke &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">Bizarrie</hi><lb/>
betitelt haben. Wenn aber iemand<lb/>
&#x017F;eine Einfa&#x0364;lle mit unangenehmer<lb/>
und wunderlicher Art an- und vor-<lb/>
bringt, es ge&#x017F;chehe nun &#x017F;olches bey<lb/>
der Compo&#x017F;ition &#x017F;elb&#x017F;t, oder bey<lb/>
deren Execution, &#x017F;owol in den<lb/>
Singe-Stimmen, als auf Jn-<lb/>
&#x017F;trumenten, &#x017F;o &#x017F;agt man: Die<lb/>
Compo&#x017F;ition i&#x017F;t <hi rendition="#aq">bizarr</hi> ge&#x017F;etzt,<lb/><cb n="176"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Bla&#x0364;</hi></hi></fw><lb/>
oder das Singen und Spielen i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">bizarr.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Bizarrerie d&#x2019; un cheval,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Eigen&#x017F;innigkeit eines Pferds;<lb/>
die&#x017F;e i&#x017F;t der Hals&#x017F;tarrigkeit An-<lb/>
fang, und ie la&#x0364;nger ie mehr &#x017F;ie<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;et, um &#x017F;o viel mehr hat ein<lb/>
&#x017F;olch Pferd Mittel und Gelegen-<lb/>
heit, mit &#x017F;einem eignen Kopfe<lb/>
durch zu dringen; bey welches La-<lb/>
&#x017F;ters Benehmung etwas &#x017F;cha&#x0364;rffere<lb/>
Mittel neben den gelinden, guten<lb/>
Platz finden ko&#x0364;nnen und mo&#x0364;gen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Bizarria, Bizarrerie,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Eigen&#x017F;inn, Fanta&#x017F;terey, Fan-<lb/>
ta&#x017F;ie, buntfa&#x0364;rbichtes We&#x017F;en, be-<lb/>
deutet in der Mu&#x017F;ic, wenn man<lb/>
bey der einmal angebrachten Me-<lb/>
lodie nicht bleibet, und die&#x017F;elbe<lb/>
aus- und fortfu&#x0364;hret, &#x017F;ondern immer<lb/>
eine andere anbringet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Bla&#x0364;hungen, &#x017F;. Darmgicht.</hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Bla&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;.</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Balzane, it.</hi> </hi> <hi rendition="#fr">Stern.</hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Bla&#x0364;ß-Ente,</hi> </head><lb/>
          <p>Ein Wa&#x017F;&#x017F;er-Vogel, wird auch<lb/>
Bla&#x0364;ßgen, Bla&#x0364;ßlein und Horbel<lb/>
genannt, i&#x017F;t etwas gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als ein<lb/>
Rebhun, und u&#x0364;ber dem gantzen<lb/>
Leibe &#x017F;o &#x017F;chwartz als ein Rabe,<lb/>
hat lange &#x017F;chwartze und zum Ru-<lb/>
dern wohl be&#x017F;chaffene Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;chma-<lb/>
len und &#x017F;pitzigen Schnabel. Vorn<lb/>
auf dem Schnabel hat er ein<lb/>
Klu&#x0364;mpgen Flei&#x017F;ch mit einer wei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
glatten Haut u&#x0364;berzogen; daher er<lb/>
vermuthlich den Nahmen Bla&#x0364;ßlein<lb/>
erhalten. Seine Brut &#x017F;etzet er<lb/>
auf einen von dem Winde auf dem<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er zu&#x017F;am&#x0303;en gefu&#x0364;hrten Klum-<lb/>
pen Moos oder Gero&#x0364;hricht, mit<lb/>
welchem er Zeit wa&#x0364;hrender Brut<lb/>
hier und dar herum gefu&#x0364;hret wird,<lb/>
und bringt gemeiniglich 4 bis 6<lb/>
Jungen aus, welche er &#x017F;ogleich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0108] Bit Blaͤ Bitterwurtz, Entzian, Gentiana, Waͤchſt an einigen Orten von ſich ſelbſt, wird auch in Gaͤrten unterhalten. Es hat lange brei- te und gerippte gelblichte gruͤne Blaͤtter, hohle und knortzigte Stengel, Himmelblaue oder bleich- gelbe, bisweilen mit ſchwartzen Flecken gezierte Blumen, ſo einen ſchimmernden Stern abbilden: Der Saame iſt duͤnne, breit und braun; die Wurtzel lang, dicke und bitter. Sie wird in der Peſt und andern anſteckenden gifftigen Kranckheiten gebrauchet, desglei- chen zu Stichen und Biſſen giff- tiger Thiere, fuͤr Verſtopffung der Leber und Miltz, in Fiebern, bey Aufſteigung der Mutter und Schwachheit des Magens; Jn Pferd-Curen wird es vielfaͤltig ge- braucht, abſonderlich in der Kehl- ſucht und Truſe ꝛc. Bizarrement, Bigearrement, Eigenſinniſch, fantaſtiſch, naͤr- riſch, wird in der Muſic geſagt, wenn eine Modulation bald ge- ſchwind, bald langſam, bald ſtarck, bald leiſe u. ſ. f. gehet, nachdem des Componiſten Fantaſie, oder vielmehr die verſchiedene Ausdruͤ- cke der Textworte es alſo zu erfo- dern ſcheinen. Dieſes Wort wird in gutem und boͤſen Verſtande ge- braucht, wie denn einige Verfaſ- ſer ihre Klingſtuͤcke ſelbſt Bizarrie betitelt haben. Wenn aber iemand ſeine Einfaͤlle mit unangenehmer und wunderlicher Art an- und vor- bringt, es geſchehe nun ſolches bey der Compoſition ſelbſt, oder bey deren Execution, ſowol in den Singe-Stimmen, als auf Jn- ſtrumenten, ſo ſagt man: Die Compoſition iſt bizarr geſetzt, oder das Singen und Spielen iſt bizarr. Bizarrerie d’ un cheval, Eigenſinnigkeit eines Pferds; dieſe iſt der Halsſtarrigkeit An- fang, und ie laͤnger ie mehr ſie waͤchſet, um ſo viel mehr hat ein ſolch Pferd Mittel und Gelegen- heit, mit ſeinem eignen Kopfe durch zu dringen; bey welches La- ſters Benehmung etwas ſchaͤrffere Mittel neben den gelinden, guten Platz finden koͤnnen und moͤgen. Bizarria, Bizarrerie, Eigenſinn, Fantaſterey, Fan- taſie, buntfaͤrbichtes Weſen, be- deutet in der Muſic, wenn man bey der einmal angebrachten Me- lodie nicht bleibet, und dieſelbe aus- und fortfuͤhret, ſondern immer eine andere anbringet. Blaͤhungen, ſ. Darmgicht. Blaͤſſe, ſ. Balzane, it. Stern. Blaͤß-Ente, Ein Waſſer-Vogel, wird auch Blaͤßgen, Blaͤßlein und Horbel genannt, iſt etwas groͤſſer als ein Rebhun, und uͤber dem gantzen Leibe ſo ſchwartz als ein Rabe, hat lange ſchwartze und zum Ru- dern wohl beſchaffene Fuͤſſe, ſchma- len und ſpitzigen Schnabel. Vorn auf dem Schnabel hat er ein Kluͤmpgen Fleiſch mit einer weiſſen glatten Haut uͤberzogen; daher er vermuthlich den Nahmen Blaͤßlein erhalten. Seine Brut ſetzet er auf einen von dem Winde auf dem Waſſer zuſam̃en gefuͤhrten Klum- pen Moos oder Geroͤhricht, mit welchem er Zeit waͤhrender Brut hier und dar herum gefuͤhret wird, und bringt gemeiniglich 4 bis 6 Jungen aus, welche er ſogleich mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/108
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/108>, abgerufen am 21.12.2024.