Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Sal Frauenzimmer, vor sich liegend,pflegt tractiret zu werden. Salto, Saltus, Sprung, ist in der Music, wenn Saltzburg, Die Haupt-Stadt des Ertz- San geistlichen Banck die Ober-Stelle,und führet mit Oesterreich von einer Materie zur andern das Directorium darinne wechsels- weise. Das Ertzbischöfliche Wap- pen ist ein in die Länge gespalte- ner Schild, darinne zur Rechten ein schwartzer Löwe im güldenen, und zur Lincken ein silberner Qver- Balcke im rothen Felde. Hinter dem Schilde stecken der Bischofs- Stab und das Schwerdt, zum Zeichen der geistlichen und weltli- chen Gewalt, und die Helmen- decken sind zur Rechten schwartz und Gold, zur Lincken aber Sil- ber und roth. Sambuca, Ein dreyeckigtes mit Drat- Samojitien, Grosse Provintz in Litthauen, Sang-Herd, Jst eine Art von Vogel-Her- gedach-
[Spaltenumbruch] Sal Frauenzimmer, vor ſich liegend,pflegt tractiret zu werden. Salto, Saltus, Sprung, iſt in der Muſic, wenn Saltzburg, Die Haupt-Stadt des Ertz- San geiſtlichen Banck die Ober-Stelle,und fuͤhret mit Oeſterreich von einer Materie zur andern das Directorium darinne wechſels- weiſe. Das Ertzbiſchoͤfliche Wap- pen iſt ein in die Laͤnge geſpalte- ner Schild, darinne zur Rechten ein ſchwartzer Loͤwe im guͤldenen, und zur Lincken ein ſilberner Qver- Balcke im rothen Felde. Hinter dem Schilde ſtecken der Biſchofs- Stab und das Schwerdt, zum Zeichen der geiſtlichen und weltli- chen Gewalt, und die Helmen- decken ſind zur Rechten ſchwartz und Gold, zur Lincken aber Sil- ber und roth. Sambuca, Ein dreyeckigtes mit Drat- Samojitien, Groſſe Provintz in Litthauen, Sang-Herd, Jſt eine Art von Vogel-Her- gedach-
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Sal
San
Frauenzimmer, vor ſich liegend,
pflegt tractiret zu werden.
Salto, Saltus,
Sprung, iſt in der Muſic, wenn
eine Melodie nicht gradatim, oder
Stufen weiſe nach der Ordnung
der Jntervalle einhergehet, ſon-
dern Terz-Qvart-Qvint-Sexten-
weiſe.
Saltzburg,
Die Haupt-Stadt des Ertz-
Stifftes Saltzburg und Reſidenz
des Ertz-Biſchoffes am Salza,
ſchoͤn, groß, volckreich und wohlge-
bauet, auch ziemlich befeſtiget. Das
Berg-Schloß, Hohen-Saltz-
burg, halten einige fuͤr unuͤber-
windlich, das Ertzbiſchoͤfliche
Reſidentz-Schloß iſt praͤchtig,
und der Sommer-Pallaſt Mira-
bel ungemein luſtig. Sie hat
nebſt der 1623 geſtiffteten Univer-
ſitaͤt auch eine von dem itzigen
Ertz-Biſchoffe errichtete Ritter-
Academie. Von dieſer Stadt fuͤh-
ret ſeinen Nahmen das Ertz-
Stift Saltzburg, welches zwar
bergicht, aber doch fruchtbar an
Viehzucht und Fiſchen; auch reich
an Silber, Kupfer, Eiſen und an-
dern Mineralien, wie auch an
Saltz iſt. Es wird in 40 Aemter
eingetheilet, ſo theils Land-theils
Pfleg- und theils Richter-Aemter
heiſſen. Der Ertz-Biſchof iſt ein
unmittelbarer Reichs-Stand, ein
gebohrner und ſtetswaͤhrender
Legatus der Roͤmiſchen Kirche zu
allen Deutſchen Kirchen, kraft
deſſen er die Ober-Stelle unter al-
len geiſtlichen Fuͤrſten in Deutſch-
land uͤberkom̃en. Er hat nebſt Chur-
Bayern das Directorium im Bay-
eriſchen Kreiſe; auf dem Reichs-
Tage im Fuͤrſten-Rathe auf der
geiſtlichen Banck die Ober-Stelle,
und fuͤhret mit Oeſterreich von
einer Materie zur andern das
Directorium darinne wechſels-
weiſe. Das Ertzbiſchoͤfliche Wap-
pen iſt ein in die Laͤnge geſpalte-
ner Schild, darinne zur Rechten
ein ſchwartzer Loͤwe im guͤldenen,
und zur Lincken ein ſilberner Qver-
Balcke im rothen Felde. Hinter
dem Schilde ſtecken der Biſchofs-
Stab und das Schwerdt, zum
Zeichen der geiſtlichen und weltli-
chen Gewalt, und die Helmen-
decken ſind zur Rechten ſchwartz
und Gold, zur Lincken aber Sil-
ber und roth.
Sambuca,
Ein dreyeckigtes mit Drat-
Saiten bezogenes Jnſtrument,
welches wir Deutſchen ein Hacke-
bret zu nennen pflegen. Sambu-
ciſta, Sambuciſtria, eine Hacke-
bretſchlaͤgerin; Sambucinarius ein
Hackebretſchlaͤger.
Samojitien,
Groſſe Provintz in Litthauen,
welche wegen der kleinen fluͤchti-
gen Pferde und des vielen Wild-
prets beruͤhmt iſt.
Sang-Herd,
Jſt eine Art von Vogel-Her-
den, auf welchen man nur denen
groſſen Sang-Voͤgeln zu ſtellen
pfleget. Die Vogel-Steller ma-
chen eigentlich dreyerley Unter-
ſchied unter denen Sang-Herden,
als erſtlich die Sommer-Herde:
auf welchen ſie mit dem verhalte-
nen Geſang ſtellen; Zweytens,
die Herbſt-Herde, auf die fremde
Halb-Voͤgel, Wein-Droſſeln,
Meer-Amſeln, Krammets-Voͤgel
und dergleichen; Und drittens,
Winter-Lager-Herde, auf erſt-
gedach-
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