Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
Rit Ritter von Calatrava, v. Equites Calatravenses. Ritter de la Calza zu Ve- nedig, Societas, cui Ocrea auro gem- Ritter des S Catharinen- Ordens in Rußland, Ordo divae Catharinae, ist Anno Rit er an ihrer Gegenwart zweiffelte,und daß sich ein Frauenzimmer aus Liebe zu ihrem Gemahl in solche Gefahr begeben könte. Zu dessen Andencken hat dem Czaar beliebet, daß seine Gemahlin die- sen Orden einsetzen solte. Das Ordens-Zeichen ist ein rothes von der heiligen Catharina umfaßtes Creutz an einem Ponceau mit sil- bernen schmalen Borten eingefaß- ten Bande, darinne der Nahme S. Catharina, mit der Beyschrift: Pro fide & Patria: d. i. Aus Liebe und Treu vors Vaterland, und wird dieser Orden dem vornehm- sten Frauenzimmer beygeleget. Ritter der H. Catharinä auf dem Berg Sinai, v. Equi- tes divae Catharinae in monte Sinai. Ritter Christi in Portugall, v. Equites Christi. Ritter der Christlichen Mi- litz, v. Equites Christianae Militiae. Ritter der Christlichen Liebe, Ordo Christianae Charitatis, diesen Ritter Q q q 3
[Spaltenumbruch]
Rit Ritter von Calatrava, v. Equites Calatravenſes. Ritter de la Calza zu Ve- nedig, Societas, cui Ocrea auro gem- Ritter des S Catharinen- Ordens in Rußland, Ordo divæ Catharinæ, iſt Anno Rit er an ihrer Gegenwart zweiffelte,und daß ſich ein Frauenzimmer aus Liebe zu ihrem Gemahl in ſolche Gefahr begeben koͤnte. Zu deſſen Andencken hat dem Czaar beliebet, daß ſeine Gemahlin die- ſen Orden einſetzen ſolte. Das Ordens-Zeichen iſt ein rothes von der heiligen Catharina umfaßtes Creutz an einem Ponceau mit ſil- bernen ſchmalen Borten eingefaß- ten Bande, darinne der Nahme S. Catharina, mit der Beyſchrift: Pro fide & Patria: d. i. Aus Liebe und Treu vors Vaterland, und wird dieſer Orden dem vornehm- ſten Frauenzimmer beygeleget. Ritter der H. Catharinaͤ auf dem Berg Sinai, v. Equi- tes divæ Catharinæ in monte Sinai. Ritter Chriſti in Portugall, v. Equites Chriſti. Ritter der Chriſtlichen Mi- litz, v. Equites Chriſtianæ Militiæ. Ritter der Chriſtlichen Liebe, Ordo Chriſtianæ Charitatis, dieſen Ritter Q q q 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f1001"/> <cb n="1961"/> </div> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Rit</hi> </hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter von</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Calatrava, v.<lb/> Equites Calatravenſes.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">de la Calza</hi> </hi> <hi rendition="#fr">zu Ve-<lb/> nedig,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Societas, cui Ocrea auro gem-<lb/> misque ornata ſymboli loco fuit,</hi><lb/> ſo um das Jahr 1400 aufkommen,<lb/> ſind eine Geſellſchafft von unter-<lb/> ſchiedlichen Edelleuten geweſen,<lb/> die unter ſich ſelbſt ein Haupt er-<lb/> wehlet, und die Unterrichtung der<lb/> Jugend in Kriegs-Exercitien zu ih-<lb/> rem Zweck gehabt, auch zu ihrem<lb/> Ordens-Zeichen einen von Gold ge-<lb/> ſtickten, und mit Edelgeſteinen be-<lb/> ſetzten <hi rendition="#aq">Calza,</hi> oder Stiefel bald<lb/> an dem rechten bald an dem lin-<lb/> cken Fuß getragen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter des S Catharinen-<lb/> Ordens in Rußland,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Ordo divæ Catharinæ,</hi> iſt Anno<lb/> 1714 von der Czaarin Catharina<lb/> zum Andencken der am Fluſſe<lb/> Pruth Anno 1711 mit denen Tuͤr-<lb/> cken gehaltenen groſſen Schlacht<lb/> geſtifftet worden. Denn als die<lb/> Czaarin ihrem Gemahl aus groſ-<lb/> ſer Liebe nach dem Fluß Pruth<lb/> folgete, und die gantze Armee<lb/> nebſt beyden Majeſtaͤten in groͤ-<lb/> ſter Noth waren, hatte ſie einen<lb/> Courier an den Groß-Vezier ge-<lb/> ſandt, und ihm groſſe Geld-<lb/> Summen verſprochen, welche<lb/> ſie auch hernach bezahlet, wenn<lb/> er ſich mit dem Czaar in Friedens-<lb/> Tractaten einlaſſen wolte. Wie<lb/> nun der Groß-Vezier ſolcher<lb/> Bitte ſtat gegeben, und darauf<lb/> der Friede geſchloſſen wurde,<lb/> ſchickte der Groß-Vezier Depu-<lb/> tirte ins Rußiſche Lager, und<lb/> trug denenſelben unter andern<lb/> auf, die Czaarin zu erſuchen, ſich<lb/> denenſelben ſehen zu laſſen, weil<lb/><cb n="1962"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Rit</hi></hi></fw><lb/> er an ihrer Gegenwart zweiffelte,<lb/> und daß ſich ein Frauenzimmer<lb/> aus Liebe zu ihrem Gemahl in<lb/> ſolche Gefahr begeben koͤnte. Zu<lb/> deſſen Andencken hat dem Czaar<lb/> beliebet, daß ſeine Gemahlin die-<lb/> ſen Orden einſetzen ſolte. Das<lb/> Ordens-Zeichen iſt ein rothes von<lb/> der heiligen Catharina umfaßtes<lb/> Creutz an einem Ponceau mit ſil-<lb/> bernen ſchmalen Borten eingefaß-<lb/> ten Bande, darinne der Nahme<lb/><hi rendition="#aq">S. Catharina,</hi> mit der Beyſchrift:<lb/><hi rendition="#aq">Pro fide & Patria:</hi> d. i. Aus Liebe<lb/> und Treu vors Vaterland, und<lb/> wird dieſer Orden dem vornehm-<lb/> ſten Frauenzimmer beygeleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter der H. Catharinaͤ auf<lb/> dem Berg Sinai,</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">v. Equi-<lb/> tes divæ Catharinæ in<lb/> monte Sinai.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter Chriſti in Portugall,</hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">v. Equites Chriſti.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter der Chriſtlichen Mi-<lb/> litz,</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">v. Equites Chriſtianæ<lb/> Militiæ.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Ritter der Chriſtlichen<lb/> Liebe,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Ordo Chriſtianæ Charitatis,</hi> dieſen<lb/> hat in Franckreich Koͤnig Heinrich<lb/> der <hi rendition="#aq">III</hi> zum Unterhalt verarmter<lb/> Officiers und gelaͤhmter Solda-<lb/> ten aufgerichtet, und trugen die<lb/> Ritter ein Ancker-Creutz, ſo auf<lb/> weiſſen Atlas geſtickt, mit blauer<lb/> Seiden bordirt geweſen, und in<lb/> deſſen Mitte eine Raute von<lb/> blauen Taffent mit einer guͤldenen<lb/> Linie ſtunde, nebſt den Worten:<lb/><hi rendition="#aq">Pour avoir bien ſervi.</hi> Nach der<lb/> Zeit iſt das Hoſpital <hi rendition="#aq">de la Charité<lb/> Chretienne</hi> in der Vorſtadt <hi rendition="#aq">Mar-<lb/> cel</hi> zu Paris daraus entſtanden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q q q 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ritter</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1001]
Rit
Rit
Ritter von Calatrava, v.
Equites Calatravenſes.
Ritter de la Calza zu Ve-
nedig,
Societas, cui Ocrea auro gem-
misque ornata ſymboli loco fuit,
ſo um das Jahr 1400 aufkommen,
ſind eine Geſellſchafft von unter-
ſchiedlichen Edelleuten geweſen,
die unter ſich ſelbſt ein Haupt er-
wehlet, und die Unterrichtung der
Jugend in Kriegs-Exercitien zu ih-
rem Zweck gehabt, auch zu ihrem
Ordens-Zeichen einen von Gold ge-
ſtickten, und mit Edelgeſteinen be-
ſetzten Calza, oder Stiefel bald
an dem rechten bald an dem lin-
cken Fuß getragen.
Ritter des S Catharinen-
Ordens in Rußland,
Ordo divæ Catharinæ, iſt Anno
1714 von der Czaarin Catharina
zum Andencken der am Fluſſe
Pruth Anno 1711 mit denen Tuͤr-
cken gehaltenen groſſen Schlacht
geſtifftet worden. Denn als die
Czaarin ihrem Gemahl aus groſ-
ſer Liebe nach dem Fluß Pruth
folgete, und die gantze Armee
nebſt beyden Majeſtaͤten in groͤ-
ſter Noth waren, hatte ſie einen
Courier an den Groß-Vezier ge-
ſandt, und ihm groſſe Geld-
Summen verſprochen, welche
ſie auch hernach bezahlet, wenn
er ſich mit dem Czaar in Friedens-
Tractaten einlaſſen wolte. Wie
nun der Groß-Vezier ſolcher
Bitte ſtat gegeben, und darauf
der Friede geſchloſſen wurde,
ſchickte der Groß-Vezier Depu-
tirte ins Rußiſche Lager, und
trug denenſelben unter andern
auf, die Czaarin zu erſuchen, ſich
denenſelben ſehen zu laſſen, weil
er an ihrer Gegenwart zweiffelte,
und daß ſich ein Frauenzimmer
aus Liebe zu ihrem Gemahl in
ſolche Gefahr begeben koͤnte. Zu
deſſen Andencken hat dem Czaar
beliebet, daß ſeine Gemahlin die-
ſen Orden einſetzen ſolte. Das
Ordens-Zeichen iſt ein rothes von
der heiligen Catharina umfaßtes
Creutz an einem Ponceau mit ſil-
bernen ſchmalen Borten eingefaß-
ten Bande, darinne der Nahme
S. Catharina, mit der Beyſchrift:
Pro fide & Patria: d. i. Aus Liebe
und Treu vors Vaterland, und
wird dieſer Orden dem vornehm-
ſten Frauenzimmer beygeleget.
Ritter der H. Catharinaͤ auf
dem Berg Sinai, v. Equi-
tes divæ Catharinæ in
monte Sinai.
Ritter Chriſti in Portugall,
v. Equites Chriſti.
Ritter der Chriſtlichen Mi-
litz, v. Equites Chriſtianæ
Militiæ.
Ritter der Chriſtlichen
Liebe,
Ordo Chriſtianæ Charitatis, dieſen
hat in Franckreich Koͤnig Heinrich
der III zum Unterhalt verarmter
Officiers und gelaͤhmter Solda-
ten aufgerichtet, und trugen die
Ritter ein Ancker-Creutz, ſo auf
weiſſen Atlas geſtickt, mit blauer
Seiden bordirt geweſen, und in
deſſen Mitte eine Raute von
blauen Taffent mit einer guͤldenen
Linie ſtunde, nebſt den Worten:
Pour avoir bien ſervi. Nach der
Zeit iſt das Hoſpital de la Charité
Chretienne in der Vorſtadt Mar-
cel zu Paris daraus entſtanden.
Ritter
Q q q 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |