ps. Eine dünne, aus queerlaufenden Fasern bestehen- de, hier rechter Hand zurückgeschlagene Mark- haut, welche diese Nervenwurzeln q, q bedeckt.
kh. Starke, von dem Rückenmark heraufsteigende Faserbündel, die sich in dem Zwischenraum zwischen den Pyramiden p, p und den Nerven- wurzeln q, q nach den letztern hin ausbreiten.
Tab. IV.
Das grosse Gehirn des Delphins (Delphinus Phocaena) von der untern Seite mit den Gesichts- und Geruchsnerven.
A, A die vordern, B, B die mittlern Lappen des grossen Gehirns.
1. 1. Die Geruchsnerven.
2. 2. Die Gesichtsnerven.
Bey der ersten Auffindung der Geruchsnerven des Delphins war ich ungewiss, ob diese dünnen Fäden nicht Gefässe wären. Auch Herr Dr. Albers, dem ich sie zeigte, wagte nicht, sie für Nerven anzuneh- men. Als ich sie aber, abgesondert vom Gehirn, un- ter einer 150maligen Vergrösserung untersuchte, fand ich in ihnen die Struktur der Nerven. Ich konnte übrigens diese Zeichnung erst entwerfen, nachdem das, ohnehin von Fäulniss schon sehr erweichte Gehirn seit mehrern Tagen aus dem Schädel genommen gewesen war. Sowohl das ganze Gehirn, als die einzelnen Windungen sind deswegen hier mehr in die Länge und Breite gezogen, als sie im frischen Zustand ge- wesen seyn würden.
Zusatz.
ψ. Eine dünne, aus queerlaufenden Fasern bestehen- de, hier rechter Hand zurückgeschlagene Mark- haut, welche diese Nervenwurzeln q, q bedeckt.
χ. Starke, von dem Rückenmark heraufsteigende Faserbündel, die sich in dem Zwischenraum zwischen den Pyramiden p, p und den Nerven- wurzeln q, q nach den letztern hin ausbreiten.
Tab. IV.
Das groſse Gehirn des Delphins (Delphinus Phocaena) von der untern Seite mit den Gesichts- und Geruchsnerven.
A, A die vordern, B, B die mittlern Lappen des groſsen Gehirns.
1. 1. Die Geruchsnerven.
2. 2. Die Gesichtsnerven.
Bey der ersten Auffindung der Geruchsnerven des Delphins war ich ungewiſs, ob diese dünnen Fäden nicht Gefäſse wären. Auch Herr Dr. Albers, dem ich sie zeigte, wagte nicht, sie für Nerven anzuneh- men. Als ich sie aber, abgesondert vom Gehirn, un- ter einer 150maligen Vergröſserung untersuchte, fand ich in ihnen die Struktur der Nerven. Ich konnte übrigens diese Zeichnung erst entwerfen, nachdem das, ohnehin von Fäulniſs schon sehr erweichte Gehirn seit mehrern Tagen aus dem Schädel genommen gewesen war. Sowohl das ganze Gehirn, als die einzelnen Windungen sind deswegen hier mehr in die Länge und Breite gezogen, als sie im frischen Zustand ge- wesen seyn würden.
Zusatz.
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ψ. Eine dünne, aus queerlaufenden Fasern bestehen-
de, hier rechter Hand zurückgeschlagene Mark-
haut, welche diese Nervenwurzeln q, q bedeckt.
χ. Starke, von dem Rückenmark heraufsteigende
Faserbündel, die sich in dem Zwischenraum
zwischen den Pyramiden p, p und den Nerven-
wurzeln q, q nach den letztern hin ausbreiten.
Tab. IV.
Das groſse Gehirn des Delphins (Delphinus
Phocaena) von der untern Seite mit den Gesichts-
und Geruchsnerven.
A, A die vordern, B, B die mittlern Lappen des
groſsen Gehirns.
1. 1. Die Geruchsnerven.
2. 2. Die Gesichtsnerven.
Bey der ersten Auffindung der Geruchsnerven des
Delphins war ich ungewiſs, ob diese dünnen Fäden
nicht Gefäſse wären. Auch Herr Dr. Albers, dem
ich sie zeigte, wagte nicht, sie für Nerven anzuneh-
men. Als ich sie aber, abgesondert vom Gehirn, un-
ter einer 150maligen Vergröſserung untersuchte, fand
ich in ihnen die Struktur der Nerven. Ich konnte
übrigens diese Zeichnung erst entwerfen, nachdem das,
ohnehin von Fäulniſs schon sehr erweichte Gehirn seit
mehrern Tagen aus dem Schädel genommen gewesen
war. Sowohl das ganze Gehirn, als die einzelnen
Windungen sind deswegen hier mehr in die Länge
und Breite gezogen, als sie im frischen Zustand ge-
wesen seyn würden.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/486>, abgerufen am 22.12.2024.
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