Viertes Buch. Erzeugung, Wachsthum und Abnahme der lebenden Körper.
Wie der Inbegriff aller lebenden Organismen der Erde aus dem Schoosse dieser gemeinschaft- lichen Mutter hervorging, sich von den niedrig- sten Stufen des Lebens zu immer höhern erhob, und nach mannigfaltigen Verwandlungen endlich seine jetzige Gestalt erhielt, sahen wir im vori- gen Buche. Der nächste Gegenstand, der uns jetzt zu untersuchen obliegt, ist die Frage: Wie jedes lebende Individuum entsteht, sich ent- wickelt, altert, und endlich aus der lebenden Natur wieder verschwindet? Es giebt aber über- haupt eine doppelte Entstehungsart der lebenden Körper: entweder sie entkeimen ohne Mitwir- kung ähnlicher Wesen der Erde, oder ihre Er- zeugung geschieht auf dem Wege der Fortpflan- zung. Jene erstere Entstehungsart ist schon im zweyten Buche dieses Werks (a) untersucht wor-
den.
(a) Biol. Bd. 2. S. 264 ff.
P 3
Viertes Buch. Erzeugung, Wachsthum und Abnahme der lebenden Körper.
Wie der Inbegriff aller lebenden Organismen der Erde aus dem Schoosse dieser gemeinschaft- lichen Mutter hervorging, sich von den niedrig- sten Stufen des Lebens zu immer höhern erhob, und nach mannigfaltigen Verwandlungen endlich seine jetzige Gestalt erhielt, sahen wir im vori- gen Buche. Der nächste Gegenstand, der uns jetzt zu untersuchen obliegt, ist die Frage: Wie jedes lebende Individuum entsteht, sich ent- wickelt, altert, und endlich aus der lebenden Natur wieder verschwindet? Es giebt aber über- haupt eine doppelte Entstehungsart der lebenden Körper: entweder sie entkeimen ohne Mitwir- kung ähnlicher Wesen der Erde, oder ihre Er- zeugung geschieht auf dem Wege der Fortpflan- zung. Jene erstere Entstehungsart ist schon im zweyten Buche dieses Werks (a) untersucht wor-
den.
(a) Biol. Bd. 2. S. 264 ff.
P 3
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0239"n="[229]"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Viertes Buch</hi>.<lb/>
Erzeugung, Wachsthum und Abnahme der<lb/>
lebenden Körper.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">W</hi>ie der Inbegriff aller lebenden Organismen<lb/>
der Erde aus dem Schoosse dieser gemeinschaft-<lb/>
lichen Mutter hervorging, sich von den niedrig-<lb/>
sten Stufen des Lebens zu immer höhern erhob,<lb/>
und nach mannigfaltigen Verwandlungen endlich<lb/>
seine jetzige Gestalt erhielt, sahen wir im vori-<lb/>
gen Buche. Der nächste Gegenstand, der uns<lb/>
jetzt zu untersuchen obliegt, ist die Frage: Wie<lb/>
jedes lebende Individuum entsteht, sich ent-<lb/>
wickelt, altert, und endlich aus der lebenden<lb/>
Natur wieder verschwindet? Es giebt aber über-<lb/>
haupt eine doppelte Entstehungsart der lebenden<lb/>
Körper: entweder sie entkeimen ohne Mitwir-<lb/>
kung ähnlicher Wesen der Erde, oder ihre Er-<lb/>
zeugung geschieht auf dem Wege der Fortpflan-<lb/>
zung. Jene erstere Entstehungsart ist schon im<lb/>
zweyten Buche dieses Werks <noteplace="foot"n="(a)">Biol. Bd. 2. S. 264 ff.</note> untersucht wor-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den.</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 3</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[[229]/0239]
Viertes Buch.
Erzeugung, Wachsthum und Abnahme der
lebenden Körper.
Wie der Inbegriff aller lebenden Organismen
der Erde aus dem Schoosse dieser gemeinschaft-
lichen Mutter hervorging, sich von den niedrig-
sten Stufen des Lebens zu immer höhern erhob,
und nach mannigfaltigen Verwandlungen endlich
seine jetzige Gestalt erhielt, sahen wir im vori-
gen Buche. Der nächste Gegenstand, der uns
jetzt zu untersuchen obliegt, ist die Frage: Wie
jedes lebende Individuum entsteht, sich ent-
wickelt, altert, und endlich aus der lebenden
Natur wieder verschwindet? Es giebt aber über-
haupt eine doppelte Entstehungsart der lebenden
Körper: entweder sie entkeimen ohne Mitwir-
kung ähnlicher Wesen der Erde, oder ihre Er-
zeugung geschieht auf dem Wege der Fortpflan-
zung. Jene erstere Entstehungsart ist schon im
zweyten Buche dieses Werks (a) untersucht wor-
den.
(a) Biol. Bd. 2. S. 264 ff.
P 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. [229]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/239>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.