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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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der Römer grösstentheils das nördliche Europa
bestand? Frankreich hatte noch im Jahre 1543 so
harte Winter, dass der Wein, nachdem er mit
Aexten zerhauen war, den Soldaten in Körben
zugetheilt werden konnte (n). Einen noch neu-
ern Beweis giebt Pensylvanien, in welchem schon
seit der kurzen Zeit, da es urbar gemacht ist,
sowohl die Winterkälte, als die Sommerhitze weit
gelinder geworden ist (o).

Holzungen äussern auch einen grossen Ein-
fluss auf die Menge des fallenden Regens. Seit-
dem auf den capverdischen Inseln und auf Bar-
bados die ehemals bewaldeten Höhen ihrer Bäume
beraubt sind, regnet es dort oft in mehrern Jah-
ren nicht, und von eben diesem Mangel an Hol-
zungen rührt es auch her, dass in Aegypten der
Regen eine so grosse Seltenheit ist.

§. 4.

Veränderungen des Clima müssen wieder ge-
genseitig den wichtigsten Einfluss auf die lebende
Natur äussern. Hiermit stimmt auch die Ge-
schichte überein. Julius Cäsar erwähnt eines

Thiers
(n) De Serres inventaire general de l'Hist. de France.
Vol. 2. p. 231. Zimmermann's geogr. Gesch. des Men-
schen. B. 3. S. 210.
(o) Bergmann a. a. O, S. 210.

der Römer gröſstentheils das nördliche Europa
bestand? Frankreich hatte noch im Jahre 1543 so
harte Winter, daſs der Wein, nachdem er mit
Aexten zerhauen war, den Soldaten in Körben
zugetheilt werden konnte (n). Einen noch neu-
ern Beweis giebt Pensylvanien, in welchem schon
seit der kurzen Zeit, da es urbar gemacht ist,
sowohl die Winterkälte, als die Sommerhitze weit
gelinder geworden ist (o).

Holzungen äussern auch einen groſsen Ein-
fluſs auf die Menge des fallenden Regens. Seit-
dem auf den capverdischen Inseln und auf Bar-
bados die ehemals bewaldeten Höhen ihrer Bäume
beraubt sind, regnet es dort oft in mehrern Jah-
ren nicht, und von eben diesem Mangel an Hol-
zungen rührt es auch her, daſs in Aegypten der
Regen eine so groſse Seltenheit ist.

§. 4.

Veränderungen des Clima müssen wieder ge-
genseitig den wichtigsten Einfluſs auf die lebende
Natur äussern. Hiermit stimmt auch die Ge-
schichte überein. Julius Cäsar erwähnt eines

Thiers
(n) De Serres inventaire general de l’Hist. de France.
Vol. 2. p. 231. Zimmermann’s geogr. Gesch. des Men-
schen. B. 3. S. 210.
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[13/0023] der Römer gröſstentheils das nördliche Europa bestand? Frankreich hatte noch im Jahre 1543 so harte Winter, daſs der Wein, nachdem er mit Aexten zerhauen war, den Soldaten in Körben zugetheilt werden konnte (n). Einen noch neu- ern Beweis giebt Pensylvanien, in welchem schon seit der kurzen Zeit, da es urbar gemacht ist, sowohl die Winterkälte, als die Sommerhitze weit gelinder geworden ist (o). Holzungen äussern auch einen groſsen Ein- fluſs auf die Menge des fallenden Regens. Seit- dem auf den capverdischen Inseln und auf Bar- bados die ehemals bewaldeten Höhen ihrer Bäume beraubt sind, regnet es dort oft in mehrern Jah- ren nicht, und von eben diesem Mangel an Hol- zungen rührt es auch her, daſs in Aegypten der Regen eine so groſse Seltenheit ist. §. 4. Veränderungen des Clima müssen wieder ge- genseitig den wichtigsten Einfluſs auf die lebende Natur äussern. Hiermit stimmt auch die Ge- schichte überein. Julius Cäsar erwähnt eines Thiers (n) De Serres inventaire general de l’Hist. de France. Vol. 2. p. 231. Zimmermann’s geogr. Gesch. des Men- schen. B. 3. S. 210. (o) Bergmann a. a. O, S. 210.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/23>, abgerufen am 21.11.2024.