setze unterworfen sey, und dass, (abgesehen von den Ungleichheiten, die von kleinen Localursa- chen herrühren) die Lagen des geschichteten grobkörnigen Granits, des Gneis, und ganz be- sonders des Glimmerschiefers und Thonschiefers, insgesammt einen Winkel von 521/2° Südwest oder Nordost mit dem Meridian des Orts machen, und dass sie dabey nach Nordost einfallen. Alle Messungen, die er auf seiner nachherigen Amerikanischen Reise anstellte, ga- ben eben dieses Resultat. Ueberall streichen auch in Amerika die Gebirgslager von Nordost nach Südwest unter einem Winkel von 50° mit dem Meridian, und fallen nach Nordwest unter einem Winkel von 60 bis 80° (o).
Wir behaupten also nicht, dass alle Uneben- heiten der Erdoberfläche durch unterirdische ex- pandirende Kräfte hervorgebracht sind, sondern unsere Meinung ist nur diese, dass es solche Kräfte waren, welche grosse Theile der Erdrinde aus der Tiefe des Oceans hervorhoben und in festes Land verwandelten.
§. 20.
Reich an Folgerungen ist der Satz, den wir jetzt dargethan haben. Es ergiebt sich daraus, dass das feste Land einst auf ähnliche Weise ge-
bil-
(o)Gilbert's Annalen der Physik. B. XVI. S.427.
setze unterworfen sey, und daſs, (abgesehen von den Ungleichheiten, die von kleinen Localursa- chen herrühren) die Lagen des geschichteten grobkörnigen Granits, des Gneis, und ganz be- sonders des Glimmerschiefers und Thonschiefers, insgesammt einen Winkel von 52½° Südwest oder Nordost mit dem Meridian des Orts machen, und daſs sie dabey nach Nordost einfallen. Alle Messungen, die er auf seiner nachherigen Amerikanischen Reise anstellte, ga- ben eben dieses Resultat. Ueberall streichen auch in Amerika die Gebirgslager von Nordost nach Südwest unter einem Winkel von 50° mit dem Meridian, und fallen nach Nordwest unter einem Winkel von 60 bis 80° (o).
Wir behaupten also nicht, daſs alle Uneben- heiten der Erdoberfläche durch unterirdische ex- pandirende Kräfte hervorgebracht sind, sondern unsere Meinung ist nur diese, daſs es solche Kräfte waren, welche groſse Theile der Erdrinde aus der Tiefe des Oceans hervorhoben und in festes Land verwandelten.
§. 20.
Reich an Folgerungen ist der Satz, den wir jetzt dargethan haben. Es ergiebt sich daraus, daſs das feste Land einst auf ähnliche Weise ge-
bil-
(o)Gilbert’s Annalen der Physik. B. XVI. S.427.
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[194/0204]
setze unterworfen sey, und daſs, (abgesehen von
den Ungleichheiten, die von kleinen Localursa-
chen herrühren) die Lagen des geschichteten
grobkörnigen Granits, des Gneis, und ganz be-
sonders des Glimmerschiefers und Thonschiefers,
insgesammt einen Winkel von 52½° Südwest
oder Nordost mit dem Meridian des Orts
machen, und daſs sie dabey nach Nordost
einfallen. Alle Messungen, die er auf seiner
nachherigen Amerikanischen Reise anstellte, ga-
ben eben dieses Resultat. Ueberall streichen
auch in Amerika die Gebirgslager von Nordost
nach Südwest unter einem Winkel von 50° mit
dem Meridian, und fallen nach Nordwest unter
einem Winkel von 60 bis 80° (o).
Wir behaupten also nicht, daſs alle Uneben-
heiten der Erdoberfläche durch unterirdische ex-
pandirende Kräfte hervorgebracht sind, sondern
unsere Meinung ist nur diese, daſs es solche
Kräfte waren, welche groſse Theile der Erdrinde
aus der Tiefe des Oceans hervorhoben und in
festes Land verwandelten.
§. 20.
Reich an Folgerungen ist der Satz, den wir
jetzt dargethan haben. Es ergiebt sich daraus,
daſs das feste Land einst auf ähnliche Weise ge-
bil-
(o) Gilbert’s Annalen der Physik. B. XVI. S.427.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/204>, abgerufen am 21.11.2024.
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