Monate im Trocknen aufbewahrt, und darauf ins Wasser gelegt hatte, kam kein Fisch zum Vor- scheine (y).
§. 11.
Bey einem Rückblicke auf die bisher angeführ- ten Erfahrungen sieht man bald, dass die Beweise für die Entstehung lebender Körper aus formloser Materie desto seltener werden, je höher wir im System der Natur zu den zusammengesetztern Or- ganismen heraufsteigen. Die meisten derselben fan- den wir bey den Zoophyten, weniger schon bey den Pflanzen, und gar keine bey den höhern Thier, classen. Dies liesse sich auch schon zum voraus erwarten. Es war zu vermuthen, dass der zusam- mengesetztere Organismus zu dem Grade von Aus- bildung, den er besitzt, nur stufenweise veredelt werde, und dass also jene Entstehungsart bey ihm eine weit längere Zeit, als bey dem einfachern Or- ganismus erfordere. Wir dürften daher, gestützt auf die Analogie der Zoophyten, Pflanzen und nie- dern Thierclassen, annehmen, dass auch die Ur- formen der Säugthiere und Vögel einst auf dieselbe Weise erzeugt wurden, worauf in jetzigen Zeiten meist nur noch Zoophyten gebildet werden, wenn gleich ausser jener Analogie keine weitere Beweise
für
(y)Spallanzani's Versuche über die Erzeugung der Thiere u. Pflanzen. Abth. 1. S. 54. §. 75.
Aa 5
Monate im Trocknen aufbewahrt, und darauf ins Wasser gelegt hatte, kam kein Fisch zum Vor- scheine (y).
§. 11.
Bey einem Rückblicke auf die bisher angeführ- ten Erfahrungen sieht man bald, daſs die Beweise für die Entstehung lebender Körper aus formloser Materie desto seltener werden, je höher wir im System der Natur zu den zusammengesetztern Or- ganismen heraufsteigen. Die meisten derselben fan- den wir bey den Zoophyten, weniger schon bey den Pflanzen, und gar keine bey den höhern Thier, classen. Dies liesse sich auch schon zum voraus erwarten. Es war zu vermuthen, daſs der zusam- mengesetztere Organismus zu dem Grade von Aus- bildung, den er besitzt, nur stufenweise veredelt werde, und daſs also jene Entstehungsart bey ihm eine weit längere Zeit, als bey dem einfachern Or- ganismus erfordere. Wir dürften daher, gestützt auf die Analogie der Zoophyten, Pflanzen und nie- dern Thierclassen, annehmen, daſs auch die Ur- formen der Säugthiere und Vögel einst auf dieselbe Weise erzeugt wurden, worauf in jetzigen Zeiten meist nur noch Zoophyten gebildet werden, wenn gleich ausser jener Analogie keine weitere Beweise
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(y)Spallanzani’s Versuche über die Erzeugung der Thiere u. Pflanzen. Abth. 1. S. 54. §. 75.
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Monate im Trocknen aufbewahrt, und darauf ins
Wasser gelegt hatte, kam kein Fisch zum Vor-
scheine (y).
§. 11.
Bey einem Rückblicke auf die bisher angeführ-
ten Erfahrungen sieht man bald, daſs die Beweise
für die Entstehung lebender Körper aus formloser
Materie desto seltener werden, je höher wir im
System der Natur zu den zusammengesetztern Or-
ganismen heraufsteigen. Die meisten derselben fan-
den wir bey den Zoophyten, weniger schon bey
den Pflanzen, und gar keine bey den höhern Thier,
classen. Dies liesse sich auch schon zum voraus
erwarten. Es war zu vermuthen, daſs der zusam-
mengesetztere Organismus zu dem Grade von Aus-
bildung, den er besitzt, nur stufenweise veredelt
werde, und daſs also jene Entstehungsart bey ihm
eine weit längere Zeit, als bey dem einfachern Or-
ganismus erfordere. Wir dürften daher, gestützt
auf die Analogie der Zoophyten, Pflanzen und nie-
dern Thierclassen, annehmen, daſs auch die Ur-
formen der Säugthiere und Vögel einst auf dieselbe
Weise erzeugt wurden, worauf in jetzigen Zeiten
meist nur noch Zoophyten gebildet werden, wenn
gleich ausser jener Analogie keine weitere Beweise
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(y) Spallanzani’s Versuche über die Erzeugung der
Thiere u. Pflanzen. Abth. 1. S. 54. §. 75.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/387>, abgerufen am 21.12.2024.
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