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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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denn an den meisten Menschen ist die Ju¬
gend noch das Beste, und was ich habe, ist
mir auf jeden Fall lieber, als was ich erst
bekommen soll. Eine Wahrheit, die nur bei
einer Frau eine Ausnahme leidet. Nicht
wahr, mein lieber Pilgrim? Du selbst kömmst
mir aber etwas anders vor.

Und wie steht es denn in Aegypten?
fragte Florestan, der gern mit dem seltsa¬
men Fremden bekannter werden wollte.

Die alten Sachen stehn noch immer am
alten Fleck, sagte jener, und wenn man dort
ist, vergißt man, daß man sich vorher dar¬
über verwundert hat. Man ist dann so eben
und gewöhnlich mit sich und allem außer sich,
wie mir hier im Walde ist. Der Mensch
weiß nicht, was er will, wenn er Sehnsucht
nach der Fremde fühlt, und wenn er dort
ist, hat er nichts. Das Lächerlichste an mir
ist, daß ich nicht immer an demselben Orte
bleibe

denn an den meiſten Menſchen iſt die Ju¬
gend noch das Beſte, und was ich habe, iſt
mir auf jeden Fall lieber, als was ich erſt
bekommen ſoll. Eine Wahrheit, die nur bei
einer Frau eine Ausnahme leidet. Nicht
wahr, mein lieber Pilgrim? Du ſelbſt kömmſt
mir aber etwas anders vor.

Und wie ſteht es denn in Aegypten?
fragte Floreſtan, der gern mit dem ſeltſa¬
men Fremden bekannter werden wollte.

Die alten Sachen ſtehn noch immer am
alten Fleck, ſagte jener, und wenn man dort
iſt, vergißt man, daß man ſich vorher dar¬
über verwundert hat. Man iſt dann ſo eben
und gewöhnlich mit ſich und allem außer ſich,
wie mir hier im Walde iſt. Der Menſch
weiß nicht, was er will, wenn er Sehnſucht
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[231/0239] denn an den meiſten Menſchen iſt die Ju¬ gend noch das Beſte, und was ich habe, iſt mir auf jeden Fall lieber, als was ich erſt bekommen ſoll. Eine Wahrheit, die nur bei einer Frau eine Ausnahme leidet. Nicht wahr, mein lieber Pilgrim? Du ſelbſt kömmſt mir aber etwas anders vor. Und wie ſteht es denn in Aegypten? fragte Floreſtan, der gern mit dem ſeltſa¬ men Fremden bekannter werden wollte. Die alten Sachen ſtehn noch immer am alten Fleck, ſagte jener, und wenn man dort iſt, vergißt man, daß man ſich vorher dar¬ über verwundert hat. Man iſt dann ſo eben und gewöhnlich mit ſich und allem außer ſich, wie mir hier im Walde iſt. Der Menſch weiß nicht, was er will, wenn er Sehnſucht nach der Fremde fühlt, und wenn er dort iſt, hat er nichts. Das Lächerlichſte an mir iſt, daß ich nicht immer an demſelben Orte bleibe

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/239>, abgerufen am 22.11.2024.