Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.Viertes Kapitel. Franz hatte in dieser Stadt einen Brief Franz ging betrübt durch die Gassen der Viertes Kapitel. Franz hatte in dieſer Stadt einen Brief Franz ging betrübt durch die Gaſſen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0065" n="54"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Viertes Kapitel.</hi><lb/> </head> <p><hi rendition="#in">F</hi>ranz hatte in dieſer Stadt einen Brief<lb/> von Dürer an einen Mann abzugeben, der<lb/> der Vorſteher einer anſehnlichen Fabrik war.<lb/> Er ging zu ihm und traf ihn gerade in Ge¬<lb/> ſchäften, ſo daß Herr <hi rendition="#g">Zeuner</hi> den Brief<lb/> nur ſehr flüchtig las und mit dem jungen<lb/> Sternbald nur wenig ſprechen konnte,<lb/> er bat ihn aber, zum Mittagseſſen wieder<lb/> zu kommen.</p><lb/> <p>Franz ging betrübt durch die Gaſſen der<lb/> Stadt, und fühlte ſich ganz fremd. Zeuner<lb/> hatte für ihn etwas zurückſtoßendes und<lb/> kaltes, und er hatte eine ſehr freundliche<lb/> Aufnahme erwartet, da er einen Brief von<lb/> ſeinem ihm ſo theuren Lehrer brachte. Als<lb/> es Zeit zum Mittagseſſen war, gieng er<lb/> nach Zeuners Hauſe zurück, das eins der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0065]
Viertes Kapitel.
Franz hatte in dieſer Stadt einen Brief
von Dürer an einen Mann abzugeben, der
der Vorſteher einer anſehnlichen Fabrik war.
Er ging zu ihm und traf ihn gerade in Ge¬
ſchäften, ſo daß Herr Zeuner den Brief
nur ſehr flüchtig las und mit dem jungen
Sternbald nur wenig ſprechen konnte,
er bat ihn aber, zum Mittagseſſen wieder
zu kommen.
Franz ging betrübt durch die Gaſſen der
Stadt, und fühlte ſich ganz fremd. Zeuner
hatte für ihn etwas zurückſtoßendes und
kaltes, und er hatte eine ſehr freundliche
Aufnahme erwartet, da er einen Brief von
ſeinem ihm ſo theuren Lehrer brachte. Als
es Zeit zum Mittagseſſen war, gieng er
nach Zeuners Hauſe zurück, das eins der
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