König. Wie dank' ich Eure Freundschaft Euch, Ihr Edlen! Ich habe nichts, das Euch belohnen könnte, Will ich mit Euch mich messen, bin ich arm. Du, Andalosia, hast seit sieben Monden Gestrebt für mich, und sieh die schönste Braut Sie tritt nun heut auf dies beglückte Ufer. Ihr theilt mir Euren Schatz, wie einem Bruder, Daß ich die Schuld vom Vater mir vererbt, Dem Spend' und Wohlthun Strafe ward und Plage, Nun tilgen, meinen Freunden nützen kann, Daß ich mit Pracht, wie es dem Kön'ge ziemt, Der holden Fürstinn heut entgegen gehe: Ja, ew'gen Dank Euch, Theuren, Euch, dem Seegen Des Lands, den Freunden aller Guten, mir Des Herzens Nächsten; also bleibt mir stets, Und sinnt auf Möglichkeiten, meinen Dank Durch mehr als nacktes Wort Euch anzusagen.
Fortunat.
Fuͤnfter Akt.
Erſte Scene.
(Pallaſt)
Koͤnig von Cypern, Ampedo, An- daloſia.
Koͤnig. Wie dank' ich Eure Freundſchaft Euch, Ihr Edlen! Ich habe nichts, das Euch belohnen koͤnnte, Will ich mit Euch mich meſſen, bin ich arm. Du, Andaloſia, haſt ſeit ſieben Monden Geſtrebt fuͤr mich, und ſieh die ſchoͤnſte Braut Sie tritt nun heut auf dies begluͤckte Ufer. Ihr theilt mir Euren Schatz, wie einem Bruder, Daß ich die Schuld vom Vater mir vererbt, Dem Spend' und Wohlthun Strafe ward und Plage, Nun tilgen, meinen Freunden nuͤtzen kann, Daß ich mit Pracht, wie es dem Koͤn'ge ziemt, Der holden Fuͤrſtinn heut entgegen gehe: Ja, ew'gen Dank Euch, Theuren, Euch, dem Seegen Des Lands, den Freunden aller Guten, mir Des Herzens Naͤchſten; alſo bleibt mir ſtets, Und ſinnt auf Moͤglichkeiten, meinen Dank Durch mehr als nacktes Wort Euch anzuſagen.
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Fortunat.
Fuͤnfter Akt.
Erſte Scene.
(Pallaſt)
Koͤnig von Cypern, Ampedo, An-
daloſia.
Koͤnig.
Wie dank' ich Eure Freundſchaft Euch, Ihr Edlen!
Ich habe nichts, das Euch belohnen koͤnnte,
Will ich mit Euch mich meſſen, bin ich arm.
Du, Andaloſia, haſt ſeit ſieben Monden
Geſtrebt fuͤr mich, und ſieh die ſchoͤnſte Braut
Sie tritt nun heut auf dies begluͤckte Ufer.
Ihr theilt mir Euren Schatz, wie einem Bruder,
Daß ich die Schuld vom Vater mir vererbt,
Dem Spend' und Wohlthun Strafe ward und Plage,
Nun tilgen, meinen Freunden nuͤtzen kann,
Daß ich mit Pracht, wie es dem Koͤn'ge ziemt,
Der holden Fuͤrſtinn heut entgegen gehe:
Ja, ew'gen Dank Euch, Theuren, Euch, dem Seegen
Des Lands, den Freunden aller Guten, mir
Des Herzens Naͤchſten; alſo bleibt mir ſtets,
Und ſinnt auf Moͤglichkeiten, meinen Dank
Durch mehr als nacktes Wort Euch anzuſagen.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/461>, abgerufen am 23.02.2025.
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