So hat er höchstens nur solch feines Lächeln Als wollt er sagen: der versteht's Gewerbe.
Antonio. Und gar nicht grob, wie andre große Herrn, Läßt auch nicht hundert mal vergeblich kommen Um alles auszukramen, einzupacken, Und wieder darzulegen, um am Ende Zu sagen: brauche nichts, bin schon versehn; Der aber gleich: hier dieses Stück gefällt mir! Wo sie den Mann erzogen mögen haben.
Valerio. Für ihn nur gut, daß er als Graf geboren, Zum Kaufmann wär' er ganz und gar verdorben. Sohn, komm hinein, und Ihr, mein guter Freund, Die Rechnungen noch einmal durchzugehn. (sie gehn ab.)
Dritte Scene.
(Garten.)
Graf Nimian, Gräfinn Marfisa.
Marfisa. Was Ihr mir da gesagt, mein Herr Gemahl, Ist allerdings wohl des Erwägens werth, Als Mann so großen Reichthums dürft er wohl So glänzende Verbindung aspiriren, Wenn er nur auch als Nahme etwas gälte, Stammt er von den Orsinos, den Colonna's,
Fortunat.
So hat er hoͤchſtens nur ſolch feines Laͤcheln Als wollt er ſagen: der verſteht's Gewerbe.
Antonio. Und gar nicht grob, wie andre große Herrn, Laͤßt auch nicht hundert mal vergeblich kommen Um alles auszukramen, einzupacken, Und wieder darzulegen, um am Ende Zu ſagen: brauche nichts, bin ſchon verſehn; Der aber gleich: hier dieſes Stuͤck gefaͤllt mir! Wo ſie den Mann erzogen moͤgen haben.
Valerio. Fuͤr ihn nur gut, daß er als Graf geboren, Zum Kaufmann waͤr' er ganz und gar verdorben. Sohn, komm hinein, und Ihr, mein guter Freund, Die Rechnungen noch einmal durchzugehn. (ſie gehn ab.)
Dritte Scene.
(Garten.)
Graf Nimian, Graͤfinn Marfiſa.
Marfiſa. Was Ihr mir da geſagt, mein Herr Gemahl, Iſt allerdings wohl des Erwaͤgens werth, Als Mann ſo großen Reichthums duͤrft er wohl So glaͤnzende Verbindung aſpiriren, Wenn er nur auch als Nahme etwas gaͤlte, Stammt er von den Orſinos, den Colonna's,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><spwho="#VAL"><p><pbfacs="#f0211"n="201"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
So hat er hoͤchſtens nur ſolch feines Laͤcheln<lb/>
Als wollt er ſagen: der verſteht's Gewerbe.</p></sp><lb/><spwho="#Antonio"><speaker><hirendition="#g">Antonio</hi>.</speaker><lb/><p>Und gar nicht grob, wie andre große Herrn,<lb/>
Laͤßt auch nicht hundert mal vergeblich kommen<lb/>
Um alles auszukramen, einzupacken,<lb/>
Und wieder darzulegen, um am Ende<lb/>
Zu ſagen: brauche nichts, bin ſchon verſehn;<lb/>
Der aber gleich: hier dieſes Stuͤck gefaͤllt mir!<lb/>
Wo ſie den Mann erzogen moͤgen haben.</p></sp><lb/><spwho="#VAL"><speaker><hirendition="#g">Valerio</hi>.</speaker><lb/><p>Fuͤr ihn nur gut, daß er als Graf geboren,<lb/>
Zum Kaufmann waͤr' er ganz und gar verdorben.<lb/>
Sohn, komm hinein, und Ihr, mein guter Freund,<lb/>
Die Rechnungen noch einmal durchzugehn.</p><lb/><stage><hirendition="#et">(ſie gehn ab.)</hi></stage></sp></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Dritte Scene</hi>.</hi></head><lb/><stage><hirendition="#c">(<hirendition="#g">Garten</hi>.)</hi></stage><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><stage><hirendition="#c">Graf <hirendition="#g">Nimian</hi>, Graͤfinn <hirendition="#g">Marfiſa</hi>.</hi></stage><lb/><spwho="#Marfiſa"><speaker><hirendition="#g">Marfiſa</hi>.</speaker><lb/><p>Was Ihr mir da geſagt, mein Herr Gemahl,<lb/>
Iſt allerdings wohl des Erwaͤgens werth,<lb/>
Als Mann ſo großen Reichthums duͤrft er wohl<lb/>
So glaͤnzende Verbindung aſpiriren,<lb/>
Wenn er nur auch als Nahme etwas gaͤlte,<lb/>
Stammt er von den Orſinos, den Colonna's,<lb/></p></sp></div></div></div></div></body></text></TEI>
[201/0211]
Fortunat.
So hat er hoͤchſtens nur ſolch feines Laͤcheln
Als wollt er ſagen: der verſteht's Gewerbe.
Antonio.
Und gar nicht grob, wie andre große Herrn,
Laͤßt auch nicht hundert mal vergeblich kommen
Um alles auszukramen, einzupacken,
Und wieder darzulegen, um am Ende
Zu ſagen: brauche nichts, bin ſchon verſehn;
Der aber gleich: hier dieſes Stuͤck gefaͤllt mir!
Wo ſie den Mann erzogen moͤgen haben.
Valerio.
Fuͤr ihn nur gut, daß er als Graf geboren,
Zum Kaufmann waͤr' er ganz und gar verdorben.
Sohn, komm hinein, und Ihr, mein guter Freund,
Die Rechnungen noch einmal durchzugehn.
(ſie gehn ab.)
Dritte Scene.
(Garten.)
Graf Nimian, Graͤfinn Marfiſa.
Marfiſa.
Was Ihr mir da geſagt, mein Herr Gemahl,
Iſt allerdings wohl des Erwaͤgens werth,
Als Mann ſo großen Reichthums duͤrft er wohl
So glaͤnzende Verbindung aſpiriren,
Wenn er nur auch als Nahme etwas gaͤlte,
Stammt er von den Orſinos, den Colonna's,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/211>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.