Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Vierter Akt. Erste Scene. Straße in Constantinopel. Volksgedränge. 1. Mann. Seit Constantinopel steht, ist wohl noch nicht solches Gedränge in den Straßen ge- wesen. 2. Mann. Wohinaus, Mann? Sieht er denn nicht, daß er hier nicht durchkommen kann? Die Leute sind doch wie das liebe Vieh. 3. Mann. Ihr könnt doch wohl etwas Platz machen. Und warum sagt Ihr liebes Vieh? Ihr seyd wohl aus der Familie. 1. Frau. Seht doch den Angstmenschen! Aus der Familie! Und das leidest Du auch so, dummer Mann? Kannst ihm keine Antwort geben, Schaafs- gehirn? 2. Mann. Am besten sich mit solchem Pöbel nicht einzulassen. Zweite Abtheilung. Vierter Akt. Erſte Scene. Straße in Conſtantinopel. Volksgedraͤnge. 1. Mann. Seit Conſtantinopel ſteht, iſt wohl noch nicht ſolches Gedraͤnge in den Straßen ge- weſen. 2. Mann. Wohinaus, Mann? Sieht er denn nicht, daß er hier nicht durchkommen kann? Die Leute ſind doch wie das liebe Vieh. 3. Mann. Ihr koͤnnt doch wohl etwas Platz machen. Und warum ſagt Ihr liebes Vieh? Ihr ſeyd wohl aus der Familie. 1. Frau. Seht doch den Angſtmenſchen! Aus der Familie! Und das leideſt Du auch ſo, dummer Mann? Kannſt ihm keine Antwort geben, Schaafs- gehirn? 2. Mann. Am beſten ſich mit ſolchem Poͤbel nicht einzulaſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="150"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Vierter Akt</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Erſte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Straße in Conſtantinopel.</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Volksgedraͤnge</hi>.</hi> </stage><lb/> <sp who="#1Mann"> <speaker>1. <hi rendition="#g">Mann</hi>.</speaker> <p><hi rendition="#in">S</hi>eit Conſtantinopel ſteht, iſt wohl<lb/> noch nicht ſolches Gedraͤnge in den Straßen ge-<lb/> weſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#2Mann"> <speaker>2. <hi rendition="#g">Mann</hi>.</speaker> <p>Wohinaus, Mann? Sieht er denn<lb/> nicht, daß er hier nicht durchkommen kann? Die<lb/> Leute ſind doch wie das liebe Vieh.</p> </sp><lb/> <sp who="#3Mann"> <speaker>3. <hi rendition="#g">Mann</hi>.</speaker> <p>Ihr koͤnnt doch wohl etwas Platz<lb/> machen. Und warum ſagt Ihr liebes Vieh? Ihr<lb/> ſeyd wohl aus der Familie.</p> </sp><lb/> <sp who="#1Frau"> <speaker>1. <hi rendition="#g">Frau</hi>.</speaker> <p>Seht doch den Angſtmenſchen! Aus<lb/> der Familie! Und das leideſt Du auch ſo, dummer<lb/> Mann? Kannſt ihm keine Antwort geben, Schaafs-<lb/> gehirn?</p> </sp><lb/> <sp who="#2Mann"> <speaker>2. <hi rendition="#g">Mann</hi>.</speaker> <p>Am beſten ſich mit ſolchem Poͤbel<lb/> nicht einzulaſſen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0160]
Zweite Abtheilung.
Vierter Akt.
Erſte Scene.
Straße in Conſtantinopel.
Volksgedraͤnge.
1. Mann. Seit Conſtantinopel ſteht, iſt wohl
noch nicht ſolches Gedraͤnge in den Straßen ge-
weſen.
2. Mann. Wohinaus, Mann? Sieht er denn
nicht, daß er hier nicht durchkommen kann? Die
Leute ſind doch wie das liebe Vieh.
3. Mann. Ihr koͤnnt doch wohl etwas Platz
machen. Und warum ſagt Ihr liebes Vieh? Ihr
ſeyd wohl aus der Familie.
1. Frau. Seht doch den Angſtmenſchen! Aus
der Familie! Und das leideſt Du auch ſo, dummer
Mann? Kannſt ihm keine Antwort geben, Schaafs-
gehirn?
2. Mann. Am beſten ſich mit ſolchem Poͤbel
nicht einzulaſſen.
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