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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Däumchen.


Erster Akt.


Erste Scene.
(Hütte.)


Wahrmund, Else.
Else.
Er ist wirklich krepirt?
Wahrmund. Ja da sitzen wir nun im Jam-
mer. Er war mein bester Freund, und wenn ich
ihn nicht selber brauchte, so lehnt' ich ihn aus,
und er verdiente mir sein Stückchen Geld. Nun
können wir unser kleines Feld im Busch auch nur
weggeben. Was nützt es uns?
Else. Ach, der gute Schimmel! Aber wir
kriegten ihn schon alt und lebenssatt, es ist ein
Wunder, daß er nur noch so lange ausgehalten.
Wahrmund. Kommt doch ein Unglück zum
andern, uns zu ruiniren. Leg Holz in den Kamin,
daß wir unser Elend wenigstens sehn können.
Else. Wenn der gnädige Herr bezahlte, was
er dir für vierteljährige Arbeit schuldig ist.
Wahrmund. Ja, wenn! -- Komm einer
mal dem zu Hofe mit solchen Forderungen! das
II [ 29 ]
Daͤumchen.


Erſter Akt.


Erſte Scene.
(Huͤtte.)


Wahrmund, Elſe.
Elſe.
Er iſt wirklich krepirt?
Wahrmund. Ja da ſitzen wir nun im Jam-
mer. Er war mein beſter Freund, und wenn ich
ihn nicht ſelber brauchte, ſo lehnt' ich ihn aus,
und er verdiente mir ſein Stuͤckchen Geld. Nun
koͤnnen wir unſer kleines Feld im Buſch auch nur
weggeben. Was nuͤtzt es uns?
Elſe. Ach, der gute Schimmel! Aber wir
kriegten ihn ſchon alt und lebensſatt, es iſt ein
Wunder, daß er nur noch ſo lange ausgehalten.
Wahrmund. Kommt doch ein Ungluͤck zum
andern, uns zu ruiniren. Leg Holz in den Kamin,
daß wir unſer Elend wenigſtens ſehn koͤnnen.
Elſe. Wenn der gnaͤdige Herr bezahlte, was
er dir fuͤr vierteljaͤhrige Arbeit ſchuldig iſt.
Wahrmund. Ja, wenn! — Komm einer
mal dem zu Hofe mit ſolchen Forderungen! das
II [ 29 ]
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[449/0458] Daͤumchen. Erſter Akt. Erſte Scene. (Huͤtte.) Wahrmund, Elſe. Elſe. Er iſt wirklich krepirt? Wahrmund. Ja da ſitzen wir nun im Jam- mer. Er war mein beſter Freund, und wenn ich ihn nicht ſelber brauchte, ſo lehnt' ich ihn aus, und er verdiente mir ſein Stuͤckchen Geld. Nun koͤnnen wir unſer kleines Feld im Buſch auch nur weggeben. Was nuͤtzt es uns? Elſe. Ach, der gute Schimmel! Aber wir kriegten ihn ſchon alt und lebensſatt, es iſt ein Wunder, daß er nur noch ſo lange ausgehalten. Wahrmund. Kommt doch ein Ungluͤck zum andern, uns zu ruiniren. Leg Holz in den Kamin, daß wir unſer Elend wenigſtens ſehn koͤnnen. Elſe. Wenn der gnaͤdige Herr bezahlte, was er dir fuͤr vierteljaͤhrige Arbeit ſchuldig iſt. Wahrmund. Ja, wenn! — Komm einer mal dem zu Hofe mit ſolchen Forderungen! das II [ 29 ]

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/458>, abgerufen am 21.11.2024.