Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812.Zweite Abtheilung. Will mich auch auf den Weg gleich machen, Hungert mich recht nach ihr in meinem Rachen. (geht ab.) Vierte Scene. (Fußpfad im Wald.) Rothkäppchen, Hanne. Hanne. Es wird schon finster, ich gehe nicht weiter. Rothkäppchen. Nicht doch, die Sonne scheint noch so heiter. Hanne. Es wird dunkle und finstre Nacht Eh' ich den Weg zurück gemacht. Peter tritt mit seiner Braut auf. Braut. Ei Rothkäppchen? gehst du auch noch spatzieren? Peter. Ich muß die Kleine immer vexiren, Es ist ein allerliebstes Kind. -- Nun, Rothkäppchen, wie bist du denn gesinnt, Willst du noch mein Bräutchen seyn? Rothkäppchen. Schweig still, du hast ja schon die dein. Zweite Abtheilung. Will mich auch auf den Weg gleich machen, Hungert mich recht nach ihr in meinem Rachen. (geht ab.) Vierte Scene. (Fußpfad im Wald.) Rothkaͤppchen, Hanne. Hanne. Es wird ſchon finſter, ich gehe nicht weiter. Rothkaͤppchen. Nicht doch, die Sonne ſcheint noch ſo heiter. Hanne. Es wird dunkle und finſtre Nacht Eh' ich den Weg zuruͤck gemacht. Peter tritt mit ſeiner Braut auf. Braut. Ei Rothkaͤppchen? gehſt du auch noch ſpatzieren? Peter. Ich muß die Kleine immer vexiren, Es iſt ein allerliebſtes Kind. — Nun, Rothkaͤppchen, wie biſt du denn geſinnt, Willſt du noch mein Braͤutchen ſeyn? Rothkaͤppchen. Schweig ſtill, du haſt ja ſchon die dein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#WOLF"> <pb facs="#f0513" n="502"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <p>Will mich auch auf den Weg gleich machen,<lb/> Hungert mich recht nach ihr in meinem Rachen.</p><lb/> <stage>(geht ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</head><lb/> <stage>(Fußpfad im Wald.)</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#g">Rothkaͤppchen, Hanne</hi>.</p><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker><hi rendition="#g">Hanne</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s wird ſchon finſter, ich gehe nicht weiter.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROT"> <speaker><hi rendition="#g">Rothkaͤppchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Nicht doch, die Sonne ſcheint noch ſo heiter.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker><hi rendition="#g">Hanne</hi>.</speaker><lb/> <p>Es wird dunkle und finſtre Nacht<lb/> Eh' ich den Weg zuruͤck gemacht.</p><lb/> <stage><hi rendition="#g">Peter</hi> tritt mit ſeiner <hi rendition="#g">Braut</hi> auf.</stage> </sp><lb/> <sp who="#BRA"> <speaker><hi rendition="#g">Braut</hi>.</speaker><lb/> <p>Ei Rothkaͤppchen? gehſt du auch noch ſpatzieren?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker><hi rendition="#g">Peter</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich muß die Kleine immer vexiren,<lb/> Es iſt ein allerliebſtes Kind. —<lb/> Nun, Rothkaͤppchen, wie biſt du denn geſinnt,<lb/> Willſt du noch mein Braͤutchen ſeyn?</p> </sp><lb/> <sp who="#ROT"> <speaker><hi rendition="#g">Rothkaͤppchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Schweig ſtill, du haſt ja ſchon die dein.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [502/0513]
Zweite Abtheilung.
Will mich auch auf den Weg gleich machen,
Hungert mich recht nach ihr in meinem Rachen.
(geht ab.)
Vierte Scene.
(Fußpfad im Wald.)
Rothkaͤppchen, Hanne.
Hanne.
Es wird ſchon finſter, ich gehe nicht weiter.
Rothkaͤppchen.
Nicht doch, die Sonne ſcheint noch ſo heiter.
Hanne.
Es wird dunkle und finſtre Nacht
Eh' ich den Weg zuruͤck gemacht.
Peter tritt mit ſeiner Braut auf.
Braut.
Ei Rothkaͤppchen? gehſt du auch noch ſpatzieren?
Peter.
Ich muß die Kleine immer vexiren,
Es iſt ein allerliebſtes Kind. —
Nun, Rothkaͤppchen, wie biſt du denn geſinnt,
Willſt du noch mein Braͤutchen ſeyn?
Rothkaͤppchen.
Schweig ſtill, du haſt ja ſchon die dein.
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/513>, abgerufen am 23.02.2025. |