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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Fünfte Abtheilung. Fünfter Abschnitt.
Fünfter Abschnitt.
Münzen und Gewicht
.

Das Japanische Gewicht ist so eingetheilt, daß ein
Pikkel 125 Pfund, ein Katje 16 Thail, ein Thail 10
Mas, und ein Mas 10 Konderyn macht.

Das Geld wird im Handel und Wandel auf eben
die Art gerechnet, so daß ein Thail, der ungefähr einem
Holländischen Thaler gleich kommt, 10 Mas, und ein
Mas 10 Konderyn enthält. Man rechnet aber im ge-
meinen Leben nicht nach Thail, sondern nach Mas, und
sagt statt 1 Thail, 10 Mas; statt 10 Thail, 100 Mas;
statt 100 Thail, 1000 Mas, und so weiter. Diese
Art, das Geld zu berechnen, ist der Schwedischen Rech-
nung nach Thalern Silbermünze und Thalern Kupfer-
münze; die andre nach Thail, unsrer Rechnung nach
Reichsthalern und Scheidemünze, ähnlich.

Repräsentirendes oder Papiergeld kennt man in
Japan gar nicht. Man hat nur baare klingende Mün-
ze, welche die Regierung schlagen und den Werth dar-
auf setzen läßt. Das Silbergeld ist aber, wenn es zu
gleichem Werth gepräget ist, doch an Größe und Schwe-
re nicht immer gleich. Die Kaufleute wägen es daher
allezeit, ehe sie es annehmen.

Die Münzen sind von Gold, Silber, Kupfer und
Eisen. Ich bediente mich nicht nur der Gelegenheit, von
allen jetzt gangbaren und gewöhnlichen Münzsorten eini-
ge Stücke mitzunehmen, sondern es gelang mir auch,
durch die Dolmetscher und Aerzte mir alle alte und seltne
Sorten zu verschaffen.

Zu den gangbarsten Arten, und zwar den goldnen,
gehören zuvörderst die neuen Kobang. Dies sind längli-
che, an beyden Enden geründete und platt geschlagne

Fuͤnfte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
Fuͤnfter Abſchnitt.
Muͤnzen und Gewicht
.

Das Japaniſche Gewicht iſt ſo eingetheilt, daß ein
Pikkel 125 Pfund, ein Katje 16 Thail, ein Thail 10
Mas, und ein Mas 10 Konderyn macht.

Das Geld wird im Handel und Wandel auf eben
die Art gerechnet, ſo daß ein Thail, der ungefaͤhr einem
Hollaͤndiſchen Thaler gleich kommt, 10 Mas, und ein
Mas 10 Konderyn enthaͤlt. Man rechnet aber im ge-
meinen Leben nicht nach Thail, ſondern nach Mas, und
ſagt ſtatt 1 Thail, 10 Mas; ſtatt 10 Thail, 100 Mas;
ſtatt 100 Thail, 1000 Mas, und ſo weiter. Dieſe
Art, das Geld zu berechnen, iſt der Schwediſchen Rech-
nung nach Thalern Silbermuͤnze und Thalern Kupfer-
muͤnze; die andre nach Thail, unſrer Rechnung nach
Reichsthalern und Scheidemuͤnze, aͤhnlich.

Repraͤſentirendes oder Papiergeld kennt man in
Japan gar nicht. Man hat nur baare klingende Muͤn-
ze, welche die Regierung ſchlagen und den Werth dar-
auf ſetzen laͤßt. Das Silbergeld iſt aber, wenn es zu
gleichem Werth gepraͤget iſt, doch an Groͤße und Schwe-
re nicht immer gleich. Die Kaufleute waͤgen es daher
allezeit, ehe ſie es annehmen.

Die Muͤnzen ſind von Gold, Silber, Kupfer und
Eiſen. Ich bediente mich nicht nur der Gelegenheit, von
allen jetzt gangbaren und gewoͤhnlichen Muͤnzſorten eini-
ge Stuͤcke mitzunehmen, ſondern es gelang mir auch,
durch die Dolmetſcher und Aerzte mir alle alte und ſeltne
Sorten zu verſchaffen.

Zu den gangbarſten Arten, und zwar den goldnen,
gehoͤren zuvoͤrderſt die neuen Kobang. Dies ſind laͤngli-
che, an beyden Enden geruͤndete und platt geſchlagne

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[188/0222] Fuͤnfte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt. Fuͤnfter Abſchnitt. Muͤnzen und Gewicht. Das Japaniſche Gewicht iſt ſo eingetheilt, daß ein Pikkel 125 Pfund, ein Katje 16 Thail, ein Thail 10 Mas, und ein Mas 10 Konderyn macht. Das Geld wird im Handel und Wandel auf eben die Art gerechnet, ſo daß ein Thail, der ungefaͤhr einem Hollaͤndiſchen Thaler gleich kommt, 10 Mas, und ein Mas 10 Konderyn enthaͤlt. Man rechnet aber im ge- meinen Leben nicht nach Thail, ſondern nach Mas, und ſagt ſtatt 1 Thail, 10 Mas; ſtatt 10 Thail, 100 Mas; ſtatt 100 Thail, 1000 Mas, und ſo weiter. Dieſe Art, das Geld zu berechnen, iſt der Schwediſchen Rech- nung nach Thalern Silbermuͤnze und Thalern Kupfer- muͤnze; die andre nach Thail, unſrer Rechnung nach Reichsthalern und Scheidemuͤnze, aͤhnlich. Repraͤſentirendes oder Papiergeld kennt man in Japan gar nicht. Man hat nur baare klingende Muͤn- ze, welche die Regierung ſchlagen und den Werth dar- auf ſetzen laͤßt. Das Silbergeld iſt aber, wenn es zu gleichem Werth gepraͤget iſt, doch an Groͤße und Schwe- re nicht immer gleich. Die Kaufleute waͤgen es daher allezeit, ehe ſie es annehmen. Die Muͤnzen ſind von Gold, Silber, Kupfer und Eiſen. Ich bediente mich nicht nur der Gelegenheit, von allen jetzt gangbaren und gewoͤhnlichen Muͤnzſorten eini- ge Stuͤcke mitzunehmen, ſondern es gelang mir auch, durch die Dolmetſcher und Aerzte mir alle alte und ſeltne Sorten zu verſchaffen. Zu den gangbarſten Arten, und zwar den goldnen, gehoͤren zuvoͤrderſt die neuen Kobang. Dies ſind laͤngli- che, an beyden Enden geruͤndete und platt geſchlagne

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/222>, abgerufen am 22.12.2024.