an den Seiten des Teufelsberges wächst, ist als Thee ge- gen Husten und Brustkrankheiten dienlich. -- Die Blumen des honigtragenden Silberbaums (Protea melli- fera) enthalten einen süßen Saft, der verdickt in Brust- krankheiten gute Wirkung thut; man nennt den Baum hier Tulpenbaum und Zuckerbaum (Tulp-Boom, Suy- ker-Boom). -- Von dem wilden oder niedergebognen Säuerling (Oxalis cernua), der unter allen Arten des Säuerlings hier am häufigsten zu finden ist und auch am höchsten wird, macht man ein gutes und brauchba- res Hasenampfersalz (Sal acetosellae).
Das strauchartige Glasschmalz (Salicornia fruti- cosa), welchem man hier auch den Nahmen Seekoralle (Zee-Koral) giebt, wächst dicht am Strande. Die Soldaten und andre geringe Leute bereiten sich, seines salzartigen Geschmacks ungeachtet, mit Oehl und Essig Salat daraus.
Von dem zweyzeiligen Strickgrase (Restio dicho- tomus) macht man Besen. Es heißt deswegen auch Besenrohr (Beesem-Riet).
Sechster Abschnitt. Noch verschiednes die Zoologie betreffend.
Verschiedne Einwohner, sowohl in der Stadt als auf dem Lande, besitzen Rhinoceroshörner, oder hier soge- nannte Einhornhörner (Eenhoornings-Hoorn), die sie sorgfältig aufbewahren, theils als eine Seltenheit, theils als ein brauchbares Mittel, sowohl in gewissen Krank- heiten, als auch Gift in Getränken zu entdecken. Et-
Nachleſe botaniſcher Nachrichten.
an den Seiten des Teufelsberges waͤchſt, iſt als Thee ge- gen Huſten und Bruſtkrankheiten dienlich. — Die Blumen des honigtragenden Silberbaums (Protea melli- fera) enthalten einen ſuͤßen Saft, der verdickt in Bruſt- krankheiten gute Wirkung thut; man nennt den Baum hier Tulpenbaum und Zuckerbaum (Tulp-Boom, Suy- ker-Boom). — Von dem wilden oder niedergebognen Saͤuerling (Oxalis cernua), der unter allen Arten des Saͤuerlings hier am haͤufigſten zu finden iſt und auch am hoͤchſten wird, macht man ein gutes und brauchba- res Haſenampferſalz (Sal acetoſellae).
Das ſtrauchartige Glasſchmalz (Salicornia fruti- coſa), welchem man hier auch den Nahmen Seekoralle (Zee-Koral) giebt, waͤchſt dicht am Strande. Die Soldaten und andre geringe Leute bereiten ſich, ſeines ſalzartigen Geſchmacks ungeachtet, mit Oehl und Eſſig Salat daraus.
Von dem zweyzeiligen Strickgraſe (Reſtio dicho- tomus) macht man Beſen. Es heißt deswegen auch Beſenrohr (Beeſem-Riet).
Sechster Abſchnitt. Noch verſchiednes die Zoologie betreffend.
Verſchiedne Einwohner, ſowohl in der Stadt als auf dem Lande, beſitzen Rhinoceroshoͤrner, oder hier ſoge- nannte Einhornhoͤrner (Eenhoornings-Hoorn), die ſie ſorgfaͤltig aufbewahren, theils als eine Seltenheit, theils als ein brauchbares Mittel, ſowohl in gewiſſen Krank- heiten, als auch Gift in Getraͤnken zu entdecken. Et-
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Nachleſe botaniſcher Nachrichten.
an den Seiten des Teufelsberges waͤchſt, iſt als Thee ge-
gen Huſten und Bruſtkrankheiten dienlich. — Die
Blumen des honigtragenden Silberbaums (Protea melli-
fera) enthalten einen ſuͤßen Saft, der verdickt in Bruſt-
krankheiten gute Wirkung thut; man nennt den Baum
hier Tulpenbaum und Zuckerbaum (Tulp-Boom, Suy-
ker-Boom). — Von dem wilden oder niedergebognen
Saͤuerling (Oxalis cernua), der unter allen Arten des
Saͤuerlings hier am haͤufigſten zu finden iſt und auch
am hoͤchſten wird, macht man ein gutes und brauchba-
res Haſenampferſalz (Sal acetoſellae).
Das ſtrauchartige Glasſchmalz (Salicornia fruti-
coſa), welchem man hier auch den Nahmen Seekoralle
(Zee-Koral) giebt, waͤchſt dicht am Strande. Die
Soldaten und andre geringe Leute bereiten ſich, ſeines
ſalzartigen Geſchmacks ungeachtet, mit Oehl und Eſſig
Salat daraus.
Von dem zweyzeiligen Strickgraſe (Reſtio dicho-
tomus) macht man Beſen. Es heißt deswegen auch
Beſenrohr (Beeſem-Riet).
Sechster Abſchnitt.
Noch verſchiednes die Zoologie
betreffend.
Verſchiedne Einwohner, ſowohl in der Stadt als auf
dem Lande, beſitzen Rhinoceroshoͤrner, oder hier ſoge-
nannte Einhornhoͤrner (Eenhoornings-Hoorn), die ſie
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/289>, abgerufen am 23.02.2025.
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