Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.Zusätze. A. Ueber die mittlere Entfernung des Ackers vom Hofe. Der Ausdruck "mittlere Entfernung" bedarf, da er in Wenn man bei der Bedüngung eines Schlags, der Mir ist nicht bekannt, daß in der Mathematik schon Für den praktischen Gebrauch muß es einstweilen ge- Zuſaͤtze. A. Ueber die mittlere Entfernung des Ackers vom Hofe. Der Ausdruck «mittlere Entfernung» bedarf, da er in Wenn man bei der Beduͤngung eines Schlags, der Mir iſt nicht bekannt, daß in der Mathematik ſchon Fuͤr den praktiſchen Gebrauch muß es einſtweilen ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0077" n="63"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Zuſaͤtze</hi>.</head><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#aq">A.</hi> Ueber die mittlere Entfernung des Ackers vom Hofe.</head><lb/> <p>Der Ausdruck «mittlere Entfernung» bedarf, da er in<lb/> einem andern als dem gewoͤhnlichen Sinn genommen iſt,<lb/> einer Erklaͤrung.</p><lb/> <p>Wenn man bei der Beduͤngung eines Schlags, der<lb/> eine regelmaͤßige Figur, z. B. ein gleichſchenkliches Dreieck<lb/> bildet, die Weite des Weges, die die Pferde mit dem<lb/> 1ſten, 2ten, 3ten und allen folgenden, bis zur vollendeten<lb/> Beduͤngung des ganzen Schlags, abgefahrnen Fuder ma-<lb/> chen, ausmißt, aufzeichnet und ſummirt, und dann die ſo<lb/> gefundene Summe durch die Zahl der abgefahrnen Fuder<lb/> dividirt: ſo ergibt ſich die mittlere Entfernung, in dem<lb/> Sinne wie wir dieſe hier genommen haben. Nimmt man<lb/> nun auf einer Linie, die den Schlag, in der Richtung<lb/> vom Hofe nach der Graͤnze zu, in zwei gleiche Theile<lb/> theilt, einen Punkt, der ſo weit vom Hofe entfernt iſt,<lb/> als die gefundene mittlere Entfernung ausweiſ’t: ſo iſt<lb/> dieſer Punkt gleichſam der Repraͤſentant fuͤr die Entfer-<lb/> nung aller Theile des ganzen Schlags, und es wuͤrde in<lb/> Hinſicht der Weite des beim Dungfahren zu machenden<lb/> Wegs ganz gleichguͤltig ſeyn, ob man den Dung nach<lb/> allen Theilen des Schlags fuͤhre, oder ob man allen Dung<lb/> nach dieſem Punkte auf einen Haufen braͤchte.</p><lb/> <p>Mir iſt nicht bekannt, daß in der Mathematik ſchon<lb/> eine Formel dargeſtellt ſey, wornach dieſe mittlere Ent-<lb/> fernung zu berechnen waͤre; und alle meine Bemuͤhungen,<lb/> ein allgemeines Geſetz dafuͤr aufzufinden, ſind bis jetzt<lb/> immer vergeblich geweſen.</p><lb/> <p>Fuͤr den praktiſchen Gebrauch muß es einſtweilen ge-<lb/> nuͤgen, wenn man die Entfernung des Schwerpunkts —<lb/> welcher zwar nicht mit dem Punkte der mittlern Entfer-<lb/> nung zuſammenfaͤllt, aber, bei regelmaͤßigen Dreiecken,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0077]
Zuſaͤtze.
A. Ueber die mittlere Entfernung des Ackers vom Hofe.
Der Ausdruck «mittlere Entfernung» bedarf, da er in
einem andern als dem gewoͤhnlichen Sinn genommen iſt,
einer Erklaͤrung.
Wenn man bei der Beduͤngung eines Schlags, der
eine regelmaͤßige Figur, z. B. ein gleichſchenkliches Dreieck
bildet, die Weite des Weges, die die Pferde mit dem
1ſten, 2ten, 3ten und allen folgenden, bis zur vollendeten
Beduͤngung des ganzen Schlags, abgefahrnen Fuder ma-
chen, ausmißt, aufzeichnet und ſummirt, und dann die ſo
gefundene Summe durch die Zahl der abgefahrnen Fuder
dividirt: ſo ergibt ſich die mittlere Entfernung, in dem
Sinne wie wir dieſe hier genommen haben. Nimmt man
nun auf einer Linie, die den Schlag, in der Richtung
vom Hofe nach der Graͤnze zu, in zwei gleiche Theile
theilt, einen Punkt, der ſo weit vom Hofe entfernt iſt,
als die gefundene mittlere Entfernung ausweiſ’t: ſo iſt
dieſer Punkt gleichſam der Repraͤſentant fuͤr die Entfer-
nung aller Theile des ganzen Schlags, und es wuͤrde in
Hinſicht der Weite des beim Dungfahren zu machenden
Wegs ganz gleichguͤltig ſeyn, ob man den Dung nach
allen Theilen des Schlags fuͤhre, oder ob man allen Dung
nach dieſem Punkte auf einen Haufen braͤchte.
Mir iſt nicht bekannt, daß in der Mathematik ſchon
eine Formel dargeſtellt ſey, wornach dieſe mittlere Ent-
fernung zu berechnen waͤre; und alle meine Bemuͤhungen,
ein allgemeines Geſetz dafuͤr aufzufinden, ſind bis jetzt
immer vergeblich geweſen.
Fuͤr den praktiſchen Gebrauch muß es einſtweilen ge-
nuͤgen, wenn man die Entfernung des Schwerpunkts —
welcher zwar nicht mit dem Punkte der mittlern Entfer-
nung zuſammenfaͤllt, aber, bei regelmaͤßigen Dreiecken,
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