Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.jedes Guts in zwei Abtheilungen läge, wovon die klei- C. Stallfütterung. Die Erfahrung lehrt, daß eine reichlich und mit kräf- Bei der Stallfütterung erhalten die Kühe in der Stellt man nun den Ertrag einer im Sommer und Nun ist aber die kärgliche Winterfütterung keines- Bei der Vergleichung der Stallfütterung mit der 1) Welchen Antheil an dem höhern Ertrag der Stallkuh hat die stärkere und gleichmäßigere Fütterung wäh- rend des ganzen Jahrs? 2) Wenn die Weidekuh eben so reichlich und gleichmä- ßig ernährt wird als die Stallkuh, welche Vorzüge bleiben dann noch der Stallfütterung? jedes Guts in zwei Abtheilungen laͤge, wovon die klei- C. Stallfuͤtterung. Die Erfahrung lehrt, daß eine reichlich und mit kraͤf- Bei der Stallfuͤtterung erhalten die Kuͤhe in der Stellt man nun den Ertrag einer im Sommer und Nun iſt aber die kaͤrgliche Winterfuͤtterung keines- Bei der Vergleichung der Stallfuͤtterung mit der 1) Welchen Antheil an dem hoͤhern Ertrag der Stallkuh hat die ſtaͤrkere und gleichmaͤßigere Fuͤtterung waͤh- rend des ganzen Jahrs? 2) Wenn die Weidekuh eben ſo reichlich und gleichmaͤ- ßig ernaͤhrt wird als die Stallkuh, welche Vorzuͤge bleiben dann noch der Stallfuͤtterung? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0132" n="118"/> jedes Guts in zwei Abtheilungen laͤge, wovon die klei-<lb/> nere der Gewinnung des noͤthigen Winterfutters gewid-<lb/> met, durch F. W. W. genutzt wuͤrde, waͤhrend die groͤßere<lb/> Abtheilung in der Bewirthſchaftungsart den Geſetzen folgte,<lb/> die aus der Aenderung der Getreidepreiſe und des Boden-<lb/> reichthums hervorgehen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">C.</hi> Stallfuͤtterung.</head><lb/> <p>Die Erfahrung lehrt, daß eine reichlich und mit kraͤf-<lb/> tigem Futter genaͤhrte Kuh das verzehrte Futter weit<lb/> hoͤher bezahlt, als eine kaͤrglich unterhaltene Kuh.</p><lb/> <p>Bei der Stallfuͤtterung erhalten die Kuͤhe in der<lb/> Regel nicht bloß eine reichliche Sommerfuͤtterung, ſondern<lb/> auch eine kraͤftige Winterfuͤtterung.</p><lb/> <p>Stellt man nun den Ertrag einer im Sommer und<lb/> Winter gleichmaͤßig reichlich gefuͤtterten Kuh, neben den<lb/> Ertrag einer Weidekuh, die im Sommer gut, im Winter<lb/> aber kaͤrglich genaͤhrt wird: ſo zeigt ſich nicht bloß im<lb/> Rohertrag, ſondern auch im Reinertrag ein ſehr großer<lb/> Unterſchied zu Gunſten der Stallfuͤtterung.</p><lb/> <p>Nun iſt aber die kaͤrgliche Winterfuͤtterung keines-<lb/> wegs nothwendig mit der Weidewirthſchaft verbunden; es<lb/> iſt vielmehr gar kein Grund vorhanden, warum dieſe nicht<lb/> eben ſo reichlich gegeben werden koͤnnte, als bei der Stall-<lb/> fuͤtterung.</p><lb/> <p>Bei der Vergleichung der Stallfuͤtterung mit der<lb/> Weidewirthſchaft muͤſſen deshalb folgende zwei Geſichts-<lb/> punkte genau unterſchieden werden.</p><lb/> <list> <item>1) Welchen Antheil an dem hoͤhern Ertrag der Stallkuh<lb/> hat die ſtaͤrkere und gleichmaͤßigere Fuͤtterung waͤh-<lb/> rend des ganzen Jahrs?</item><lb/> <item>2) Wenn die Weidekuh eben ſo reichlich und gleichmaͤ-<lb/> ßig ernaͤhrt wird als die Stallkuh, welche Vorzuͤge<lb/> bleiben dann noch der Stallfuͤtterung?</item> </list><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0132]
jedes Guts in zwei Abtheilungen laͤge, wovon die klei-
nere der Gewinnung des noͤthigen Winterfutters gewid-
met, durch F. W. W. genutzt wuͤrde, waͤhrend die groͤßere
Abtheilung in der Bewirthſchaftungsart den Geſetzen folgte,
die aus der Aenderung der Getreidepreiſe und des Boden-
reichthums hervorgehen.
C. Stallfuͤtterung.
Die Erfahrung lehrt, daß eine reichlich und mit kraͤf-
tigem Futter genaͤhrte Kuh das verzehrte Futter weit
hoͤher bezahlt, als eine kaͤrglich unterhaltene Kuh.
Bei der Stallfuͤtterung erhalten die Kuͤhe in der
Regel nicht bloß eine reichliche Sommerfuͤtterung, ſondern
auch eine kraͤftige Winterfuͤtterung.
Stellt man nun den Ertrag einer im Sommer und
Winter gleichmaͤßig reichlich gefuͤtterten Kuh, neben den
Ertrag einer Weidekuh, die im Sommer gut, im Winter
aber kaͤrglich genaͤhrt wird: ſo zeigt ſich nicht bloß im
Rohertrag, ſondern auch im Reinertrag ein ſehr großer
Unterſchied zu Gunſten der Stallfuͤtterung.
Nun iſt aber die kaͤrgliche Winterfuͤtterung keines-
wegs nothwendig mit der Weidewirthſchaft verbunden; es
iſt vielmehr gar kein Grund vorhanden, warum dieſe nicht
eben ſo reichlich gegeben werden koͤnnte, als bei der Stall-
fuͤtterung.
Bei der Vergleichung der Stallfuͤtterung mit der
Weidewirthſchaft muͤſſen deshalb folgende zwei Geſichts-
punkte genau unterſchieden werden.
1) Welchen Antheil an dem hoͤhern Ertrag der Stallkuh
hat die ſtaͤrkere und gleichmaͤßigere Fuͤtterung waͤh-
rend des ganzen Jahrs?
2) Wenn die Weidekuh eben ſo reichlich und gleichmaͤ-
ßig ernaͤhrt wird als die Stallkuh, welche Vorzuͤge
bleiben dann noch der Stallfuͤtterung?
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