Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

beygedruckt Worden.schwerlich zu bekommen, auch in vielen Bibliothequen rar seyn dürffte, und gleichwohl der deßhalb entstandene Streit zwischen Herr D. P. und mir, und was dieserwegen nun ferner in folgenden wird zu erzehlen seyn ohne Lesung desselbigen nicht wohl kan verstanden werden; als glaube ich, daß es dem Leser wo nicht eben gar zu angenehm seyn werde, wenn ich es beydrucken lasse, doch denen meisten unter denen Lesern es mehr verdriessen möchte, wenn ich es wegliesse, als wenn ich es mit beyfüge. Zugeschweigen, daß vielleicht etliche ein Mißtrauen in mich setzen möchten, als wenn ich mich hierbey allzupartheyisch aufgeführet hätte, indem ich diejenigen piecen aus meinen Monaten, darüber sich meine Adversarii touchiret befunden, grösten theils hiermit beydrücken lassen; aber das Pf. Scriptum, welches dieser für ein unschuldig Scriptum und das vielmehr zu GOttes Ehre gereiche, ausgegeben; ich aber selbiges als eine injuriösische Schrifft angeklagt, mit Fleiß ausgelassen hätte, damit mein Ungrund dem unpartheyischen Leser nicht so leichte in die Augen fallen möchte.

Ad Lectiones privatas Anti-Atheisticas, SS. Theologiae cultores, quin & aliarum facultatum studiosos peramanter invitat, simulque controversiarum, quae nobis cum Atheis & Scepticis, uti & infidelibus atque haereticis, quatenus illis suppetiantur, per universum Theologiae Systema intercedunt, recensum Methodicum ceu collegii materiam exhibet D. AUGUSTUS PFEIFFER, P. P. & Ecclesiastes.
De Atheismo vaticinia.

L. S. O. Magis nos haud immerito moveret ingravescens nostra aetate, & tam longe latepue serpens ATHEISMUS, ut non aulas modo principum, sed & caulas ipsas plebejorum occupet nisi sacra literae (certissimo divinae revelationis argumento) istam rerum faciem jamdudum praedixissent & quasi repraesentassent. Ita enim Salvator noster in secula benedictus Luc. XVIII. 8. An putas, inquit, filium hominis, cum venerit, fidem inventurum in terra? Et Petrus de ultimi temporis empaectis cunctos vere fideles sollicite praemuniit, ut tanto minus doleamus nos in ea tempora incidisse, quod devinae voluntatis atque gratiosae revelationis scuto nos tutos sciamus: Venient, ait ille, in novißimis diebus illusores, juxta proprias concupiscentias ambulantes & dicentes; Ubiest promissio ad-

beygedruckt Worden.schwerlich zu bekommen, auch in vielen Bibliothequen rar seyn dürffte, und gleichwohl der deßhalb entstandene Streit zwischen Herr D. P. und mir, und was dieserwegen nun ferner in folgenden wird zu erzehlen seyn ohne Lesung desselbigen nicht wohl kan verstanden werden; als glaube ich, daß es dem Leser wo nicht eben gar zu angenehm seyn werde, wenn ich es beydrucken lasse, doch denen meisten unter denen Lesern es mehr verdriessen möchte, wenn ich es wegliesse, als wenn ich es mit beyfüge. Zugeschweigen, daß vielleicht etliche ein Mißtrauen in mich setzen möchten, als wenn ich mich hierbey allzupartheyisch aufgeführet hätte, indem ich diejenigen piecen aus meinen Monaten, darüber sich meine Adversarii touchiret befunden, grösten theils hiermit beydrücken lassen; aber das Pf. Scriptum, welches dieser für ein unschuldig Scriptum und das vielmehr zu GOttes Ehre gereiche, ausgegeben; ich aber selbiges als eine injuriösische Schrifft angeklagt, mit Fleiß ausgelassen hätte, damit mein Ungrund dem unpartheyischen Leser nicht so leichte in die Augen fallen möchte.

Ad Lectiones privatas Anti-Atheisticas, SS. Theologiae cultores, quin & aliarum facultatum studiosos peramanter invitat, simulque controversiarum, quae nobis cum Atheis & Scepticis, uti & infidelibus atque haereticis, quatenus illis suppetiantur, per universum Theologiae Systema intercedunt, recensum Methodicum ceu collegii materiam exhibet D. AUGUSTUS PFEIFFER, P. P. & Ecclesiastes.
De Atheismo vaticinia.

L. S. O. Magis nos haud immerito moveret ingravescens nostra aetate, & tam longè latepue serpens ATHEISMUS, ut non aulas modo principum, sed & caulas ipsas plebejorum occupet nisi sacra literae (certissimo divinae revelationis argumento) istam rerum faciem jamdudum praedixissent & quasi repraesentassent. Ita enim Salvator noster in secula benedictus Luc. XVIII. 8. An putas, inquit, filium hominis, cum venerit, fidem inventurum in terra? Et Petrus de ultimi temporis empaectis cunctos verè fideles sollicite praemuniit, ut tanto minus doleamus nos in ea tempora incidisse, quod devinae voluntatis atque gratiosae revelationis scuto nos tutos sciamus: Venient, ait ille, in novißimis diebus illusores, juxta proprias concupiscentias ambulantes & dicentes; Ubiest promissio ad-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0076" n="70"/><note place="left">beygedruckt Worden.</note>schwerlich zu bekommen, auch                      in vielen Bibliothequen rar seyn dürffte, und gleichwohl der deßhalb entstandene                      Streit zwischen Herr D. P. und mir, und was dieserwegen nun ferner in folgenden                      wird zu erzehlen seyn ohne Lesung desselbigen nicht wohl kan verstanden werden;                      als glaube ich, daß es dem Leser wo nicht eben gar zu angenehm seyn werde, wenn                      ich es beydrucken lasse, doch denen meisten unter denen Lesern es mehr                      verdriessen möchte, wenn ich es wegliesse, als wenn ich es mit beyfüge.                      Zugeschweigen, daß vielleicht etliche ein Mißtrauen in mich setzen möchten, als                      wenn ich mich hierbey allzupartheyisch aufgeführet hätte, indem ich diejenigen                      piecen aus meinen Monaten, darüber sich meine Adversarii touchiret befunden,                      grösten theils hiermit beydrücken lassen; aber das Pf. Scriptum, welches dieser                      für ein unschuldig Scriptum und das vielmehr zu GOttes Ehre gereiche,                      ausgegeben; ich aber selbiges als eine injuriösische Schrifft angeklagt, mit                      Fleiß ausgelassen hätte, damit mein Ungrund dem unpartheyischen Leser nicht so                      leichte in die Augen fallen möchte.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Ad Lectiones privatas Anti-Atheisticas, SS. Theologiae cultores, quin                      &amp; aliarum facultatum studiosos peramanter invitat, simulque                      controversiarum, quae nobis cum Atheis &amp; Scepticis, uti &amp;                      infidelibus atque haereticis, quatenus illis suppetiantur, per universum                      Theologiae Systema intercedunt, recensum Methodicum ceu collegii materiam                      exhibet D. AUGUSTUS PFEIFFER, P. P. &amp; Ecclesiastes.</head><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#i">De Atheismo vaticinia</hi>.</note>
        <p>L. S. O. Magis nos haud immerito moveret ingravescens nostra aetate, &amp;                      tam longè latepue serpens ATHEISMUS, ut non aulas modo principum, sed &amp;                      caulas ipsas plebejorum occupet nisi sacra literae (certissimo divinae                      revelationis argumento) istam rerum faciem jamdudum praedixissent &amp;                      quasi repraesentassent. Ita enim Salvator noster in secula benedictus Luc.                      XVIII. 8. <hi rendition="#i">An putas</hi>, inquit, <hi rendition="#i">filium                          hominis, cum venerit, fidem inventurum in terra?</hi> Et Petrus de ultimi                      temporis empaectis cunctos verè fideles sollicite praemuniit, ut tanto minus                      doleamus nos in ea tempora incidisse, quod devinae voluntatis atque gratiosae                      revelationis scuto nos tutos sciamus: <hi rendition="#i">Venient</hi>, ait ille, <hi rendition="#i">in novißimis diebus illusores, juxta proprias                          concupiscentias ambulantes &amp; dicentes; Ubiest promissio ad-
</hi></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0076] schwerlich zu bekommen, auch in vielen Bibliothequen rar seyn dürffte, und gleichwohl der deßhalb entstandene Streit zwischen Herr D. P. und mir, und was dieserwegen nun ferner in folgenden wird zu erzehlen seyn ohne Lesung desselbigen nicht wohl kan verstanden werden; als glaube ich, daß es dem Leser wo nicht eben gar zu angenehm seyn werde, wenn ich es beydrucken lasse, doch denen meisten unter denen Lesern es mehr verdriessen möchte, wenn ich es wegliesse, als wenn ich es mit beyfüge. Zugeschweigen, daß vielleicht etliche ein Mißtrauen in mich setzen möchten, als wenn ich mich hierbey allzupartheyisch aufgeführet hätte, indem ich diejenigen piecen aus meinen Monaten, darüber sich meine Adversarii touchiret befunden, grösten theils hiermit beydrücken lassen; aber das Pf. Scriptum, welches dieser für ein unschuldig Scriptum und das vielmehr zu GOttes Ehre gereiche, ausgegeben; ich aber selbiges als eine injuriösische Schrifft angeklagt, mit Fleiß ausgelassen hätte, damit mein Ungrund dem unpartheyischen Leser nicht so leichte in die Augen fallen möchte. beygedruckt Worden. Ad Lectiones privatas Anti-Atheisticas, SS. Theologiae cultores, quin & aliarum facultatum studiosos peramanter invitat, simulque controversiarum, quae nobis cum Atheis & Scepticis, uti & infidelibus atque haereticis, quatenus illis suppetiantur, per universum Theologiae Systema intercedunt, recensum Methodicum ceu collegii materiam exhibet D. AUGUSTUS PFEIFFER, P. P. & Ecclesiastes. L. S. O. Magis nos haud immerito moveret ingravescens nostra aetate, & tam longè latepue serpens ATHEISMUS, ut non aulas modo principum, sed & caulas ipsas plebejorum occupet nisi sacra literae (certissimo divinae revelationis argumento) istam rerum faciem jamdudum praedixissent & quasi repraesentassent. Ita enim Salvator noster in secula benedictus Luc. XVIII. 8. An putas, inquit, filium hominis, cum venerit, fidem inventurum in terra? Et Petrus de ultimi temporis empaectis cunctos verè fideles sollicite praemuniit, ut tanto minus doleamus nos in ea tempora incidisse, quod devinae voluntatis atque gratiosae revelationis scuto nos tutos sciamus: Venient, ait ille, in novißimis diebus illusores, juxta proprias concupiscentias ambulantes & dicentes; Ubiest promissio ad-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/76
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/76>, abgerufen am 21.12.2024.