Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.gnisico der löblichen Universität Leipzig und dessen zugeordneten Adsessoren Ihme solches hiermit communiciret, darneben aber, daß er berührtes Collegium nicht halte, inhibiret, und die gnädigst anbefohlene Erklär- und Beantwortung auf der Theologischen Facultät und des Ministerii allhier Beschwerung befördern solle, angedeutet. Wornach er sich also zu achten &c. §. L. Nachdem also dieser Befehl eingelauffen und expediretD. A. P. frühzeitiges jauchzen darüber. war, war niemand froher als D. Pf. zumahl da er diese Woche, in welcher ich gelesen hatte, gar wenig Auditores hatte, und diejenigen, so uns beyde gehöret hatten, anfiengen mir recht zu geben und sich über seine Unverschamheit zu verwundern. Derowegen schlug er alsbald den Sontag drauff als den 16. Junii und den dritten Sontag nach Trinitatis folgende jauchzende und gleichsam Triumpff-schreyende Schedulam an: D. Augustus Pfeiffer. P. P. Auditoribus Collegii Anti-atheistici. S. P. D. ABsolvimus nuper Deo favente & ringente Satana Prolegomcna nostra de nomine, natura, differentia & historia Atheorum. Jam ob causam plerisque Vestrum notam intercipiendus est dies unus atque alter. Proximo vero die Jovis ad majorem Dei gloriam, & confusionem Satanae, qui sibi suisque Atheis jugulum peti videt atque dolet, aggredimur alacriter evolutionem ipsarum quaestionum. Adeste solita benevolentia & frequentia. Non audietis inanes logos, sed seria, solida, salutaria & in omnem vitam profutura. Valete. &c. Diese Schedulam desto besser zu verstehen ist zu mercken, daß so bald D. Pfeiffer an 10. Junii gemercket, daß gar wenig studiosi in seine lectiones kommen, sondern grösten theils zu mir gangen waren, hatte er den 11. Junii, da noch weniger sich eingefunden, und da er ohne dem gleich mit Erklährung seines programmatis fertig worden, unter den praetext gewisser Verhinderungen, seine lectiones auf etliche Tage aufgeschoben und versprochen, den Tag, wenn er wieder lesen würde, an dem schwartzen Brete zu notificiren. Daß er aber nicht gleich des Montags drauff seine lectiones wieder zu continuiren versprach, gnisico der löblichen Universität Leipzig und dessen zugeordneten Adsessoren Ihme solches hiermit communiciret, darneben aber, daß er berührtes Collegium nicht halte, inhibiret, und die gnädigst anbefohlene Erklär- und Beantwortung auf der Theologischen Facultät und des Ministerii allhier Beschwerung befördern solle, angedeutet. Wornach er sich also zu achten &c. §. L. Nachdem also dieser Befehl eingelauffen und expediretD. A. P. frühzeitiges jauchzen darüber. war, war niemand froher als D. Pf. zumahl da er diese Woche, in welcher ich gelesen hatte, gar wenig Auditores hatte, und diejenigen, so uns beyde gehöret hatten, anfiengen mir recht zu geben und sich über seine Unverschamheit zu verwundern. Derowegen schlug er alsbald den Sontag drauff als den 16. Junii und den dritten Sontag nach Trinitatis folgende jauchzende und gleichsam Triumpff-schreyende Schedulam an: D. Augustus Pfeiffer. P. P. Auditoribus Collegii Anti-atheistici. S. P. D. ABsolvimus nuper Deo favente & ringente Satana Prolegomcna nostra de nomine, natura, differentia & historia Atheorum. Jam ob causam plerisque Vestrum notam intercipiendus est dies unus atque alter. Proximo vero die Jovis ad majorem Dei gloriam, & confusionem Satanae, qui sibi suisque Atheis jugulum peti videt atque dolet, aggredimur alacriter evolutionem ipsarum quaestionum. Adeste solita benevolentia & frequentia. Non audietis inanes logos, sed seria, solida, salutaria & in omnem vitam profutura. Valete. &c. Diese Schedulam desto besser zu verstehen ist zu mercken, daß so bald D. Pfeiffer an 10. Junii gemercket, daß gar wenig studiosi in seine lectiones kommen, sondern grösten theils zu mir gangen waren, hatte er den 11. Junii, da noch weniger sich eingefunden, und da er ohne dem gleich mit Erklährung seines programmatis fertig worden, unter den praetext gewisser Verhinderungen, seine lectiones auf etliche Tage aufgeschoben und versprochen, den Tag, wenn er wieder lesen würde, an dem schwartzen Brete zu notificiren. Daß er aber nicht gleich des Montags drauff seine lectiones wieder zu continuiren versprach, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0115" n="109"/> gnisico der löblichen Universität Leipzig und dessen zugeordneten Adsessoren Ihme solches hiermit communiciret, darneben aber, daß er berührtes Collegium nicht halte, inhibiret, und die gnädigst anbefohlene Erklär- und Beantwortung auf der Theologischen Facultät und des Ministerii allhier Beschwerung befördern solle, angedeutet. Wornach er sich also zu achten &c.</p> <p>§. L. Nachdem also dieser Befehl eingelauffen und expediret<note place="right"><hi rendition="#i">D. A. P.</hi> frühzeitiges jauchzen darüber.</note> war, war niemand froher als D. Pf. zumahl da er diese Woche, in welcher ich gelesen hatte, gar wenig Auditores hatte, und diejenigen, so uns beyde gehöret hatten, anfiengen mir recht zu geben und sich über seine Unverschamheit zu verwundern. Derowegen schlug er alsbald den Sontag drauff als den 16. Junii und den dritten Sontag nach Trinitatis folgende jauchzende und gleichsam Triumpff-schreyende Schedulam an:</p> </div> <div> <head>D. Augustus Pfeiffer. P. P. Auditoribus Collegii Anti-atheistici. <hi rendition="#i">S. P. D.</hi></head><lb/> <p>ABsolvimus nuper Deo favente & ringente Satana Prolegomcna nostra de nomine, natura, differentia & historia Atheorum. Jam ob causam plerisque Vestrum notam intercipiendus est dies unus atque alter. Proximo vero die Jovis ad majorem Dei gloriam, & confusionem Satanae, qui sibi suisque Atheis jugulum peti videt atque dolet, aggredimur alacriter evolutionem ipsarum quaestionum. Adeste solita benevolentia & frequentia. Non audietis inanes logos, sed seria, solida, salutaria & in omnem vitam profutura. Valete. &c.</p> <p>Diese Schedulam desto besser zu verstehen ist zu mercken, daß so bald D. Pfeiffer an 10. Junii gemercket, daß gar wenig studiosi in seine lectiones kommen, sondern grösten theils zu mir gangen waren, hatte er den 11. Junii, da noch weniger sich eingefunden, und da er ohne dem gleich mit Erklährung seines programmatis fertig worden, unter den praetext gewisser Verhinderungen, seine lectiones auf etliche Tage aufgeschoben und versprochen, den Tag, wenn er wieder lesen würde, an dem schwartzen Brete zu notificiren. Daß er aber nicht gleich des Montags drauff seine lectiones wieder zu continuiren versprach, </p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0115]
gnisico der löblichen Universität Leipzig und dessen zugeordneten Adsessoren Ihme solches hiermit communiciret, darneben aber, daß er berührtes Collegium nicht halte, inhibiret, und die gnädigst anbefohlene Erklär- und Beantwortung auf der Theologischen Facultät und des Ministerii allhier Beschwerung befördern solle, angedeutet. Wornach er sich also zu achten &c.
§. L. Nachdem also dieser Befehl eingelauffen und expediret war, war niemand froher als D. Pf. zumahl da er diese Woche, in welcher ich gelesen hatte, gar wenig Auditores hatte, und diejenigen, so uns beyde gehöret hatten, anfiengen mir recht zu geben und sich über seine Unverschamheit zu verwundern. Derowegen schlug er alsbald den Sontag drauff als den 16. Junii und den dritten Sontag nach Trinitatis folgende jauchzende und gleichsam Triumpff-schreyende Schedulam an:
D. A. P. frühzeitiges jauchzen darüber. D. Augustus Pfeiffer. P. P. Auditoribus Collegii Anti-atheistici. S. P. D.
ABsolvimus nuper Deo favente & ringente Satana Prolegomcna nostra de nomine, natura, differentia & historia Atheorum. Jam ob causam plerisque Vestrum notam intercipiendus est dies unus atque alter. Proximo vero die Jovis ad majorem Dei gloriam, & confusionem Satanae, qui sibi suisque Atheis jugulum peti videt atque dolet, aggredimur alacriter evolutionem ipsarum quaestionum. Adeste solita benevolentia & frequentia. Non audietis inanes logos, sed seria, solida, salutaria & in omnem vitam profutura. Valete. &c.
Diese Schedulam desto besser zu verstehen ist zu mercken, daß so bald D. Pfeiffer an 10. Junii gemercket, daß gar wenig studiosi in seine lectiones kommen, sondern grösten theils zu mir gangen waren, hatte er den 11. Junii, da noch weniger sich eingefunden, und da er ohne dem gleich mit Erklährung seines programmatis fertig worden, unter den praetext gewisser Verhinderungen, seine lectiones auf etliche Tage aufgeschoben und versprochen, den Tag, wenn er wieder lesen würde, an dem schwartzen Brete zu notificiren. Daß er aber nicht gleich des Montags drauff seine lectiones wieder zu continuiren versprach,
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/115>, abgerufen am 22.07.2024. |