Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.richten, und zu Dero gnädigsten Gefallen stellen wollen, was selbige hierunter zu resolviren in Gnaden geruhen werden, deme wir sodann gehorsamst nachzukommen so willigst als Pflichtschuldigst etc. §. XLI. Ehe nun dißfalls ein neuer Befehl von Ober. ConsistorioDes A. der Monate eröffnete lectiones gratuitae de differentiis iusti & decori. einlieff, bekame ich mit Herr D. P. und der sich seiner, dem euserlichen Ansehen nach, annehmenden so genannten Theologischen Facultät neue Händel. Es ist allbereit oben §. 36. erwehnet worden, daß der Ober Consistorial Befehl D. Pfeiffern vergönnet sein Collegium Anti Atheisticum zu halten. Solchergestalt nun muste ich solches halter auch geschehen lassen; ich vermeynete aber dennoch, daß mir bey diesen Umständen nicht gewehret wäre, mich zum wenigsten bey der studierenden Jugend wieder seine falschen und gefährlichen imputationes Atheismi zu vertheydigen, und schluge dannenhero am 9. Junii folgendes Programma an das schwartze Bret. Veritatis & Jurisprudentiae divinae cultoribus. S. P. D. Christianus Thomasius. COnstitui, cooperante divina clementia, Institutiones meas Jurisprudentiae divinae per semestre spatium intra privatos parietes explicare. Sed antequam id fiat, fama mea (cujus defensionem moderatam ipsa lex divina inculcat) ut discursum Prooemialem eumque gratuitum de differentiis justi & decori per aliquot septimanas praemittam, postulat. Incipiam eundem, Deo dante, die crastino hora pomerid. a 4. ad 5. & ita me geram, ut doctrinas, qua principales de justo & Decoro, qua incidentes, quarum praecipua erit de Natura Atheismi & genuino eum refutandi modo, de essentia & norma pudoris &c. non discursu quodam informi & ex libris aliorum hinc inde [fremdsprachliches Material] consarcinato, sed solide & perspicue explicem, ac integritatem doctrinae meae adversus immodestas & impias malevoli cujusdam calumnias pie & modeste demonstrem. Valete. &c. §. XLII. Dieses mochte nun wohl dem guten Herrn D. P. dersenDessen Adversariorum ängst- Collegium etwan acht Tage vorher und in selbigem wacker auf mich zu lästern angefangen hatte, gar nicht gefallen, zumahlen da ich eben die richten, und zu Dero gnädigsten Gefallen stellen wollen, was selbige hierunter zu resolviren in Gnaden geruhen werden, deme wir sodann gehorsamst nachzukommen so willigst als Pflichtschuldigst etc. §. XLI. Ehe nun dißfalls ein neuer Befehl von Ober. ConsistorioDes A. der Monate eröffnete lectiones gratuitae de differentiis iusti & decori. einlieff, bekame ich mit Herr D. P. und der sich seiner, dem euserlichen Ansehen nach, annehmenden so genannten Theologischen Facultät neue Händel. Es ist allbereit oben §. 36. erwehnet worden, daß der Ober Consistorial Befehl D. Pfeiffern vergönnet sein Collegium Anti Atheisticum zu halten. Solchergestalt nun muste ich solches halter auch geschehen lassen; ich vermeynete aber dennoch, daß mir bey diesen Umständen nicht gewehret wäre, mich zum wenigsten bey der studierenden Jugend wieder seine falschen und gefährlichen imputationes Atheismi zu vertheydigen, und schluge dannenhero am 9. Junii folgendes Programma an das schwartze Bret. Veritatis & Jurisprudentiae divinae cultoribus. S. P. D. Christianus Thomasius. COnstitui, cooperante divina clementia, Institutiones meas Jurisprudentiae divinae per semestre spatium intra privatos parietes explicare. Sed antequam id fiat, fama mea (cujus defensionem moderatam ipsa lex divina inculcat) ut discursum Prooemialem eumque gratuitum de differentiis justi & decori per aliquot septimanas praemittam, postulat. Incipiam eundem, Deo dante, die crastino hora pomerid. a 4. ad 5. & ita me geram, ut doctrinas, qua principales de justo & Decoro, qua incidentes, quarum praecipua erit de Natura Atheismi & genuino eum refutandi modo, de essentia & norma pudoris &c. non discursu quodam informi & ex libris aliorum hinc inde [fremdsprachliches Material] consarcinato, sed solide & perspicue explicem, ac integritatem doctrinae meae adversus immodestas & impias malevoli cujusdam calumnias pie & modeste demonstrem. Valete. &c. §. XLII. Dieses mochte nun wohl dem guten Herrn D. 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Solchergestalt nun muste ich solches halter auch geschehen lassen; ich vermeynete aber dennoch, daß mir bey diesen Umständen nicht gewehret wäre, mich zum wenigsten bey der studierenden Jugend wieder seine falschen und gefährlichen imputationes Atheismi zu vertheydigen, und schluge dannenhero am 9. Junii folgendes Programma an das schwartze Bret.</p> </div> <div> <head>Veritatis & Jurisprudentiae divinae cultoribus. <hi rendition="#i">S. P. D.</hi> Christianus Thomasius.</head><lb/> <p>COnstitui, cooperante divina clementia, Institutiones meas Jurisprudentiae divinae per semestre spatium intra privatos parietes explicare. Sed antequam id fiat, fama mea (cujus defensionem moderatam ipsa lex divina inculcat) ut discursum Prooemialem eumque gratuitum de differentiis justi & decori per aliquot septimanas praemittam, postulat. Incipiam eundem, Deo dante, die crastino hora pomerid. a 4. ad 5. & ita me geram, ut doctrinas, qua principales de justo & Decoro, qua incidentes, quarum praecipua erit de Natura Atheismi & genuino eum refutandi modo, de essentia & norma pudoris &c. non discursu quodam informi & ex libris aliorum hinc inde <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> consarcinato, sed solide & perspicue explicem, ac integritatem doctrinae meae adversus immodestas & impias malevoli cujusdam calumnias pie & modeste demonstrem. Valete. &c.</p> <p>§. XLII. Dieses mochte nun wohl dem guten Herrn D. P. dersen<note place="right">Dessen <hi rendition="#i">Adversariorum</hi> ängst-</note> Collegium etwan acht Tage vorher und in selbigem wacker auf mich zu lästern angefangen hatte, gar nicht gefallen, zumahlen da ich eben die </p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0107]
richten, und zu Dero gnädigsten Gefallen stellen wollen, was selbige hierunter zu resolviren in Gnaden geruhen werden, deme wir sodann gehorsamst nachzukommen so willigst als Pflichtschuldigst etc.
§. XLI. Ehe nun dißfalls ein neuer Befehl von Ober. Consistorio einlieff, bekame ich mit Herr D. P. und der sich seiner, dem euserlichen Ansehen nach, annehmenden so genannten Theologischen Facultät neue Händel. Es ist allbereit oben §. 36. erwehnet worden, daß der Ober Consistorial Befehl D. Pfeiffern vergönnet sein Collegium Anti Atheisticum zu halten. Solchergestalt nun muste ich solches halter auch geschehen lassen; ich vermeynete aber dennoch, daß mir bey diesen Umständen nicht gewehret wäre, mich zum wenigsten bey der studierenden Jugend wieder seine falschen und gefährlichen imputationes Atheismi zu vertheydigen, und schluge dannenhero am 9. Junii folgendes Programma an das schwartze Bret.
Des A. der Monate eröffnete lectiones gratuitae de differentiis iusti & decori. Veritatis & Jurisprudentiae divinae cultoribus. S. P. D. Christianus Thomasius.
COnstitui, cooperante divina clementia, Institutiones meas Jurisprudentiae divinae per semestre spatium intra privatos parietes explicare. Sed antequam id fiat, fama mea (cujus defensionem moderatam ipsa lex divina inculcat) ut discursum Prooemialem eumque gratuitum de differentiis justi & decori per aliquot septimanas praemittam, postulat. Incipiam eundem, Deo dante, die crastino hora pomerid. a 4. ad 5. & ita me geram, ut doctrinas, qua principales de justo & Decoro, qua incidentes, quarum praecipua erit de Natura Atheismi & genuino eum refutandi modo, de essentia & norma pudoris &c. non discursu quodam informi & ex libris aliorum hinc inde _ consarcinato, sed solide & perspicue explicem, ac integritatem doctrinae meae adversus immodestas & impias malevoli cujusdam calumnias pie & modeste demonstrem. Valete. &c.
§. XLII. Dieses mochte nun wohl dem guten Herrn D. P. dersen Collegium etwan acht Tage vorher und in selbigem wacker auf mich zu lästern angefangen hatte, gar nicht gefallen, zumahlen da ich eben die
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