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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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in denen menschlichen Gesellschafften.
den. n. 8. Die Eheliche und Väterliche Gesellschafft
braucht den Zwang höchst nothwendig nicht allezeit.
n. 9. Bey der Gesellschafft zwischen Herr und Knecht
ist man mit der allgemeinen Liebe zu frieden/ jedoch
kan eine absonderliche Liebe draus werden. n. 10.
Aber in der bürgerlichen Gesellschafft ist die absonder-
liche Liebe zwischen Obrigkeit und Unterthanen nicht
zu hoffen. n. 11. Wenn aber die allgemeine Liebe nicht
einmahl zu spühren ist/ ist der Obrigkeit/ und also auch
in denen andern drey Gesellschafften denen so darin-
nen zu befehlen haben/ es mehrentheils zu imputi-
r
en. n. 12. Die Eheliche Gesellschafft ist die aller natür-
lichste. n. 13. Darinnen man eine absonderliche glei-
che Liebe finden soll. n. 14. vor Vollziehung derselben
muß man mit der sorgfältigen Gefälligkeit sehr be-
hutsam umgehen. n. 15. auch die Gutthätigkeit nicht
beyseite setzen. Nach Vollziehung derselben soll die
Gemeinschafft alles Thun und Lassens/ ingleichen ih-
res Vermögens statt haben. n. 17. Wenn zwischen
Eheleuten ein unversöhnlicher Haß entstehet/ ist es
vernünfftig/ daß sie geschieden werden. n. 18. Von der
Polygamie und communione uxorum. Die Gesell-
schafft der Eltern und Kinder soll mit einer unglei-
chen vernünfftigen Liebe begabet seyn. n. 20. und sich
hernach in eine gleiche Liebe verwandeln. n. 21. Die
Gesellschafft zwischen Herr und Knecht soll auf bey-
den Theilen alle Tugenden der allgemeinen Liebe be-
sitzen. n. 22. Wenn aus derselben ein absonderliche
Liebe werden kan. n. 23. Die Beschaffenheit vernünff-
tiger Liebe in der bürgerlichen Gesellschafft. n. 24.
1.

WJr haben bißher von der Liebe gehan-
delt/ wie dieselbe nach dem Trieb der
Vernunfft erwehlet werde/ und auf eine

völ-
in denen menſchlichen Geſellſchafften.
den. n. 8. Die Eheliche und Vaͤterliche Geſellſchafft
braucht den Zwang hoͤchſt nothwendig nicht allezeit.
n. 9. Bey der Geſellſchafft zwiſchen Herr und Knecht
iſt man mit der allgemeinen Liebe zu frieden/ jedoch
kan eine abſonderliche Liebe draus werden. n. 10.
Aber in der buͤrgerlichen Geſellſchafft iſt die abſondeꝛ-
liche Liebe zwiſchen Obrigkeit und Unterthanen nicht
zu hoffen. n. 11. Wenn aber die allgemeine Liebe nicht
einmahl zu ſpuͤhren iſt/ iſt der Obrigkeit/ und alſo auch
in denen andern drey Geſellſchafften denen ſo darin-
nen zu befehlen haben/ es mehrentheils zu imputi-
r
en. n. 12. Die Eheliche Geſellſchafft iſt die aller natuͤr-
lichſte. n. 13. Darinnen man eine abſonderliche glei-
che Liebe finden ſoll. n. 14. vor Vollziehung derſelben
muß man mit der ſorgfaͤltigen Gefaͤlligkeit ſehr be-
hutſam umgehen. n. 15. auch die Gutthaͤtigkeit nicht
beyſeite ſetzen. Nach Vollziehung derſelben ſoll die
Gemeinſchafft alles Thun und Laſſens/ ingleichen ih-
res Vermoͤgens ſtatt haben. n. 17. Wenn zwiſchen
Eheleuten ein unverſoͤhnlicher Haß entſtehet/ iſt es
vernuͤnfftig/ daß ſie geſchieden werden. n. 18. Von der
Polygamie und communione uxorum. Die Geſell-
ſchafft der Eltern und Kinder ſoll mit einer unglei-
chen vernuͤnfftigen Liebe begabet ſeyn. n. 20. und ſich
hernach in eine gleiche Liebe verwandeln. n. 21. Die
Geſellſchafft zwiſchen Herr und Knecht ſoll auf bey-
den Theilen alle Tugenden der allgemeinen Liebe be-
ſitzen. n. 22. Wenn aus derſelben ein abſonderliche
Liebe werden kan. n. 23. Die Beſchaffenheit vernuͤnff-
tiger Liebe in der buͤrgerlichen Geſellſchafft. n. 24.
1.

WJr haben bißher von der Liebe gehan-
delt/ wie dieſelbe nach dem Trieb der
Vernunfft erwehlet werde/ und auf eine

voͤl-
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[355[351]/0383] in denen menſchlichen Geſellſchafften. den. n. 8. Die Eheliche und Vaͤterliche Geſellſchafft braucht den Zwang hoͤchſt nothwendig nicht allezeit. n. 9. Bey der Geſellſchafft zwiſchen Herr und Knecht iſt man mit der allgemeinen Liebe zu frieden/ jedoch kan eine abſonderliche Liebe draus werden. n. 10. Aber in der buͤrgerlichen Geſellſchafft iſt die abſondeꝛ- liche Liebe zwiſchen Obrigkeit und Unterthanen nicht zu hoffen. n. 11. Wenn aber die allgemeine Liebe nicht einmahl zu ſpuͤhren iſt/ iſt der Obrigkeit/ und alſo auch in denen andern drey Geſellſchafften denen ſo darin- nen zu befehlen haben/ es mehrentheils zu imputi- ren. n. 12. Die Eheliche Geſellſchafft iſt die aller natuͤr- lichſte. n. 13. Darinnen man eine abſonderliche glei- che Liebe finden ſoll. n. 14. vor Vollziehung derſelben muß man mit der ſorgfaͤltigen Gefaͤlligkeit ſehr be- hutſam umgehen. n. 15. auch die Gutthaͤtigkeit nicht beyſeite ſetzen. Nach Vollziehung derſelben ſoll die Gemeinſchafft alles Thun und Laſſens/ ingleichen ih- res Vermoͤgens ſtatt haben. n. 17. Wenn zwiſchen Eheleuten ein unverſoͤhnlicher Haß entſtehet/ iſt es vernuͤnfftig/ daß ſie geſchieden werden. n. 18. Von der Polygamie und communione uxorum. Die Geſell- ſchafft der Eltern und Kinder ſoll mit einer unglei- chen vernuͤnfftigen Liebe begabet ſeyn. n. 20. und ſich hernach in eine gleiche Liebe verwandeln. n. 21. Die Geſellſchafft zwiſchen Herr und Knecht ſoll auf bey- den Theilen alle Tugenden der allgemeinen Liebe be- ſitzen. n. 22. Wenn aus derſelben ein abſonderliche Liebe werden kan. n. 23. Die Beſchaffenheit vernuͤnff- tiger Liebe in der buͤrgerlichen Geſellſchafft. n. 24. 1. WJr haben bißher von der Liebe gehan- delt/ wie dieſelbe nach dem Trieb der Vernunfft erwehlet werde/ und auf eine voͤl-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 355[351]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/383>, abgerufen am 30.12.2024.