Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

vernünfftigen Liebe überhaupt.
ge vermehret wird. Höre vielmehr auff zu be-
wundern/ worum doch bißhero die vernünfftige
Liebe so schlecht sich ausgebreitet; Wir haben
kein Exempel der vernünfftigen Liebe zwischen
zweyen Personen/ die zu der hohen Vollkommen-
heit gelanget. Wie wolten wir denn hoffen/ daß
viel Hertzen auff diese Art mit einander vereini-
get seyn könten?

Das 7. Hauptstück.
Gegeneinanderhaltung der
unterschiedenen Arten vernünfftiger
absonderlichen Liebe.
Jnnhalt.
Connexion n. 1. Die vernünfftige Liebe ist entweder
gleich oder ungleich. n. 2. Jene ist entweder zweyer
tugendvollkommener Leute oder zweyer Tugend-
Schüler. Diese entweder höherer oder niedriege-
rer Personen. n. 3. Welche unter diesen Arten die
stärckste/ angenehmste und vortrefflichste sey. n. 4.
Unterscheid derer dreyer Tugenden des vorigen Ca-
pitels in Betrachtung dieser unterschiedener Arten.
n. 5. Bey der ungleichen Liebe ist eine absonderliche
Hochachtung. n. 6. Unterscheid der sorgfältigen Gefällig-
keit nach dem Unterscheid gleicher und ungleicher Lie-
be. n. 7. 8. Bey gleicher Liebe fänget dieselbe auff bey-
den Theilen zugleich an/ bey ungleichen aber fänget
ordentlich der geringere an. n. 9. Die Gefälligkeit
dauert
U 3

vernuͤnfftigen Liebe uͤberhaupt.
ge vermehret wird. Hoͤre vielmehr auff zu be-
wundern/ worum doch bißhero die vernuͤnfftige
Liebe ſo ſchlecht ſich ausgebreitet; Wir haben
kein Exempel der vernuͤnfftigen Liebe zwiſchen
zweyen Perſonen/ die zu der hohen Vollkommen-
heit gelanget. Wie wolten wir denn hoffen/ daß
viel Hertzen auff dieſe Art mit einander vereini-
get ſeyn koͤnten?

Das 7. Hauptſtuͤck.
Gegeneinanderhaltung der
unterſchiedenen Arten vernuͤnfftiger
abſonderlichen Liebe.
Jnnhalt.
Connexion n. 1. Die vernuͤnfftige Liebe iſt entweder
gleich oder ungleich. n. 2. Jene iſt entweder zweyer
tugendvollkommener Leute oder zweyer Tugend-
Schuͤler. Dieſe entweder hoͤherer oder niedriege-
rer Perſonen. n. 3. Welche unter dieſen Arten die
ſtaͤrckſte/ angenehmſte und vortrefflichſte ſey. n. 4.
Unterſcheid derer dreyer Tugenden des vorigen Ca-
pitels in Betrachtung dieſer unterſchiedener Arten.
n. 5. Bey der ungleichen Liebe iſt eine abſonderliche
Hochachtung. n. 6. Unterſcheid der ſorgfaͤltigen Gefaͤllig-
keit nach dem Unterſcheid gleicher und ungleicher Lie-
be. n. 7. 8. Bey gleicher Liebe faͤnget dieſelbe auff bey-
den Theilen zugleich an/ bey ungleichen aber faͤnget
ordentlich der geringere an. n. 9. Die Gefaͤlligkeit
dauert
U 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0341" n="313[309]"/><fw place="top" type="header">vernu&#x0364;nfftigen Liebe u&#x0364;berhaupt.</fw><lb/>
ge vermehret wird. Ho&#x0364;re vielmehr auff zu be-<lb/>
wundern/ worum doch bißhero die vernu&#x0364;nfftige<lb/>
Liebe &#x017F;o &#x017F;chlecht &#x017F;ich ausgebreitet; Wir haben<lb/>
kein Exempel der vernu&#x0364;nfftigen Liebe zwi&#x017F;chen<lb/>
zweyen Per&#x017F;onen/ die zu der hohen Vollkommen-<lb/>
heit gelanget. Wie wolten wir denn hoffen/ daß<lb/>
viel Hertzen auff die&#x017F;e Art mit einander vereini-<lb/>
get &#x017F;eyn ko&#x0364;nten?</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das 7. Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.<lb/>
Gegeneinanderhaltung der<lb/>
unter&#x017F;chiedenen Arten vernu&#x0364;nfftiger<lb/>
ab&#x017F;onderlichen Liebe.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Jnnhalt.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">Connexion <hi rendition="#i">n.</hi></hi> 1. Die vernu&#x0364;nfftige Liebe i&#x017F;t entweder<lb/>
gleich oder ungleich. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 2. Jene i&#x017F;t entweder zweyer<lb/>
tugendvollkommener Leute oder zweyer Tugend-<lb/>
Schu&#x0364;ler. Die&#x017F;e entweder ho&#x0364;herer oder niedriege-<lb/>
rer Per&#x017F;onen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 3. Welche unter die&#x017F;en Arten die<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rck&#x017F;te/ angenehm&#x017F;te und vortrefflich&#x017F;te &#x017F;ey. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 4.<lb/>
Unter&#x017F;cheid derer dreyer Tugenden des vorigen Ca-<lb/>
pitels in Betrachtung die&#x017F;er unter&#x017F;chiedener Arten.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 5. Bey der ungleichen Liebe i&#x017F;t eine ab&#x017F;onderliche<lb/>
Hochachtung. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 6. Unter&#x017F;cheid der &#x017F;orgfa&#x0364;ltigen Gefa&#x0364;llig-<lb/>
keit nach dem Unter&#x017F;cheid gleicher und ungleicher Lie-<lb/>
be. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 7. 8. Bey gleicher Liebe fa&#x0364;nget die&#x017F;elbe auff bey-<lb/>
den Theilen zugleich an/ bey ungleichen aber fa&#x0364;nget<lb/>
ordentlich der geringere an. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 9. Die Gefa&#x0364;lligkeit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dauert</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313[309]/0341] vernuͤnfftigen Liebe uͤberhaupt. ge vermehret wird. Hoͤre vielmehr auff zu be- wundern/ worum doch bißhero die vernuͤnfftige Liebe ſo ſchlecht ſich ausgebreitet; Wir haben kein Exempel der vernuͤnfftigen Liebe zwiſchen zweyen Perſonen/ die zu der hohen Vollkommen- heit gelanget. Wie wolten wir denn hoffen/ daß viel Hertzen auff dieſe Art mit einander vereini- get ſeyn koͤnten? Das 7. Hauptſtuͤck. Gegeneinanderhaltung der unterſchiedenen Arten vernuͤnfftiger abſonderlichen Liebe. Jnnhalt. Connexion n. 1. Die vernuͤnfftige Liebe iſt entweder gleich oder ungleich. n. 2. Jene iſt entweder zweyer tugendvollkommener Leute oder zweyer Tugend- Schuͤler. Dieſe entweder hoͤherer oder niedriege- rer Perſonen. n. 3. Welche unter dieſen Arten die ſtaͤrckſte/ angenehmſte und vortrefflichſte ſey. n. 4. Unterſcheid derer dreyer Tugenden des vorigen Ca- pitels in Betrachtung dieſer unterſchiedener Arten. n. 5. Bey der ungleichen Liebe iſt eine abſonderliche Hochachtung. n. 6. Unterſcheid der ſorgfaͤltigen Gefaͤllig- keit nach dem Unterſcheid gleicher und ungleicher Lie- be. n. 7. 8. Bey gleicher Liebe faͤnget dieſelbe auff bey- den Theilen zugleich an/ bey ungleichen aber faͤnget ordentlich der geringere an. n. 9. Die Gefaͤlligkeit dauert U 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/341
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 313[309]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/341>, abgerufen am 21.11.2024.