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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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II. im Jahre 1811 ausgenommen, wovon wei-
ter unten die Rede seyn wird. Wenn wir, über
den Erfolg noch nicht ganz sicher, einen Theil
mit mehrmaligem Pflügen behandelten, so ward
es dadurch wenigstens nicht besser. Der stockende
und faulende Klee lockert diesen Boden genug-
sam; Queken sind nicht darin, weil der Klee in
vollig reines Land kam. Denn Young sagt:
"ist euer Acker von Queken rein, wenn ihr Klee
säet, so werden unter eurem Klee so wenig Que-
ken als Zuckerrohr wachsen." Die lockere Kru-
me für die Saat bringt der Exstirpator genug-
sam hervor. Häufig hat es sich so getroffen,
daß ein Theil dieses Schlages noch spät zur
Weide benutzt werden sollte. Dieser ist liegen
geblieben, und im Frühjahr einfurchig umgebro-
chen mit Hafer besäet. Dieser Hafer ist immer
ganz vorzüglich gerathen, und hat einen im Geld-
werth den Roggen weit übertreffenden Ertrag ge-
geben. Es könnte also wohl dahin kommen, daß,
wo auf diesem Schlage Weizen und in der Folge
Rübsen mißlich schienen, nur Hafer gesäet würde;
um so mehr, da ich jetzt auf Strohgewinn kei-
ne Rücksicht mehr zu nehmen brauche.

6) Erbsen, Wicken, Bohnen, Wik-
kengemenge
, auf sehr sandigen Stellen auch

II. im Jahre 1811 ausgenommen, wovon wei-
ter unten die Rede ſeyn wird. Wenn wir, uͤber
den Erfolg noch nicht ganz ſicher, einen Theil
mit mehrmaligem Pfluͤgen behandelten, ſo ward
es dadurch wenigſtens nicht beſſer. Der ſtockende
und faulende Klee lockert dieſen Boden genug-
ſam; Queken ſind nicht darin, weil der Klee in
vollig reines Land kam. Denn Young ſagt:
„iſt euer Acker von Queken rein, wenn ihr Klee
ſaͤet, ſo werden unter eurem Klee ſo wenig Que-
ken als Zuckerrohr wachſen.“ Die lockere Kru-
me fuͤr die Saat bringt der Exſtirpator genug-
ſam hervor. Haͤufig hat es ſich ſo getroffen,
daß ein Theil dieſes Schlages noch ſpaͤt zur
Weide benutzt werden ſollte. Dieſer iſt liegen
geblieben, und im Fruͤhjahr einfurchig umgebro-
chen mit Hafer beſaͤet. Dieſer Hafer iſt immer
ganz vorzuͤglich gerathen, und hat einen im Geld-
werth den Roggen weit uͤbertreffenden Ertrag ge-
geben. Es koͤnnte alſo wohl dahin kommen, daß,
wo auf dieſem Schlage Weizen und in der Folge
Ruͤbſen mißlich ſchienen, nur Hafer geſaͤet wuͤrde;
um ſo mehr, da ich jetzt auf Strohgewinn kei-
ne Ruͤckſicht mehr zu nehmen brauche.

6) Erbſen, Wicken, Bohnen, Wik-
kengemenge
, auf ſehr ſandigen Stellen auch
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[37/0054] II. im Jahre 1811 ausgenommen, wovon wei- ter unten die Rede ſeyn wird. Wenn wir, uͤber den Erfolg noch nicht ganz ſicher, einen Theil mit mehrmaligem Pfluͤgen behandelten, ſo ward es dadurch wenigſtens nicht beſſer. Der ſtockende und faulende Klee lockert dieſen Boden genug- ſam; Queken ſind nicht darin, weil der Klee in vollig reines Land kam. Denn Young ſagt: „iſt euer Acker von Queken rein, wenn ihr Klee ſaͤet, ſo werden unter eurem Klee ſo wenig Que- ken als Zuckerrohr wachſen.“ Die lockere Kru- me fuͤr die Saat bringt der Exſtirpator genug- ſam hervor. Haͤufig hat es ſich ſo getroffen, daß ein Theil dieſes Schlages noch ſpaͤt zur Weide benutzt werden ſollte. Dieſer iſt liegen geblieben, und im Fruͤhjahr einfurchig umgebro- chen mit Hafer beſaͤet. Dieſer Hafer iſt immer ganz vorzuͤglich gerathen, und hat einen im Geld- werth den Roggen weit uͤbertreffenden Ertrag ge- geben. Es koͤnnte alſo wohl dahin kommen, daß, wo auf dieſem Schlage Weizen und in der Folge Ruͤbſen mißlich ſchienen, nur Hafer geſaͤet wuͤrde; um ſo mehr, da ich jetzt auf Strohgewinn kei- ne Ruͤckſicht mehr zu nehmen brauche. 6) Erbſen, Wicken, Bohnen, Wik- kengemenge, auf ſehr ſandigen Stellen auch

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/54>, abgerufen am 21.11.2024.