Witterung oft sehr schnell geschiehet -- bei ein- tretender Dürre wieder verdorre, auch vom Erd- floh, bevor er beschattet ist, zerstört werde. Hier- gegen scheint das tiefere Einbringen der Saat zu sichern; er läuft zum Theil später, aber dann auch kräftiger und geschützter. Auf sehr binden- dem, thonigen Boden dürfte man das freilich wohl nicht thun.
Auf 5 bis 6 Morgen dieses Schlages wird aber statt des Klees Luzerne, auf eben die Weise unter die Gerste, vormals auch unter Lein ge- säet; über deren Behandlung in der Folge.
3) Klee im ersten Jahre.
Der Klee hat mir im ersten Jahre auf den Schlägen, wo schon Hackfrüchte gebauet und der Boden etwas ver- tieft war, nur einmal versagt, nämlich im Jahre 1811 auf Schlag V., wo die Saat durch die Dürre des Sommers 1810 wieder vertrocknete, indem sie noch nach der gewöhnlichen Art auf das geeggete Land gesäet war. Um ihn zu er- setzen ward im Frühjahr allerlei Gemenge gesäet, und darunter wieder Klee, der dann im Jahre 1812 sehr gut ward. Aber wo ich zu Anfange Klee aussäete, ehe ich Hackfrüchte gebauet oder sehr stark bearbeitete Brache gehalten hatte, ward nichts daraus.
Witterung oft ſehr ſchnell geſchiehet — bei ein- tretender Duͤrre wieder verdorre, auch vom Erd- floh, bevor er beſchattet iſt, zerſtoͤrt werde. Hier- gegen ſcheint das tiefere Einbringen der Saat zu ſichern; er laͤuft zum Theil ſpaͤter, aber dann auch kraͤftiger und geſchuͤtzter. Auf ſehr binden- dem, thonigen Boden duͤrfte man das freilich wohl nicht thun.
Auf 5 bis 6 Morgen dieſes Schlages wird aber ſtatt des Klees Luzerne, auf eben die Weiſe unter die Gerſte, vormals auch unter Lein ge- ſaͤet; uͤber deren Behandlung in der Folge.
3) Klee im erſten Jahre.
Der Klee hat mir im erſten Jahre auf den Schlaͤgen, wo ſchon Hackfruͤchte gebauet und der Boden etwas ver- tieft war, nur einmal verſagt, naͤmlich im Jahre 1811 auf Schlag V., wo die Saat durch die Duͤrre des Sommers 1810 wieder vertrocknete, indem ſie noch nach der gewoͤhnlichen Art auf das geeggete Land geſaͤet war. Um ihn zu er- ſetzen ward im Fruͤhjahr allerlei Gemenge geſaͤet, und darunter wieder Klee, der dann im Jahre 1812 ſehr gut ward. Aber wo ich zu Anfange Klee ausſaͤete, ehe ich Hackfruͤchte gebauet oder ſehr ſtark bearbeitete Brache gehalten hatte, ward nichts daraus.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0051"n="34"/>
Witterung oft ſehr ſchnell geſchiehet — bei ein-<lb/>
tretender Duͤrre wieder verdorre, auch vom Erd-<lb/>
floh, bevor er beſchattet iſt, zerſtoͤrt werde. Hier-<lb/>
gegen ſcheint das tiefere Einbringen der Saat zu<lb/>ſichern; er laͤuft zum Theil ſpaͤter, aber dann<lb/>
auch kraͤftiger und geſchuͤtzter. Auf ſehr binden-<lb/>
dem, thonigen Boden duͤrfte man das freilich<lb/>
wohl nicht thun.</p><lb/><p>Auf 5 bis 6 Morgen dieſes Schlages wird<lb/>
aber ſtatt des Klees Luzerne, auf eben die Weiſe<lb/>
unter die Gerſte, vormals auch unter Lein ge-<lb/>ſaͤet; uͤber deren Behandlung in der Folge.</p></div><lb/><divn="2"><head>3) Klee im erſten Jahre.</head><p>Der Klee hat<lb/>
mir im erſten Jahre auf den Schlaͤgen, wo ſchon<lb/>
Hackfruͤchte gebauet und der Boden etwas ver-<lb/>
tieft war, nur einmal verſagt, naͤmlich im Jahre<lb/>
1811 auf Schlag <hirendition="#aq">V.</hi>, wo die Saat durch die<lb/>
Duͤrre des Sommers 1810 wieder vertrocknete,<lb/>
indem ſie noch nach der gewoͤhnlichen Art auf<lb/>
das geeggete Land geſaͤet war. Um ihn zu er-<lb/>ſetzen ward im Fruͤhjahr allerlei Gemenge geſaͤet,<lb/>
und darunter wieder Klee, der dann im Jahre<lb/>
1812 ſehr gut ward. Aber wo ich zu Anfange<lb/>
Klee ausſaͤete, ehe ich Hackfruͤchte gebauet oder<lb/>ſehr ſtark bearbeitete Brache gehalten hatte, ward<lb/>
nichts daraus.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[34/0051]
Witterung oft ſehr ſchnell geſchiehet — bei ein-
tretender Duͤrre wieder verdorre, auch vom Erd-
floh, bevor er beſchattet iſt, zerſtoͤrt werde. Hier-
gegen ſcheint das tiefere Einbringen der Saat zu
ſichern; er laͤuft zum Theil ſpaͤter, aber dann
auch kraͤftiger und geſchuͤtzter. Auf ſehr binden-
dem, thonigen Boden duͤrfte man das freilich
wohl nicht thun.
Auf 5 bis 6 Morgen dieſes Schlages wird
aber ſtatt des Klees Luzerne, auf eben die Weiſe
unter die Gerſte, vormals auch unter Lein ge-
ſaͤet; uͤber deren Behandlung in der Folge.
3) Klee im erſten Jahre.Der Klee hat
mir im erſten Jahre auf den Schlaͤgen, wo ſchon
Hackfruͤchte gebauet und der Boden etwas ver-
tieft war, nur einmal verſagt, naͤmlich im Jahre
1811 auf Schlag V., wo die Saat durch die
Duͤrre des Sommers 1810 wieder vertrocknete,
indem ſie noch nach der gewoͤhnlichen Art auf
das geeggete Land geſaͤet war. Um ihn zu er-
ſetzen ward im Fruͤhjahr allerlei Gemenge geſaͤet,
und darunter wieder Klee, der dann im Jahre
1812 ſehr gut ward. Aber wo ich zu Anfange
Klee ausſaͤete, ehe ich Hackfruͤchte gebauet oder
ſehr ſtark bearbeitete Brache gehalten hatte, ward
nichts daraus.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/51>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.