Gewicht von 2600 Pfund. Bei schlechten We- gen und bei regnigtem Wetter wird die Ladung leichter gemacht, und der wahre Gehalt ist ge- ringer. Wenn das auffallend ist, so wird auch darnach eine Reduction bei der Anrechnung vor- genommen, aber Genauigkeit ist mir bisher un- möglich gewesen, ich kann es aber in Pausch und Bogen als richtig annehmen. Wahrschein- lich ist mir's, daß die Fuder im Durchschnitt ehe mehr als weniger gewogen haben, besonders in den letzteren Jahren. Das Volum eines solchen Fuders beträgt etwa 42 Kubikfuß.
Wenn ein Morgen Landes in dem Zustande ist, daß er 3 Scheffel Roggen oder 2 Scheffel über die Einsaat geben würde, so giebt er mit 4 solchen Fudern Mist befahren 5 Scheffel über die Einsaat. Die 3 Scheffel, welche er mehr giebt, sind mithin durch diese Düngung bewirkt. Nun wird, nach dem oben angenommenen Ver- hältnisse, für jeden Scheffel per Morgen eine Kraft = 6 erfordert, und der Roggen zieht von 100 im Boden befindliche Kraft 30 an. Die Kraft des Bodens muß also durch diese 4 Fu- der Mist um 60 vermehrt seyn; folglich giebt ein solches Fuder auf 1 Morgen eine Kraftver- mehrung = 15. Diese Kraftvermehrung neh-
Gewicht von 2600 Pfund. Bei ſchlechten We- gen und bei regnigtem Wetter wird die Ladung leichter gemacht, und der wahre Gehalt iſt ge- ringer. Wenn das auffallend iſt, ſo wird auch darnach eine Reduction bei der Anrechnung vor- genommen, aber Genauigkeit iſt mir bisher un- moͤglich geweſen, ich kann es aber in Pauſch und Bogen als richtig annehmen. Wahrſchein- lich iſt mir’s, daß die Fuder im Durchſchnitt ehe mehr als weniger gewogen haben, beſonders in den letzteren Jahren. Das Volum eines ſolchen Fuders betraͤgt etwa 42 Kubikfuß.
Wenn ein Morgen Landes in dem Zuſtande iſt, daß er 3 Scheffel Roggen oder 2 Scheffel uͤber die Einſaat geben wuͤrde, ſo giebt er mit 4 ſolchen Fudern Miſt befahren 5 Scheffel uͤber die Einſaat. Die 3 Scheffel, welche er mehr giebt, ſind mithin durch dieſe Duͤngung bewirkt. Nun wird, nach dem oben angenommenen Ver- haͤltniſſe, fuͤr jeden Scheffel per Morgen eine Kraft = 6 erfordert, und der Roggen zieht von 100 im Boden befindliche Kraft 30 an. Die Kraft des Bodens muß alſo durch dieſe 4 Fu- der Miſt um 60 vermehrt ſeyn; folglich giebt ein ſolches Fuder auf 1 Morgen eine Kraftver- mehrung = 15. Dieſe Kraftvermehrung neh-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0298"n="281"/>
Gewicht von 2600 Pfund. Bei ſchlechten We-<lb/>
gen und bei regnigtem Wetter wird die Ladung<lb/>
leichter gemacht, und der wahre Gehalt iſt ge-<lb/>
ringer. Wenn das auffallend iſt, ſo wird auch<lb/>
darnach eine Reduction bei der Anrechnung vor-<lb/>
genommen, aber Genauigkeit iſt mir bisher un-<lb/>
moͤglich geweſen, ich kann es aber in Pauſch<lb/>
und Bogen als richtig annehmen. Wahrſchein-<lb/>
lich iſt mir’s, daß die Fuder im Durchſchnitt ehe<lb/>
mehr als weniger gewogen haben, beſonders in<lb/>
den letzteren Jahren. Das Volum eines ſolchen<lb/>
Fuders betraͤgt etwa 42 Kubikfuß.</p></div><lb/><divn="1"><head/><p>Wenn ein Morgen Landes in dem Zuſtande<lb/>
iſt, daß er 3 Scheffel Roggen oder 2 Scheffel<lb/>
uͤber die Einſaat geben wuͤrde, ſo giebt er mit<lb/>
4 ſolchen Fudern Miſt befahren 5 Scheffel uͤber<lb/>
die Einſaat. Die 3 Scheffel, welche er mehr<lb/>
giebt, ſind mithin durch dieſe Duͤngung bewirkt.<lb/>
Nun wird, nach dem oben angenommenen Ver-<lb/>
haͤltniſſe, fuͤr jeden Scheffel per Morgen eine<lb/>
Kraft = 6 erfordert, und der Roggen zieht von<lb/>
100 im Boden befindliche Kraft 30 an. Die<lb/>
Kraft des Bodens muß alſo durch dieſe 4 Fu-<lb/>
der Miſt um 60 vermehrt ſeyn; folglich giebt<lb/>
ein ſolches Fuder auf 1 Morgen eine Kraftver-<lb/>
mehrung = 15. Dieſe Kraftvermehrung neh-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[281/0298]
Gewicht von 2600 Pfund. Bei ſchlechten We-
gen und bei regnigtem Wetter wird die Ladung
leichter gemacht, und der wahre Gehalt iſt ge-
ringer. Wenn das auffallend iſt, ſo wird auch
darnach eine Reduction bei der Anrechnung vor-
genommen, aber Genauigkeit iſt mir bisher un-
moͤglich geweſen, ich kann es aber in Pauſch
und Bogen als richtig annehmen. Wahrſchein-
lich iſt mir’s, daß die Fuder im Durchſchnitt ehe
mehr als weniger gewogen haben, beſonders in
den letzteren Jahren. Das Volum eines ſolchen
Fuders betraͤgt etwa 42 Kubikfuß.
Wenn ein Morgen Landes in dem Zuſtande
iſt, daß er 3 Scheffel Roggen oder 2 Scheffel
uͤber die Einſaat geben wuͤrde, ſo giebt er mit
4 ſolchen Fudern Miſt befahren 5 Scheffel uͤber
die Einſaat. Die 3 Scheffel, welche er mehr
giebt, ſind mithin durch dieſe Duͤngung bewirkt.
Nun wird, nach dem oben angenommenen Ver-
haͤltniſſe, fuͤr jeden Scheffel per Morgen eine
Kraft = 6 erfordert, und der Roggen zieht von
100 im Boden befindliche Kraft 30 an. Die
Kraft des Bodens muß alſo durch dieſe 4 Fu-
der Miſt um 60 vermehrt ſeyn; folglich giebt
ein ſolches Fuder auf 1 Morgen eine Kraftver-
mehrung = 15. Dieſe Kraftvermehrung neh-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/298>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.