eines sandigen Bodens, die beide in der näch- sten Ernte, bei einer beiden zusagenden Witte- rung, einen gleichen Ertrag geben würden oder gegeben haben, dennoch verschieden, bei jenem stärker, bei diesem schwächer angenommen wer- den müsse; die Ausziehung aber, welche dieselbe Saat, nach Verhältniß des Kraftgrades bewirkt, bei dem thonigen schwächer, bei dem sandigen stärker.
Die verschiedenen Früchte erfordern, zu ih- rer Bildung und Vollendung, eine verschiedene Quantität aus dem Boden zu ziehenden Nah- rungsstoffes. Ueber manche Früchte haben wir noch zu wenige Beobachtungen, um bestimmen zu können, in welchem Verhältnisse zur Masse ihres Produkts sie dieses thun. Aber bei den gewöhnlichen Getreidearten lehrt uns die, durch lange Aufmerksamkeit auf ihr Verhalten erlangte Erfahrung, daß sie den Nahrungsstoff wirklich in dem Verhältnisse aus dem Boden anziehen (was aus der Erschöpfung, die sie auf ihn be- wirken, erhellet), in welchem sie nährende Theile -- Kleber, Stärkemehl und süßlich-schleimige Materie -- in ihren Körnern enthalten.
Nach den, besonders von Einhof, Cro- me und andern angestellten und wiederholten
eines ſandigen Bodens, die beide in der naͤch- ſten Ernte, bei einer beiden zuſagenden Witte- rung, einen gleichen Ertrag geben wuͤrden oder gegeben haben, dennoch verſchieden, bei jenem ſtaͤrker, bei dieſem ſchwaͤcher angenommen wer- den muͤſſe; die Ausziehung aber, welche dieſelbe Saat, nach Verhaͤltniß des Kraftgrades bewirkt, bei dem thonigen ſchwaͤcher, bei dem ſandigen ſtaͤrker.
Die verſchiedenen Fruͤchte erfordern, zu ih- rer Bildung und Vollendung, eine verſchiedene Quantitaͤt aus dem Boden zu ziehenden Nah- rungsſtoffes. Ueber manche Fruͤchte haben wir noch zu wenige Beobachtungen, um beſtimmen zu koͤnnen, in welchem Verhaͤltniſſe zur Maſſe ihres Produkts ſie dieſes thun. Aber bei den gewoͤhnlichen Getreidearten lehrt uns die, durch lange Aufmerkſamkeit auf ihr Verhalten erlangte Erfahrung, daß ſie den Nahrungsſtoff wirklich in dem Verhaͤltniſſe aus dem Boden anziehen (was aus der Erſchoͤpfung, die ſie auf ihn be- wirken, erhellet), in welchem ſie naͤhrende Theile — Kleber, Staͤrkemehl und ſuͤßlich-ſchleimige Materie — in ihren Koͤrnern enthalten.
Nach den, beſonders von Einhof, Cro- me und andern angeſtellten und wiederholten
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0272"n="255"/>
eines ſandigen Bodens, die beide in der naͤch-<lb/>ſten Ernte, bei einer beiden zuſagenden Witte-<lb/>
rung, einen gleichen Ertrag geben wuͤrden oder<lb/>
gegeben haben, dennoch verſchieden, bei jenem<lb/>ſtaͤrker, bei dieſem ſchwaͤcher angenommen wer-<lb/>
den muͤſſe; die Ausziehung aber, welche dieſelbe<lb/>
Saat, nach Verhaͤltniß des Kraftgrades bewirkt,<lb/>
bei dem thonigen ſchwaͤcher, bei dem ſandigen<lb/>ſtaͤrker.</p></div><lb/><divn="1"><head/><p>Die verſchiedenen Fruͤchte erfordern, zu ih-<lb/>
rer Bildung und Vollendung, eine verſchiedene<lb/>
Quantitaͤt aus dem Boden zu ziehenden Nah-<lb/>
rungsſtoffes. Ueber manche Fruͤchte haben wir<lb/>
noch zu wenige Beobachtungen, um beſtimmen<lb/>
zu koͤnnen, in welchem Verhaͤltniſſe zur Maſſe<lb/>
ihres Produkts ſie dieſes thun. Aber bei den<lb/>
gewoͤhnlichen Getreidearten lehrt uns die, durch<lb/>
lange Aufmerkſamkeit auf ihr Verhalten erlangte<lb/>
Erfahrung, daß ſie den Nahrungsſtoff wirklich<lb/>
in dem Verhaͤltniſſe aus dem Boden anziehen<lb/>
(was aus der Erſchoͤpfung, die ſie auf ihn be-<lb/>
wirken, erhellet), in welchem ſie naͤhrende Theile<lb/>— Kleber, Staͤrkemehl und ſuͤßlich-ſchleimige<lb/>
Materie — in ihren Koͤrnern enthalten.</p><lb/><p>Nach den, beſonders von <hirendition="#g">Einhof, Cro-<lb/>
me</hi> und andern angeſtellten und wiederholten<lb/></p></div></body></text></TEI>
[255/0272]
eines ſandigen Bodens, die beide in der naͤch-
ſten Ernte, bei einer beiden zuſagenden Witte-
rung, einen gleichen Ertrag geben wuͤrden oder
gegeben haben, dennoch verſchieden, bei jenem
ſtaͤrker, bei dieſem ſchwaͤcher angenommen wer-
den muͤſſe; die Ausziehung aber, welche dieſelbe
Saat, nach Verhaͤltniß des Kraftgrades bewirkt,
bei dem thonigen ſchwaͤcher, bei dem ſandigen
ſtaͤrker.
Die verſchiedenen Fruͤchte erfordern, zu ih-
rer Bildung und Vollendung, eine verſchiedene
Quantitaͤt aus dem Boden zu ziehenden Nah-
rungsſtoffes. Ueber manche Fruͤchte haben wir
noch zu wenige Beobachtungen, um beſtimmen
zu koͤnnen, in welchem Verhaͤltniſſe zur Maſſe
ihres Produkts ſie dieſes thun. Aber bei den
gewoͤhnlichen Getreidearten lehrt uns die, durch
lange Aufmerkſamkeit auf ihr Verhalten erlangte
Erfahrung, daß ſie den Nahrungsſtoff wirklich
in dem Verhaͤltniſſe aus dem Boden anziehen
(was aus der Erſchoͤpfung, die ſie auf ihn be-
wirken, erhellet), in welchem ſie naͤhrende Theile
— Kleber, Staͤrkemehl und ſuͤßlich-ſchleimige
Materie — in ihren Koͤrnern enthalten.
Nach den, beſonders von Einhof, Cro-
me und andern angeſtellten und wiederholten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/272>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.