Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

es doch nur etwas unbedeutendes. Ein Erzeu-
gungspreis behält bei jedem Abfalls-Produkte
etwas unbestimmtes. Der Verkäufer muß eine
solche Waare hervorbringen, er mag wollen oder
nicht, und würde noch etwas zugeben, um sie
loszuwerden, wenn keiner sie ihm abkaufen wollte.
Der Nutzungspreis ist sehr relativ, obwohl im-
mer beiweitem höher als der Marktpreis, wo ein
solcher statt findet.

Ich will also nur angeben, was diese Haupt-
schläge an Stroh gegeben haben, und dann wie-
derholen, wie viel sie Mist erhielten. Das Stroh
ist freilich nicht sämmtlich gewogen, sondern es
ist theils nach seinem, durch Probedrusch in je-
dem Jahre ausgemittelten Verhältnisse zum Korn,
theils nach der Mandelzahl des eingefahrenen Ge-
treides, geschätzt worden, und wohl ehe etwas zu
geringe als zu hoch. Es ist auch in einigen
Jahren nach Scheunenbunden annotirt; aber
das ist im Ganzen weniger zuverlässig, da wäh-
rend des Dreschens immer Stroh aus den Scheu-
nen von den Viehwärtern geholt wird, auch die
Bunde sehr verschieden geschürzt werden.

es doch nur etwas unbedeutendes. Ein Erzeu-
gungspreis behaͤlt bei jedem Abfalls-Produkte
etwas unbeſtimmtes. Der Verkaͤufer muß eine
ſolche Waare hervorbringen, er mag wollen oder
nicht, und wuͤrde noch etwas zugeben, um ſie
loszuwerden, wenn keiner ſie ihm abkaufen wollte.
Der Nutzungspreis iſt ſehr relativ, obwohl im-
mer beiweitem hoͤher als der Marktpreis, wo ein
ſolcher ſtatt findet.

Ich will alſo nur angeben, was dieſe Haupt-
ſchlaͤge an Stroh gegeben haben, und dann wie-
derholen, wie viel ſie Miſt erhielten. Das Stroh
iſt freilich nicht ſaͤmmtlich gewogen, ſondern es
iſt theils nach ſeinem, durch Probedruſch in je-
dem Jahre ausgemittelten Verhaͤltniſſe zum Korn,
theils nach der Mandelzahl des eingefahrenen Ge-
treides, geſchaͤtzt worden, und wohl ehe etwas zu
geringe als zu hoch. Es iſt auch in einigen
Jahren nach Scheunenbunden annotirt; aber
das iſt im Ganzen weniger zuverlaͤſſig, da waͤh-
rend des Dreſchens immer Stroh aus den Scheu-
nen von den Viehwaͤrtern geholt wird, auch die
Bunde ſehr verſchieden geſchuͤrzt werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0174" n="157"/>
es doch nur etwas unbedeutendes. Ein Erzeu-<lb/>
gungspreis beha&#x0364;lt bei jedem Abfalls-Produkte<lb/>
etwas unbe&#x017F;timmtes. Der Verka&#x0364;ufer muß eine<lb/>
&#x017F;olche Waare hervorbringen, er mag wollen oder<lb/>
nicht, und wu&#x0364;rde noch etwas zugeben, um &#x017F;ie<lb/>
loszuwerden, wenn keiner &#x017F;ie ihm abkaufen wollte.<lb/>
Der Nutzungspreis i&#x017F;t &#x017F;ehr relativ, obwohl im-<lb/>
mer beiweitem ho&#x0364;her als der Marktpreis, wo ein<lb/>
&#x017F;olcher &#x017F;tatt findet.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head/>
        <p>Ich will al&#x017F;o nur angeben, was die&#x017F;e Haupt-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;ge an Stroh gegeben haben, und dann wie-<lb/>
derholen, wie viel &#x017F;ie Mi&#x017F;t erhielten. Das Stroh<lb/>
i&#x017F;t freilich nicht &#x017F;a&#x0364;mmtlich gewogen, &#x017F;ondern es<lb/>
i&#x017F;t theils nach &#x017F;einem, durch Probedru&#x017F;ch in je-<lb/>
dem Jahre ausgemittelten Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e zum Korn,<lb/>
theils nach der Mandelzahl des eingefahrenen Ge-<lb/>
treides, ge&#x017F;cha&#x0364;tzt worden, und wohl ehe etwas zu<lb/>
geringe als zu hoch. Es i&#x017F;t auch in einigen<lb/>
Jahren nach Scheunenbunden annotirt; aber<lb/>
das i&#x017F;t im Ganzen weniger zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig, da wa&#x0364;h-<lb/>
rend des Dre&#x017F;chens immer Stroh aus den Scheu-<lb/>
nen von den Viehwa&#x0364;rtern geholt wird, auch die<lb/>
Bunde &#x017F;ehr ver&#x017F;chieden ge&#x017F;chu&#x0364;rzt werden.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0174] es doch nur etwas unbedeutendes. Ein Erzeu- gungspreis behaͤlt bei jedem Abfalls-Produkte etwas unbeſtimmtes. Der Verkaͤufer muß eine ſolche Waare hervorbringen, er mag wollen oder nicht, und wuͤrde noch etwas zugeben, um ſie loszuwerden, wenn keiner ſie ihm abkaufen wollte. Der Nutzungspreis iſt ſehr relativ, obwohl im- mer beiweitem hoͤher als der Marktpreis, wo ein ſolcher ſtatt findet. Ich will alſo nur angeben, was dieſe Haupt- ſchlaͤge an Stroh gegeben haben, und dann wie- derholen, wie viel ſie Miſt erhielten. Das Stroh iſt freilich nicht ſaͤmmtlich gewogen, ſondern es iſt theils nach ſeinem, durch Probedruſch in je- dem Jahre ausgemittelten Verhaͤltniſſe zum Korn, theils nach der Mandelzahl des eingefahrenen Ge- treides, geſchaͤtzt worden, und wohl ehe etwas zu geringe als zu hoch. Es iſt auch in einigen Jahren nach Scheunenbunden annotirt; aber das iſt im Ganzen weniger zuverlaͤſſig, da waͤh- rend des Dreſchens immer Stroh aus den Scheu- nen von den Viehwaͤrtern geholt wird, auch die Bunde ſehr verſchieden geſchuͤrzt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/174
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/174>, abgerufen am 21.12.2024.