Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Die Schaafzucht. legen und zusammen zu schlagen. Jedes Bund wird mit dünnem Bindfaden zu-sammen geschnürt, oder es wird die Wolle ungebunden in die Säcke gestopft. Bei edlen Schäfereien achtet man auf das Wollgewicht jedes Thiers, um Die Merinowolle wiegt ihrem Volumen nach schwerer wie die Landwolle. In Ansehung der besonderen Behandlung und Beurtheilung der Merinos Die Pferde. §. 130. Die Lehre von der Pferdezucht ist von so vielen erfahrnen und einsichtsvol- Das vorzüglichste Werk welches wir bisjetzt haben, ist ohne Zweifel Naumann über Deshalb kann ich mich auch hier nicht auf Darstellung der mancherlei Racen, Die Schaafzucht. legen und zuſammen zu ſchlagen. Jedes Bund wird mit duͤnnem Bindfaden zu-ſammen geſchnuͤrt, oder es wird die Wolle ungebunden in die Saͤcke geſtopft. Bei edlen Schaͤfereien achtet man auf das Wollgewicht jedes Thiers, um Die Merinowolle wiegt ihrem Volumen nach ſchwerer wie die Landwolle. In Anſehung der beſonderen Behandlung und Beurtheilung der Merinos Die Pferde. §. 130. Die Lehre von der Pferdezucht iſt von ſo vielen erfahrnen und einſichtsvol- Das vorzuͤglichſte Werk welches wir bisjetzt haben, iſt ohne Zweifel Naumann uͤber Deshalb kann ich mich auch hier nicht auf Darſtellung der mancherlei Raçen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0454" n="430"/><fw place="top" type="header">Die Schaafzucht.</fw><lb/> legen und zuſammen zu ſchlagen. Jedes Bund wird mit duͤnnem Bindfaden zu-<lb/> ſammen geſchnuͤrt, oder es wird die Wolle ungebunden in die Saͤcke geſtopft.</p><lb/> <p>Bei edlen Schaͤfereien achtet man auf das Wollgewicht jedes Thiers, um<lb/> darnach ſeinen Werth zu beſtimmen, und es vor andern zur Zuzucht auszuwaͤh-<lb/> len, da es wahrſcheinlich iſt, daß auch die Reichhaltigkeit an Wolle ſich verer-<lb/> ben werde. In ſofern das ſtaͤrkere Gewicht von der Dichtigkeit der Wolle her-<lb/> ruͤhrt, trifft dieſes auch zu; die laͤngere dagegen haͤngt von der Fuͤtterung und<lb/> Geſundheit ab, und daher auch das Gewicht.</p><lb/> <p>Die Merinowolle wiegt ihrem Volumen nach ſchwerer wie die Landwolle.<lb/> Wenn aber ein Landſchaaf im Gewichte weniger wie ein Merinoſchaaf giebt, ſo<lb/> ruͤhrt dies ohne Zweifel von ſeiner ſchlechteren Haltung her. Wuͤrden ſie gleich<lb/> gehalten, ſo ſcheinen gute Landſchaafe immer mehrere Wolle zu tragen.</p><lb/> <p>In Anſehung der beſonderen Behandlung und Beurtheilung der Merinos<lb/> und ihrer Wolle, muß ich auf oben erwaͤhnte Schriften verweiſen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Pferde</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 130.</head><lb/> <p>Die Lehre von der Pferdezucht iſt von ſo vielen erfahrnen und einſichtsvol-<lb/> len Maͤnnern, welche ſich ganz dieſem Fache gewidmet hatten, bearbeitet worden.<lb/> Indeſſen fehlt es uns noch an einer gruͤndlichen und wiſſenſchaftlichen Darſtel-<lb/> lung dieſer Lehre, welche eine klare Ueberſicht derſelben geben und das Wahre,<lb/> das Naturgemaͤße von dem, was ſich auf Vorurtheil — welches ſich auch hier<lb/> zu tief eingewurzelt und verbreitet hat — begruͤndet, ſonderte. Ich darf mir<lb/> nicht anmaßen, eine ſolche Ueberſicht zu unternehmen, und es wuͤrde am wenig-<lb/> ſten hier der Ort ſeyn, eine ſo ausfuͤhrliche Abhandlung daruͤber zu liefern, als<lb/> erforderlich waͤre. Ich beſchraͤnke mich vielmehr bloß auf das, was dem Acker-<lb/> bauer als ſolchem von der Anzucht und Haltung der Pferde zu wiſſen noͤthig iſt.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Das vorzuͤglichſte Werk welches wir bisjetzt haben, iſt ohne Zweifel <hi rendition="#g">Naumann</hi> uͤber<lb/> die vorzuͤglichſten Theile der Pferdewiſſenſchaft. 3 Theile. Berlin 1800—1802.</hi> </p><lb/> <p>Deshalb kann ich mich auch hier nicht auf Darſtellung der mancherlei Ra<hi rendition="#aq">ç</hi>en,<lb/> die aus verſchiedenen Laͤndern abſtammen, aber auch durch Auswahl der Indivi-<lb/> duen und mittelſt der Durchkreuzung entſtanden ſind, einlaſſen.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [430/0454]
Die Schaafzucht.
legen und zuſammen zu ſchlagen. Jedes Bund wird mit duͤnnem Bindfaden zu-
ſammen geſchnuͤrt, oder es wird die Wolle ungebunden in die Saͤcke geſtopft.
Bei edlen Schaͤfereien achtet man auf das Wollgewicht jedes Thiers, um
darnach ſeinen Werth zu beſtimmen, und es vor andern zur Zuzucht auszuwaͤh-
len, da es wahrſcheinlich iſt, daß auch die Reichhaltigkeit an Wolle ſich verer-
ben werde. In ſofern das ſtaͤrkere Gewicht von der Dichtigkeit der Wolle her-
ruͤhrt, trifft dieſes auch zu; die laͤngere dagegen haͤngt von der Fuͤtterung und
Geſundheit ab, und daher auch das Gewicht.
Die Merinowolle wiegt ihrem Volumen nach ſchwerer wie die Landwolle.
Wenn aber ein Landſchaaf im Gewichte weniger wie ein Merinoſchaaf giebt, ſo
ruͤhrt dies ohne Zweifel von ſeiner ſchlechteren Haltung her. Wuͤrden ſie gleich
gehalten, ſo ſcheinen gute Landſchaafe immer mehrere Wolle zu tragen.
In Anſehung der beſonderen Behandlung und Beurtheilung der Merinos
und ihrer Wolle, muß ich auf oben erwaͤhnte Schriften verweiſen.
Die Pferde.
§. 130.
Die Lehre von der Pferdezucht iſt von ſo vielen erfahrnen und einſichtsvol-
len Maͤnnern, welche ſich ganz dieſem Fache gewidmet hatten, bearbeitet worden.
Indeſſen fehlt es uns noch an einer gruͤndlichen und wiſſenſchaftlichen Darſtel-
lung dieſer Lehre, welche eine klare Ueberſicht derſelben geben und das Wahre,
das Naturgemaͤße von dem, was ſich auf Vorurtheil — welches ſich auch hier
zu tief eingewurzelt und verbreitet hat — begruͤndet, ſonderte. Ich darf mir
nicht anmaßen, eine ſolche Ueberſicht zu unternehmen, und es wuͤrde am wenig-
ſten hier der Ort ſeyn, eine ſo ausfuͤhrliche Abhandlung daruͤber zu liefern, als
erforderlich waͤre. Ich beſchraͤnke mich vielmehr bloß auf das, was dem Acker-
bauer als ſolchem von der Anzucht und Haltung der Pferde zu wiſſen noͤthig iſt.
Das vorzuͤglichſte Werk welches wir bisjetzt haben, iſt ohne Zweifel Naumann uͤber
die vorzuͤglichſten Theile der Pferdewiſſenſchaft. 3 Theile. Berlin 1800—1802.
Deshalb kann ich mich auch hier nicht auf Darſtellung der mancherlei Raçen,
die aus verſchiedenen Laͤndern abſtammen, aber auch durch Auswahl der Indivi-
duen und mittelſt der Durchkreuzung entſtanden ſind, einlaſſen.
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