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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

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Der weiße Klee.
wenn man ihn dann doch ſpaͤthin ſtehen laͤßt und ſeine Stoppel einfurchig be-
handelt. Wenn man daher vom Klee auch in dieſer Hinſicht eine wohlthaͤtige
Wirkung haben will, ſo muß man alles anwenden, was deſſen dichten Stand
und lebhaften Wuchs befoͤrdern kann: ihn nur in einen kraftvollen, durch
Brache oder behackte Fruͤchte wohl gereinigten und gelockerten Acker ſaͤen,
Sorgfalt auf die Ausſaat verwenden, und ihn zu gerechter Zeit maͤhen. Dann
muß man ihn, nachdem er nach dem letzten Schnitte etwas wieder herange-
wachſen, fruͤh genug vor der kuͤnftigen Saat umbrechen, damit ſich der Acker
ſetzen und die Kleeſtoppel modern koͤnne. Sollte indeſſen der Klee wegen un-
guͤnſtiger Witterung dennoch ſchlecht ſtehen, und zum Theil ausgewintert ſeyn,
ſo muß man ſich mit einem Schnitte begnuͤgen, und dann den Acker als Brache
mit dreimaligem Pfluͤgen und Eggen behandeln. Wer dies beobachtet, wird
allemal vom Klee eine wahre Vermehrung der Kraft im Boden — ohne Ruͤck-
ſicht auf den Reichthum, welchen er der Wirthſchaft im Ganzen giebt — un-
mittelbar bemerken, und nach Klee oftmals beſſeres Getreide, wie nach unge-
duͤngter Brache haben.

Der weiße Klee (Trifolium repens).
§. 358.

Obwohl es mehrere weißbluͤhende Kleearten giebt, und auch ſelbſt jener
rothe Klee ſeine Farbe zuweilen umwandelt, ſo wird doch unter weißem Klee
faſt allenthalben jene Art ausſchließlich verſtanden. Er iſt faſt auf allen lehmi-
gen und feuchten Boden unſres Klimas einheimiſch, macht einen Theil des Ra-
ſens aus, und wenn er ſich auch bei dem erſten Anblicke in dieſem nicht zeigt,
ſo entdeckt man doch bei genauerer Anſicht kleine ſchwache Pflanzen. Daher
erſcheint er gleich, ſobald der Boden einen Duͤuger bekommt, der dieſer Pflan-
zengattung beſonders zuſagt: Kalk oder Aſche; ſo daß manche geglaubt haben,
der Saamen muͤſſe in dieſen ſtecken.

§. 359.

Der weiße Klee wird von einigen auch zum Maͤhen angeſaͤet. Es wird
aber ein ſehr kraftvoller Boden erfordert, wenn er die dazu gehoͤrige Hoͤhe er-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/295>, abgerufen am 07.01.2025.