Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Erbsen. man eine hinlängliche Abtrocknung des vor Winter gepflügten Ackers abwartenkann, bevor man die Saatfurche giebt, hat sich die zweifurchige Bestellung dage- gen immer besser gezeigt, und wenn sie gleich mehreres Unkraut, wie nicht zu leugnen ist, hervorlockt, so werden es dennoch die Erbsen um so leichter überwach- sen. Auf allen trockneren Boden hat das Unterpflügen der Erbsen entschiedene Vorzüge, und dies kann doch nur sicher mit der zweiten Furche geschehen. §. 128. Man empfiehlt allgemein eine möglichst frühe Aussaat der Erbsen, und es istAussaat. Die gewöhnliche Aussaat der Erbsen ist der des Getreides gleich; 1 Scheffel P 2
Erbſen. man eine hinlaͤngliche Abtrocknung des vor Winter gepfluͤgten Ackers abwartenkann, bevor man die Saatfurche giebt, hat ſich die zweifurchige Beſtellung dage- gen immer beſſer gezeigt, und wenn ſie gleich mehreres Unkraut, wie nicht zu leugnen iſt, hervorlockt, ſo werden es dennoch die Erbſen um ſo leichter uͤberwach- ſen. Auf allen trockneren Boden hat das Unterpfluͤgen der Erbſen entſchiedene Vorzuͤge, und dies kann doch nur ſicher mit der zweiten Furche geſchehen. §. 128. Man empfiehlt allgemein eine moͤglichſt fruͤhe Ausſaat der Erbſen, und es iſtAusſaat. Die gewoͤhnliche Ausſaat der Erbſen iſt der des Getreides gleich; 1 Scheffel P 2
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Erbſen.
man eine hinlaͤngliche Abtrocknung des vor Winter gepfluͤgten Ackers abwarten
kann, bevor man die Saatfurche giebt, hat ſich die zweifurchige Beſtellung dage-
gen immer beſſer gezeigt, und wenn ſie gleich mehreres Unkraut, wie nicht zu
leugnen iſt, hervorlockt, ſo werden es dennoch die Erbſen um ſo leichter uͤberwach-
ſen. Auf allen trockneren Boden hat das Unterpfluͤgen der Erbſen entſchiedene
Vorzuͤge, und dies kann doch nur ſicher mit der zweiten Furche geſchehen.
§. 128.
Man empfiehlt allgemein eine moͤglichſt fruͤhe Ausſaat der Erbſen, und es iſt
in der Regel das erſte Korn, was im Fruͤhjahre beſtellt wird. Der Froſt ſchadet
ihnen nicht, wenn ſie auch ſchon hervorgekommen waͤren. Allein ich habe keines-
weges einen allgemein ſchlechteren Erfolg bei ſpaͤt geſaͤeten Erbſen beobachtet; viel-
mehr muß ich bekennen, daß ſpaͤt im Mai geſaͤete mir jedesmal beſſer gerathen
ſind, wenigſtens in Anſehung des Strohes. Ich will indeſſen auch dies nicht zur
Regel machen, weil es mir ganz von der Zufaͤlligkeit der Witterung abzuhaͤngen
ſcheint. Die fruͤhen, ſagt man, entgehen der Gefahr des Mehlthaues, der ſie erſt
trifft, nachdem ſie Schooten angeſetzt haben, und dann der Frucht nicht viel ſcha-
det, wenn er gleich dem ferneren Wuchſe des Krautes ein Ende macht. Allein ich
habe gerade gefunden, daß dieſer Mehlthau die ſpaͤten, noch in voller Lebenskraft
ſtehenden Erbſen nicht befiel, wie er die fruͤhen faſt toͤdtete. Schon der alte
Eckardt raͤth, um mit den Erbſen ſicher zu gehen, ſie zu drei oder vier Malen
alle 14 oder alle 9 Tage zu ſaͤen, wodurch man ſich gegen ein allgemeines Miß-
rathen ſichern wuͤrde. Dieſem ſtimme ich gern bei, mache es mir aber uͤberhaupt
zur Regel, die Erbſen nie voreilig einzuſchmieren.
Ausſaat.
Die gewoͤhnliche Ausſaat der Erbſen iſt der des Getreides gleich; 1 Scheffel
bis 20 Metzen per Morgen. Wenn 1 Scheffel geſaͤet wird, ſo hat man berech-
net, daß 12 Stuͤck auf 1 Quadratfuß fallen, welches noch uͤberfluͤſſig ſeyn wuͤrde,
wenn man ſie gleichmaͤßig vertheilen koͤnnte. Wenn man ſie auf der Furche ſaͤet,
ſo iſt es nicht zu verhindern, daß viele oben auf liegen bleiben, die ein Raub der
Voͤgel werden, und dieſe oft ſo ſtark hinlocken, daß ſie nachher die Erbſen ſelbſt
aus dem Boden hervorziehen. Bei dem Unterpfluͤgen wird dies mehr, wenn gleich
nicht voͤllig vermieden, weil die Erbſen ſo leicht herausſpringen. Dies macht alſo
ſchen eine Abaͤnderung in der Quantitaͤt der Ausſaat. Uebrigens bemerkt man,
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