Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Die Gerste. Ihre Aehre ist lanzettförmig, hat zwei Reihen, die starke Grannen haben Sie bestaudet sich stark, muß deshalb dünne gesäet und in allen Stücken Einen Vorzug vor dieser kann ich ihr nach meinen Versuchen nicht beimes- Daß ihr Korn eine besondere Aehnlichkeit mit dem Reiß habe, bemerke ich Der Hafer, Avena sativa. §. 97. Unter diesem botanischen Namen wird ein Theil der Abarten begriffen, dieArten und Zu ersteren gehört: 1) der gewöhnliche glatte Hafer oder Märzhafer, der am häufigsten ge- 2) Der schwere, bei uns englischer, von den Engländern aber polni- 3) Der Klumphafer, welcher zuweilen, aber nicht immer, drei reife Kör- Vierter Theil. M
Die Gerſte. Ihre Aehre iſt lanzettfoͤrmig, hat zwei Reihen, die ſtarke Grannen haben Sie beſtaudet ſich ſtark, muß deshalb duͤnne geſaͤet und in allen Stuͤcken Einen Vorzug vor dieſer kann ich ihr nach meinen Verſuchen nicht beimeſ- Daß ihr Korn eine beſondere Aehnlichkeit mit dem Reiß habe, bemerke ich Der Hafer, Avena sativa. §. 97. Unter dieſem botaniſchen Namen wird ein Theil der Abarten begriffen, dieArten und Zu erſteren gehoͤrt: 1) der gewoͤhnliche glatte Hafer oder Maͤrzhafer, der am haͤufigſten ge- 2) Der ſchwere, bei uns engliſcher, von den Englaͤndern aber polni- 3) Der Klumphafer, welcher zuweilen, aber nicht immer, drei reife Koͤr- Vierter Theil. M
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Die Gerſte.
Ihre Aehre iſt lanzettfoͤrmig, hat zwei Reihen, die ſtarke Grannen haben
und weit vom Aehrenſtengel abſtehen.
Sie beſtaudet ſich ſtark, muß deshalb duͤnne geſaͤet und in allen Stuͤcken
wie die große zweizeilige Gerſte behandelt werden.
Einen Vorzug vor dieſer kann ich ihr nach meinen Verſuchen nicht beimeſ-
ſen, es ſey denn, daß ſie ſich ihres niedrigen und ſtarken Strohes wegen auf
ſehr reichem Boden nicht lagere, auf welchem ich jedoch immer die Himmels-
gerſte vorziehen wuͤrde.
Daß ihr Korn eine beſondere Aehnlichkeit mit dem Reiß habe, bemerke ich
auf keine Weiſe.
Der Hafer, Avena sativa.
§. 97.
Unter dieſem botaniſchen Namen wird ein Theil der Abarten begriffen, die
wir von dieſem Getreide haben und anbauen. Sie unterſcheiden ſich hauptſaͤch-
lich in weiß- und ſchwarzkoͤrnige.
Arten und
Abarten.
Zu erſteren gehoͤrt:
1) der gewoͤhnliche glatte Hafer oder Maͤrzhafer, der am haͤufigſten ge-
bauet wird, und auf dem Boden, welchen man den Hafer gewoͤhnlich einraͤumt,
auch wohl der ſicherſte iſt.
2) Der ſchwere, bei uns engliſcher, von den Englaͤndern aber polni-
ſcher oder ſpaniſcher genannte. Er zeichnet ſich durch einen ſtaͤrkern Halm
und Blatt, durch groͤßere Rispen und ſtaͤrkere Koͤrner aus, wenn er auf den
ihm angemeſſenen Boden kommt. Auf feuchtem morigen Boden wird er zwar
groß, aber ſehr grobhuͤlſigt und nicht ſchwer. Man ſoll ihn auch als Winter-
hafer bauen koͤnnen; ich weiß aber keine beſtimmte Erfahrung davon.
3) Der Klumphafer, welcher zuweilen, aber nicht immer, drei reife Koͤr-
ner in einem Balge hat, aber darum nicht eintraͤglicher zu ſeyn ſcheint. Die
Botaniker unterſcheiden ihn als eine beſondere Spezies unter dem Namen A.
trisperma.
Vierter Theil. M
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