Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Heuernte. Wo man es auftaßt, muß es fest, dicht und gleichmäßig liegen, so daß keine Wenn der Boden ein gutes Strohdach hat, so bringe man das Heu so dicht Daß der Fußboden gegen das Durchdringen der Viehdünste wohl verwahrt seyn Die gewölbten Bohlendächer, mit Stroh oder Rohr belegt, sind ohne Zweifel Daß man bei der Aufbringung des Heues auf Böden die Bestimmung des Heues §. 358. Die Aufbewahrung des Heues in Feimen oder Schobern hat aber ohneHeu-Feimen. L l 2
Die Heuernte. Wo man es auftaßt, muß es feſt, dicht und gleichmaͤßig liegen, ſo daß keine Wenn der Boden ein gutes Strohdach hat, ſo bringe man das Heu ſo dicht Daß der Fußboden gegen das Durchdringen der Viehduͤnſte wohl verwahrt ſeyn Die gewoͤlbten Bohlendaͤcher, mit Stroh oder Rohr belegt, ſind ohne Zweifel Daß man bei der Aufbringung des Heues auf Boͤden die Beſtimmung des Heues §. 358. Die Aufbewahrung des Heues in Feimen oder Schobern hat aber ohneHeu-Feimen. L l 2
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Die Heuernte.
Wo man es auftaßt, muß es feſt, dicht und gleichmaͤßig liegen, ſo daß keine
leeren Zwiſchenraͤume bleiben, weil ſich in dieſen Schimmel und Dumpfigkeit erzeugt,
wenn das Gras zu ſchwitzen anfaͤngt. Wenn dieſes geſchiehet, ſo erhitzt es ſich oft
dermaaßen, daß es ſtark dampfet. Hier kann man nichts Uebleres thun, als daß
man das Heu aufſtochert und ihm Luft giebt. Man muß vielmehr den Zutritt der
Luſt moͤglichſt abhalten, und die Laden auf dem Boden verſchließen. Das Heu
kann ſich dann beſaugen und braun werden, aber es wird nicht verderben, und noch
weniger wird es ſich entzuͤnden. Nur bei einem ſtarken Luftzuge kann das ſich ent-
wickelnde, entzuͤndliche Gas in Flamme gerathen. Man ruͤhre alſo eine ſolche Heu-
lage gar nicht an, oder aber ſtuͤrze ſie ſchnell und ganz vom Boden herunter, um ſie
abkuͤhlen und trocknen zu laſſen.
Wenn der Boden ein gutes Strohdach hat, ſo bringe man das Heu ſo dicht
als moͤglich an ſelbiges hinan, und ſo feſt, daß wenigſtens vorerſt kein Zwiſchenraum
entſtehe. Wenn das Heu von der Luft gar nicht beruͤhrt wird, ſo haͤlt es ſich am
beſten waͤhrend des Schwitzens, und Alles bleibt gut. Unter einem Ziegeldache ver-
wittert die obere Heulage leicht, wird ſchimmlig und dumpfig.
Daß der Fußboden gegen das Durchdringen der Viehduͤnſte wohl verwahrt ſeyn
muͤſſe, wenn das Heu nicht leiden und dem Vieh widrig werden ſoll, iſt allge-
mein anerkannt.
Die gewoͤlbten Bohlendaͤcher, mit Stroh oder Rohr belegt, ſind ohne Zweifel
die zweckmaͤßigſten, um einen fuͤr das darunter ſtehende Vieh zureichenden Heuvor-
rath zu faſſen.
Daß man bei der Aufbringung des Heues auf Boͤden die Beſtimmung des Heues
uͤberlege, und einer jeden Viehart das fuͤr ſie am meiſten paſſende auswaͤhle, auf
demſelben Boden aber die verſchiedenen Gattungen von Heu nach der Ordnung, wie
man ſie verfuttern will, lege oder ſo abtheile, daß man immer dazu kommen koͤnne,
muß wohl bedacht werden.
§. 358.
Die Aufbewahrung des Heues in Feimen oder Schobern hat aber ohne
allen Zweifel entſchiedene Vorzuͤge vor jeder Aufbewahrung in Gebaͤuden, und es tre-
ten dabei keinesweges die Bedenklichkeiten ein, die man mit Recht gegen Getreidefeimen
hat. Das Heu haͤlt ſich in ſelbigen, wenn ſie gehoͤrig verfertigt ſind, nach allen Er-
Heu-Feimen.
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