Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Uebergang in eine neue Wirthschaftsart. Im dritten Jahre ist man dann im Stande. Es sind zwei Kleeschläge, ein Auf diesen Vortrag hatte mein verstorbener talentvoller Zuhörer seinen sorgfältig In dem beigefügten Schema A. ist im 6ten Jahre der Uebergang zum Rappsaat- §. 401. Uebergang zu Den Uebergang in eine sechsschlägige Wirthschaft zeigt Tabelle B. Der Wenn die Felderwirthschaft im sechsjährigen Dünger stand, so ist die Sache Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart. Im dritten Jahre iſt man dann im Stande. Es ſind zwei Kleeſchlaͤge, ein Auf dieſen Vortrag hatte mein verſtorbener talentvoller Zuhoͤrer ſeinen ſorgfaͤltig In dem beigefuͤgten Schema A. iſt im 6ten Jahre der Uebergang zum Rappſaat- §. 401. Uebergang zu Den Uebergang in eine ſechsſchlaͤgige Wirthſchaft zeigt Tabelle B. Der Wenn die Felderwirthſchaft im ſechsjaͤhrigen Duͤnger ſtand, ſo iſt die Sache <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0072" n="36"/> <fw place="top" type="header">Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart.</fw><lb/> <p>Im dritten Jahre iſt man dann im Stande. Es ſind zwei Kleeſchlaͤge, ein<lb/> Wickenſchlag, ein Hackfruchtbauſchlag, ein Erbſenſchlag, deren Anbau bis dahin<lb/> faſt eingeſtellt werden mußte, und vier Getreideſchlaͤge vorhanden, woraus ſich<lb/> nun reichliche Futterung fuͤr Sommer und Winter erwarten laͤßt, und wobei der<lb/> groͤßte Theil des Strohes, welches ſich durch die geduͤngte Winterung ſehr vermehrt<lb/> hat, bloß zur Einſtreuung dienen kann.</p><lb/> <p>Auf dieſen Vortrag hatte mein verſtorbener talentvoller Zuhoͤrer ſeinen ſorgfaͤltig<lb/> ausgearbeiteten Uebergangsplan gegruͤndet, der im May- und Junius-Stuͤck der<lb/> Annalen 1809, und auch beſonders unter dem Titel: „der Uebergang aus einer ge-<lb/> woͤhnlichen Dreifelderwirthſchaft in eine nach Thaerſchen Grundſaͤtzen geordnete<lb/> Fruchtwechſelwirthſchaft, von A. v. Eſſen, Berlin 1809” abgedruckt iſt. Ich ver-<lb/> weiſe in Anſehung des genauern Details hierauf, zugleich aber auch auf Bemerkun-<lb/> gen, die ich dazu im November-Stuͤcke der Annalen 1809 gemacht habe.</p><lb/> <p>In dem beigefuͤgten Schema <hi rendition="#aq">A.</hi> iſt im 6ten Jahre der Uebergang zum Rappſaat-<lb/> bau in der zweijaͤhrigen Kleeſtoppel angedeutet, weil die Wirthſchaft in Ueberfluß<lb/> von Futter und Duͤnger kommt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 401.</head><lb/> <p><note place="left">Uebergang zu<lb/> einem fechsfel-<lb/> drigen Frucht-<lb/> wechſel.</note>Es iſt in den meiſten Faͤllen, wenn nicht andere beſondere Gruͤnde das Gegen-<lb/> theil rathen, am beſten, wenn man beim Uebergange aus der dreifeldrigen Wirth-<lb/> ſchaft eine ſolche Zahl der Schlaͤge waͤhlt, daß man die alten drei Felder gerade dar-<lb/> in zertheilen koͤnne, naͤmlich 6, 9 und 12. Aus einer vierfeldrigen werden ſich<lb/> beſſer 8 und 12 machen laſſen. Es macht bei jedem Uebergange und bei jeder neuen<lb/> Feldeintheilung große Schwierigkeit, und erzeugt oft unabwendliche Unordnun-<lb/> gen, wenn man die bisherigen Grenzen aller Felder und Schlaͤge veraͤndern muß.<lb/> Zuweilen iſt dies jedoch unvermeidlich.</p><lb/> <p>Den Uebergang in eine ſechsſchlaͤgige Wirthſchaft zeigt Tabelle <hi rendition="#aq">B.</hi> Der<lb/> Futtergewinn im zweiten Jahre wird es ſchon moͤglich machen, einen halben<lb/> Schlag im dritten Jahre zu Hackfruͤchten gehoͤrig auszuduͤngen, und den Erbſen<lb/> und Wicken eine halbe Duͤngung zu geben. Im vierten Jahre iſt eine Durchduͤn-<lb/> gung des ganzen Hackfruchtſchlages, und eine halbe Duͤngung des Erbſenſchlages<lb/> moͤglich.</p><lb/> <p>Wenn die Felderwirthſchaft im ſechsjaͤhrigen Duͤnger ſtand, ſo iſt die Sache<lb/> viel leichter, und man kann ſchon im dritten Jahre ganz in Ordnung ſeyn. Indeſſen<lb/> verſteht es ſich, daß man den vollen Ertrag einer Fruchtwechſelwirthſchaft nie er-<lb/> warten duͤrfe, als bis man die ganze Rotation von dem Jahre an zu rechnen, wo<lb/> man in Ordnung war, einmal durchgemacht hat.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0072]
Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart.
Im dritten Jahre iſt man dann im Stande. Es ſind zwei Kleeſchlaͤge, ein
Wickenſchlag, ein Hackfruchtbauſchlag, ein Erbſenſchlag, deren Anbau bis dahin
faſt eingeſtellt werden mußte, und vier Getreideſchlaͤge vorhanden, woraus ſich
nun reichliche Futterung fuͤr Sommer und Winter erwarten laͤßt, und wobei der
groͤßte Theil des Strohes, welches ſich durch die geduͤngte Winterung ſehr vermehrt
hat, bloß zur Einſtreuung dienen kann.
Auf dieſen Vortrag hatte mein verſtorbener talentvoller Zuhoͤrer ſeinen ſorgfaͤltig
ausgearbeiteten Uebergangsplan gegruͤndet, der im May- und Junius-Stuͤck der
Annalen 1809, und auch beſonders unter dem Titel: „der Uebergang aus einer ge-
woͤhnlichen Dreifelderwirthſchaft in eine nach Thaerſchen Grundſaͤtzen geordnete
Fruchtwechſelwirthſchaft, von A. v. Eſſen, Berlin 1809” abgedruckt iſt. Ich ver-
weiſe in Anſehung des genauern Details hierauf, zugleich aber auch auf Bemerkun-
gen, die ich dazu im November-Stuͤcke der Annalen 1809 gemacht habe.
In dem beigefuͤgten Schema A. iſt im 6ten Jahre der Uebergang zum Rappſaat-
bau in der zweijaͤhrigen Kleeſtoppel angedeutet, weil die Wirthſchaft in Ueberfluß
von Futter und Duͤnger kommt.
§. 401.
Es iſt in den meiſten Faͤllen, wenn nicht andere beſondere Gruͤnde das Gegen-
theil rathen, am beſten, wenn man beim Uebergange aus der dreifeldrigen Wirth-
ſchaft eine ſolche Zahl der Schlaͤge waͤhlt, daß man die alten drei Felder gerade dar-
in zertheilen koͤnne, naͤmlich 6, 9 und 12. Aus einer vierfeldrigen werden ſich
beſſer 8 und 12 machen laſſen. Es macht bei jedem Uebergange und bei jeder neuen
Feldeintheilung große Schwierigkeit, und erzeugt oft unabwendliche Unordnun-
gen, wenn man die bisherigen Grenzen aller Felder und Schlaͤge veraͤndern muß.
Zuweilen iſt dies jedoch unvermeidlich.
Uebergang zu
einem fechsfel-
drigen Frucht-
wechſel.
Den Uebergang in eine ſechsſchlaͤgige Wirthſchaft zeigt Tabelle B. Der
Futtergewinn im zweiten Jahre wird es ſchon moͤglich machen, einen halben
Schlag im dritten Jahre zu Hackfruͤchten gehoͤrig auszuduͤngen, und den Erbſen
und Wicken eine halbe Duͤngung zu geben. Im vierten Jahre iſt eine Durchduͤn-
gung des ganzen Hackfruchtſchlages, und eine halbe Duͤngung des Erbſenſchlages
moͤglich.
Wenn die Felderwirthſchaft im ſechsjaͤhrigen Duͤnger ſtand, ſo iſt die Sache
viel leichter, und man kann ſchon im dritten Jahre ganz in Ordnung ſeyn. Indeſſen
verſteht es ſich, daß man den vollen Ertrag einer Fruchtwechſelwirthſchaft nie er-
warten duͤrfe, als bis man die ganze Rotation von dem Jahre an zu rechnen, wo
man in Ordnung war, einmal durchgemacht hat.
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