Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Uebergang in eine neue Wirthschaftsart. Strohertrag nicht zu stören, eben so verfahren, und in dem Maße sich neue Weideauf dem Ackerlande verschaffen, wie man die alte zum Fruchtbau umbricht. Wenn nach vollführter Theilung und Zusammenlegung einer zerstückelten §. 400. Der Uebergang aus einer auf schon separirtem Lande bestehenden Felderwirth-Aus der Fel- Wenn aber die Lage und Figur der ganzen Feldmark und der verschiedenartigen Zweiter Theil. E
Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart. Strohertrag nicht zu ſtoͤren, eben ſo verfahren, und in dem Maße ſich neue Weideauf dem Ackerlande verſchaffen, wie man die alte zum Fruchtbau umbricht. Wenn nach vollfuͤhrter Theilung und Zuſammenlegung einer zerſtuͤckelten §. 400. Der Uebergang aus einer auf ſchon ſeparirtem Lande beſtehenden Felderwirth-Aus der Fel- Wenn aber die Lage und Figur der ganzen Feldmark und der verſchiedenartigen Zweiter Theil. E
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Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart.
Strohertrag nicht zu ſtoͤren, eben ſo verfahren, und in dem Maße ſich neue Weide
auf dem Ackerlande verſchaffen, wie man die alte zum Fruchtbau umbricht.
Wenn nach vollfuͤhrter Theilung und Zuſammenlegung einer zerſtuͤckelten
Feldmark, Acker, nicht bloß von verſchiedener natuͤrlicher Guͤte, ſondern auch in
ſehr verſchiedenem Duͤngerzuſtande zuſammenkommt, und in kuͤnftige bleibende
Schlaͤge getheilt werden ſoll; ſo erfordert es eine genaue Spezialunterſuchung
und einen wohl uͤberlegten Plan, wie man die verſchiedenen nun zuſammengelegten
Feldſtuͤcke in eine gleichmaͤßige Kraft fuͤr die Folge ſetze. Die dabei zu beobach-
tenden Maßregeln laſſen ſich nur in beſondern Beiſpielen entwickeln.
§. 400.
Der Uebergang aus einer auf ſchon ſeparirtem Lande beſtehenden Felderwirth-
ſchaft zum Fruchtwechſel mit Stallfuͤtterung iſt in dem Falle nicht ſchwierig, wo der
ganze Acker in durchgehender Duͤngung geſtanden hat. Wo aber nur ein Theil der
Feldmark Miſtland war, ein andrer Theil aber gar keinen oder nur ſelten und ſpaͤrlich
Duͤnger erhielt, iſt es ebenfalls ſchwierig, und man darf nicht erwarten, ohne große
aͤußere Huͤlfen, ſobald zum Ziele zu kommen. Da indeſſen hierbei der oͤrtliche Zuſam-
menhang, und die Grenzung der Schlaͤge nach ihren Nummern nicht ſo nothwendig
iſt, wie bei der Koppelwirthſchaft, ſo koͤmmt man doch allmaͤhlig leichter in Ord-
nung. Liegt das außer Wuͤrden gekommene Land, wie gewoͤhnlich, entfernter
und neben einander, ſo wird man ſich mehrentheils bewogen ſehen, zwei oder gar
mehrere Rotationen zu machen, oder den Acker in Binnen- und Außenſchlaͤge zu
theilen; erſtere dann zufoͤrderſt in Kraft zu ſetzen, letztere aber ſo lange hin zu hal-
ten, bis ihnen durch die Kraft und den Ueberfluß der Binnenſchlaͤge aufgeholfen
werden kann. Soll dies aber geſchehen, ſo werden die Hauptſchlaͤge um ſo ſpaͤter
zu einem Ueberfluß von Dungkraft kommen, und man muß dann um ſo laͤnger auf
den Bau der Handelsgewaͤchſe Verzicht leiſten.
Aus der Fel-
derwirthſchaft
in die Frucht-
wechſelwirth-
ſchaft.
Wenn aber die Lage und Figur der ganzen Feldmark und der verſchiedenartigen
Theile derſelben es rathſamer macht, ſo kann man die Einrichtung treffen, daß
jeder Schlag von beſſerm Hauptbeſtande ein Supplement von ſchlechterem und ma-
gerem Lande bekomme, welches nicht nothwendig mit demſelben voͤllig zuſammen-
haͤngend zu ſeyn braucht. Dieſes zugegebene Supplement wird dann nach und nach,
oder immer weiter und weiter mit dem uͤbrigen in gleiche Kraft geſetzt, bis dahin
Zweiter Theil. E
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